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Das ändert sich in der Formel 1

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Von Lennart Wermke

2018 wird nicht nur das Jahr der Fußball-WM in Russland oder der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang/Südkorea. Auch die Formel 1 startet am 25. März in ihre neue Saison.

Mit 21 Rennen (Start am 25. März in Australien, Ende am 25. November in Abu Dhabi) wird es ein Marathon-Jahr mit 21 Rennen.

Was ändert sich in der Königsklasse und was bleibt gleich? Der BILD-Überblick.

FAHRER

Die Superstars Lewis Hamilton (32/Mercedes), Sebastian Vettel (30/Ferrari) und Max Verstappen (20/Red Bull) gehen alle wieder an den Start. Sie sind die Favoriten für den WM-Titel. Veränderungen gibt es nur weiter hinten im Feld, aber weitaus weniger als in den letzten Jahren.

Sauber gibt Charles Leclerc (20) eine Chance. Der junge Monegasse fährt mit Marcus Ericsson (27) bei Sauber. Pascal Wehrlein (23) muss gehen.

Williams sucht noch einen Nachfolger für Felipe Massa (36/Karriereende). Es ist das letzte offene Cockpit für 2018. Als Favoriten gelten Sergej Sirotkin (22) und Robert Kubica (33). Zuletzt gab es Gerüchte um eine Doppel-Lösung, bei der sich beide den Job über die Saison teilen.

Alle anderen Teams gehen mit unverändertem Fahrer-Personal in die Saison.

TEAMS

Die 10 Teams der Saison 2017 sind auch 2018 wieder dabei. Einzig bei den Motoren-Herstellern wird fleißig durchgewechselt. McLaren wechselt zu Renault, Toro Rosso zu Honda. Sauber heißt in der neuen Saison Sauber Alfa Romeo und fährt mit aktuellen Aggregaten von Ferrari. Letztes Jahr musste man sich noch mit Motoren von 2016 begnügen.

STRECKEN

Gute Nachricht für alle Fans: Alle wichtigen Traditionsstrecken sind auch 2018 dabei. Malaysia verabschiedet sich aus dem Kalender, dafür kommen mit Deutschland (Hockenheim am 22. Juli) und Frankreich (Le Castellet am 24. Juni) zwei wichtige Motorsport-Nationen zurück in die Formel-1-Welt.

Der Grand Prix von Aserbaidschan rückt ins Frühjahr, weil der Bereich für die Boxenanlage am üblichen Termin im Juni für eine Militärparade gebraucht wird. Russland wechselt dafür zu einem Termin Ende September. Das Saison-Highlight in Monaco ist am 27. Mai.

REGELN

Nach den großen Änderungen 2014 und 2017 bleibt diesmal fast alles wie in der letzten Saison. Größte Neuheit: Das Halo kommt.

Die Mehrheit der Fahrer und fast alle Fans lehnen den Cockpitschutz „Halo“ ab, die FIA mit Präsident Jean Todt (71) drückte ihn unter Verweis auf eine Verbesserung der Sicherheit dennoch durch.

Jetzt bekommt jedes Auto einen Titanbügel über das Cockpit, der die Fahrer bei Überschlägen und herumfliegenden Trümmerteilen besser schützen soll. Weil das Halo zwischen sechs und acht Kilo wiegt, steigt das Mindestgewicht der Boliden von 728 auf 733 Kilo. Folge: Die Formel-1-Renner 2018 werden die schwersten Autos aller Zeiten sein.

Weitere optische Änderungen: Die „Haifischflossen“ am Heck der Formel-1-Renner und die daran quer befestigten „T-Flügel“ werden verboten.

Nur für große Formel-1-Kenner wichtig: Der kleine Zusatzflügel am Auspuff („Monkey Seat“) ist 2018 ebenfalls verboten. Dazu überwacht die Fia in diesem Jahr das verwendete Öl der Teams im Motorbereich genauer. Letztes Jahr standen sowohl Mercedes als auch Ferrari am Pranger, illegal Öl in den Brennraum des Motors beigemischt zu haben, um die Leistung zu steigern.

Dazu kommen Kleinigkeiten im Regelwerk: Die Radmuttern müssen besser gesichert sein, um herumfliegende Reifen bei Boxenstopps zu verhindern. Statt wie bisher zwei halten nun drei Stahlseile die Räder bei Unfällen fest. Auch dies soll der Sicherheit dienen.

Dazu kommen einige technische Auflagen: Die Motoren pro Fahrer pro Saison sinken von vier auf drei. Jedes weitere Aggregat bedeutet Startplatz-Strafen. Speziell bei Honda dürfte das für einige Kopfschmerzen in der Planung der Saison sorgen. Bei der Energierückgewinnung oder der Batterie sind für 21 Rennen sogar nur noch zwei (!) Teile pro Fahrer und Saison erlaubt. Wir dürfen uns also auch 2018 wieder mit komplizierten und von Strafen durcheinander gewirbelten Startaufstellungen auseinander setzen.

REIFEN

Das Regelwerk oben war ihnen noch nicht kompliziert genug? Dann werden Sie auch Freude an den Reifen für 2018 haben. Pirelli erhöht die verfügbaren (Trocken)-Mischungen für die Teams von fünf auf sieben. Mit dem Hypersoft kommt ein noch weicheres Gummi als der Ultrasoft zum Einsatz.

Der Superhard-Reifen (ja, der heißt wirklich so...) dürfte dagegen im Rennbetrieb keine Rolle spielen. An den sonstigen Regeln für die Reifen (13 Sätze aus drei vorgegebenen Mischungen pro Rennen frei wählbar) ändert sich immerhin nichts.

WANN SEHE ICH DIE NEUEN AUTOS?

Bisher hat einzig Ferrari seinen Termin für die Vorstellung des neuen Renners angekündigt. Am 22. Februar will das Traditions-Team den neuen Dienstwagen von Sebastian Vettel wie zuletzt immer per Online-Livestream zeigen. Am 26. Februar beginnen dann in Barcelona die ersten Tests für die neue Saison. Spätestens da müssen alle ihre Design-Ideen für 2018 auf den Tisch legen.


Quelle: sportbild.de