Bundesliga

Fragezeichen und Erfolgserlebnisse



Bruno Labbadia beschäftigt sich vor dem Auswärtsspiel in Hamburg mit angeschlagenen Spielern und freut sich über treffsichere Legionäre.

Zwei Themen beherrschten am Donnerstagmittag die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV: Zum einen ging es natürlich um das Duell gegen den aktuellen Tabellenzwölften, und zum anderen um die Länderspiele, die unter der Woche weltweit auf dem Terminkalender der VfB-Profis standen.

Doch der Reihe nach, im Vordergrund steht das Bundesligaspiel bei den Rothosen, das am Samstag um 15.30 Uhr in der Imtech-Arena angepfiffen wird. Personell gibt es für Bruno Labbadia noch einige Fragezeichen, die zum Teil auch mit den Länderspielen zu tun haben. So kehrt Shinji Okazaki erst am Donnerstagabend aus Japan zurück, wo er für sein Heimatland 90 Minuten beim 0:1 gegen Usbekistan ranmusste, und Maza kommt erst am Freitagmorgen aus den USA zurück, wo Mexiko gegen Kolumbien spielte.

"Wir müssen bei allen drei Innenverteidigern abwarten"

Zwar wurde der Innenverteidiger aufgrund eines Schlags in den unteren Rückenbereich, den er beim Derby-Sieg gegen den SC Freiburg davontrug, geschont, dennoch müsse man seine Rückkehr abwarten, um sagen zu können, ob es für einen Einsatz am Samstag reicht, meinte der Cheftrainer. Ähnlich verhält es sich mit zwei weiteren Innenverteidigern. Sowohl Serdar Tasci (muskuläre Probleme im Oberschenkel) als auch Georg Niedermeier (angebrochene Rippe) konnten bis Donnerstag noch nicht mit der Mannschaft trainieren. "Georg wurde unter der Woche Schritt für Schritt ran geführt und kann eventuell heute wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Er bekommt Schmerzmittel, aber ob er gegen Hamburg spielen kann, muss auch der Spieler selbst entscheiden. Schließlich muss er mit den Schmerzen umgehen können. Auch Serdar hat bis jetzt nur individuell trainiert, da er die Probleme im Oberschenkel immer noch spürt. Wir müssen bei allen drei Innenverteidigern abwarten und uns dann entscheiden, was am besten passt", so Labbadia. Als Alternative steht Matthieu Delpierre bereit, der seine Rotsperre aus der 3. Liga abgesessen hat und nach seiner langen Verletzungspause topfit ist. "Matthieu ist körperlich wieder unheimlich stabil, trainiert gut und schiebt regelmäßig Sonderschichten mit unserem Konditionstrainer. Leider fehlt ihm die Spielpraxis, aber ich hätte kein Problem damit, ihn gegen Hamburg zu bringen."

Wie in der Innenverteidigung ist auch auf den Außenpositionen noch nicht entschieden, wer gegen die Rothosen von Beginn an spielen darf. Auf der linken Seite hat sich Gotoku Sakai während der mittlerweilen abgelaufenen Rotsperre von Cristian Molinaro ins Team gespielt und wird von Labbadia gelobt: "Eigentlich wollten wir Go systematisch aufbauen, das ging jetzt schneller als erwartet. Er ist taktisch und offensiv gut und lässt sich auch nach Fehlern nicht hängen. Die Spieler, die in den letzten Spielen gute Leistungen gebracht haben, sind natürlich ein Stück weit im Vorteil", sagte der Cheftrainer.

Während Konkurrent Molinaro unter der Woche im Training zeigen konnte, dass er um den Platz links hinten kämpft, bestritt Arthur Boka mit der Elfenbeinküste in Abidjan ein Freundschaftsspiel gegen Guinea und kam über 90 Minuten zum Einsatz. "Arthur kam heute Morgen zurück und musste aufgrund eines leichten grippalen Infekts gleich zum Arzt. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich das bis Samstag entwickelt", meinte Labbadia.

"Müssen uns an die FIFA-Statuten halten"

Abwarten muss Labbadia auch im Fall Zdravko Kuzmanovic, schließlich nahm der Mittelfeldspieler mit Serbien an einem Kurzturnier auf Zypern teil und war am Dienstag und am Mittwoch insgesamt 170 Minuten im Einsatz. Für Sportdirektor Fredi Bobic ein Unding: "Zwei Spiele an zwei Tagen fast über die volle Distanz ist ein Wahnsinn. Wie soll er da bis Samstag wieder 100 Prozent fit sein. Zudem besteht bei solch einem Pensum ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Aber wir können da nichts machen, da wir uns an die FIFA-Statuten halten müssen", so Bobic.

Erfreut zeigten sich Sportdirektor und Cheftrainer über die persönlichen Erfolgserlebnisse, die vier VfB-Akteure feierten. Martin Harnik, Kuzmanovic, Vedad Ibisevic und Cacau trafen für ihre Heimatländer. Vor allem für Cacau, der zuletzt bei Labbadia nicht von Anfang an spielte, eine Bestätigung seiner guten Verfassung. "Ich habe mich sehr für ihn gefreut. Cacau kam von der Bank, war gleich da und hat getroffen. Er hat auf einer Position gespielt, die er bei uns auch einnehmen könnte. Cacau verhält sich gut und gibt im Training Gas. Wir können ihn jederzeit bringen", sagte Labbadia.

"Ich hoffe, dass die Erfolgserlebnisse der Spieler mit dazu beitragen werden, dass wir in Hamburg ein gutes Spiel machen. Der HSV ist stärker, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. Zuletzt haben die Hamburger gute Spiele abgeliefert. Sie haben eine gute Mischung im Team und ihre Formation gefunden, sind relativ stabil und verlieren nur wenige Spiele. Langsam schöpfen sie das Potenzial aus, das in der Mannschaft steckt. Ich erwarte ein intensives Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, die ähnlich Fußball spielen", so der Cheftrainer, der den HSV noch aus der Zeit kennt, als er an der Alster Chefcoach war.

"Ich habe gerne beim HSV gearbeitet. Das ist ein Traditionsverein mit hohen Erwartungen, ähnlich wie der VfB. Sie haben viel Qualität im vorderen Bereich. Teilweise kenne ich die Spieler noch persönlich. Paolo Guerrero ist in Topform, Mladen Petric ist immer gefährlich und Tolgay Arslan macht Druck aus der zweiten Reihe. Ivo Ilicevic haben wir damals zu Darmstadt und zu Fürth geholt, und Göktan Töre hat als 16-Jähriger bereits bei uns mittrainieren dürfen. Hamburg hat ein schönes Stadion, in dem es Spaß macht, zu spielen. Mit einem Sieg in Hamburg kann man viel Selbstvertrauen tanken. Wir werden uns sicherlich nicht verstecken", so Labbadia abschließend.

Quelle: vfb.de


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