Da es gerade ein heißes Thema ist, möchte ich es auch hier noch einmal anschneiden, weil ich finde, dass man das ganze Thema auch differenziert angehen kann.
Ich meine natürlich das Thema Imane Khelif.
Was mich bei der Diskussion ganz besonders stört, ist der Fakt, dass die ganze Diskussion dadurch zerstört wird, dass viele behaupten, Imane wäre eine Transfrau. Dem ist aber definitiv nicht so. Imane wurde als Frau geboren oder zumindest vermeintlich als Frau mit weiblichen Geschlechtsorganen, die aber aufgrund ihres Gendefekts, das heißt dem männlichen Y-Chromosom, biologisch also schon ein Mann ist, genauer gesagt die Vorteile der männlichen Konstitution hat. Sofern ich das beurteilen kann, entwickeln sich die Geschlechtsorgane nicht mehr weiter und bleiben ein Leben lang im kindlichen Status.
Jetzt hat sie natürlich das menschliche Problem, immerhin lebt sie in einem Land, in dem solche Themen grundsätzlich nicht existieren – und ich glaube auch, dass das familiär unter den Teppich gekehrt wurde. Ich bezweifle auch nicht, dass sich Imane als Frau fühlt und auch als solche lebt, auch das ist völlig in Ordnung.
Aus sportlicher Sicht muss ich allerdings sagen, dass eine klar männliche Genetik ihr einen enormen Vorteil gegenüber weiblichen Mitstreitern bringt; und ich glaube, dass das IOC einen ganz großen Fehler gemacht hat. Das IOC hätte von Anfang an Imane nicht antreten lassen dürfen, einerseits zum Schutz der Mitkonkurrentinnen, andererseits zum Schutz von Imane selbst.
Das ganze Thema ist komplex und mich stört, dass die eigentlich richtige Diskussion, dass Menschen mit männlicher Genetik nicht am Frauensport teilnehmen sollten, untergraben wird. Untergraben durch den Fakt, dass viele hetzen und Imane als Transfrau betiteln. Und das ist falsch.
Ich tue mich sehr schwer, korrekt mit dem Thema umzugehen, wie geht es euch dabei?