Grand Prix von Bahrain
Ferrari dominiert am ersten Trainingstag

Das Teamduell knapp verloren, doch den Weltmeister distanziert: Sebastian Vettel und Ferrari haben die ersten Flutlicht-Runden des Großen Preises von Bahrain dominiert und Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg geweckt. Zwei Wochen nach dem gelungenen Auftakt in Australien präsentierte sich die Scuderia am ersten Trainingstag in der Wüste von Sakhir stark und distanzierte den Rivalen Mercedes.

Kimi Räikkönen setzte in 1:29,817 Minuten die Bestzeit, der Finne blieb dabei nur elf Tausendstelsekunden vor seinem Teamkollegen Vettel. Der viermalige Weltmeister punktete im mit Spannung erwarteten Duell mit Titelverteidiger Lewis Hamilton, der Vierter (+0,655) wurde und auch hinter seinem Mercedes-Kollegen Valtteri Bottas (+0,563) blieb.

Rot zum Auftakt also recht deutlich vor Silber, einzig eine Panne beim Test-Reifenwechsel trübte das Bild bei Ferrari ein wenig: Räikkönen musste kurz nach der Ausfahrt aus der Box seinen Boliden abstellen - die Mechaniker hatten ein Rad nicht richtig verschraubt. Dies könnte noch eine Strafe nach sich ziehen.

Hamilton tat sich indes insgesamt noch schwer. Der Brite, in Australien unglücklich Zweiter, machte unter anderem unfreiwillig Bekanntschaft mit der Auslaufzone. Hamilton und auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatten im Vorfeld ein enges Duell mit Ferrari prognostiziert und die Roten aufgrund der Streckencharakteristik stärker als in Down Under eingeschätzt.

Einen durchwachsenen Auftakt erwischte Red Bull. In der ersten Session hatte Max Verstappen seinen Boliden gleich in der ersten Runde mit technischen Problemen abstellen müssen. Der Niederländer kam kurz vor der Boxengasse zum Stehen und schob sein Auto eigenhändig zu den Mechanikern.

"Wir hatten ein Problem in einem Nebenaggregat des Motors. Die Jungs wissen, woran es liegt, aber es hätte zu lang gedauert, das während der Session zu reparieren", sagte Teamchef Christian Horner.

Zwar gelangen Verstappen im zweiten Training zumindest gewertete Runden, zufrieden konnte der 20-Jährige als Fünfter (+0,928) angesichts des Rückstandes zu Ferrari und Mercedes aber nicht sein. Sechster wurde der Australier Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull (+0,934). Der Emmericher Nico Hülkenberg schlug sich als Siebter im Renault (+1,403) respektabel.

Ein großes Thema in Bahrain war am Freitag die Vorstellung der Reformpläne des Formel-1-Eigners Liberty Media, der die Königsklasse mit einer Kosten-Obergrenze, einer gerechteren Verteilung der Gelder und neuen Motoren ab 2021 erneuern will. Wolff, dessen Team von der Budgetlimitierung wie auch Ferrari die größten Nachteile hätte, reagierte verhalten. "Diese Ideen sind für uns Vorschläge, auf deren Basis in den kommenden Monaten diskutiert wird. Wir haben noch einige Jahre Zeit bis 2021. Deswegen müssen wir jetzt noch keine Entscheidung treffen", sagte er.

Anders als das wenig aussagekräftige erste freie Training fand die zweite Session unter Flutlicht statt. Damit herrschten vergleichbare Bedingungen wie im Qualifying am Samstag (17.00 Uhr MESZ) und im Rennen am Sonntag (17.10 Uhr MESZ).


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