Schiedsrichter-Chef Urs Meier nimmt Stellung zur Penalty-Diskussion
Das Penalty-Tor, das Basel im Cup-Viertelfinal den Sieg brachte, und Marco Strellers Abseits davor sorgten für rote Köpfe beim FC Zürich.
1/12 Die Entscheidung: Andrea Guatelli im FCZ-Tor war gegen den Penalty von Benjamin Huggel chancenlos.
Bild: KEYSTONE/AP
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Die Schweizer Fussballszene ist sich nach dem Cup-Schlager FCZ - FCB einig: Der Penalty, den die Gäste zum siegbringenden 1:0 nutzten, wurde durch einen Fehler eines Schiedsrichter-Assistenten möglich.
Im Letzigrund war die 66. Minute angebrochen. FCZ-Verteidiger Florian Stahel holte Marco Streller auf der Strafraumlinie mit einem ungestümen Einsteigen von den Beinen. Schiedsrichter Cyril Zimmermann zeigte richtigerweise auf den Penaltypunkt. Wenn da nur nicht diese Aktion Sekunden zuvor gewesen wäre. Zum Zeitpunkt nämlich, als Streller lanciert wurde, befand sich dieser im Offside. Dies beweisen die Fernsehbilder eindeutig. Doch Schiedsrichter-Assistent Raffael Zeder liess die Fahne unten.
Urs Meier: «Das Offside ist nicht wegzudiskutieren»
Die Zürcher sind ausser sich. «Skandal», rufen Spieler und Fans. Und auch Trainer Bernard Challandes kann sich kaum beruhigen. An der Pressekonferenz sagt er bestimmt: «So etwas darf in einer so wichtigen Partie nicht vorkommen.» Für den FCZ ist die Sache bitter. Er muss den Traum vom Double abschreiben. Und zuschauen, wie der Erzrivale aus Basel seinen dritten Cup-Titel in Serie erkämpfen will.
Wenn einer seiner Schützlinge einen Fehler von grosser Tragweite macht, ruft dies den obersten Schweizer Schiedsrichter Urs Meier auf den Plan. Der ehemalige Weltklasse-Ref sagt unmissverständlich: «Zu diesem Penalty hätte es nie kommen dürfen. Das Offside ist nicht wegzudiskutieren. Es war zwar eine schwierige und unübersichtliche Situation, aber so etwas müssen unsere Schiedsrichter und ihre Assistenten im Griff haben.»
Dem Fehlbaren wird Vertrauen geschenkt
Nun stellt sich die Frage, ob der betroffene Raffael Zeder (28) vorübergehend nicht mehr aufgeboten wird. Urs Meier konstatiert: «Diesem Assistenten wird keine Pause verordnet. Der Fehler tut zwar weh, aber wir müssen ihm sofort wieder Vertrauen schenken.» Zeder präsentiere sich in einer tollen Form. Man solle nun nicht alles auf die eine Aktion reduzieren. «Schiedsrichter oder Assistenten werden erst dann vorübergehend aus dem Verkehr gezogen, wenn sie hintereinander mehrere offensichtliche Fehler begehen. Um sie aus der Schusslinie der Kritik zu nehmen.»
Die Leistung des Hauptschiedsrichters Cyril Zimmermann beurteilte Meier mit dem Verdikt «gut bis sehr gut». Er habe einige «Big Points» gelandet. Aber die Bilanz werde halt durch das eine Vorkommnis stark getrübt. Zimmermann, Zeder und der zweite Assistent Beat Hidber sind ein eingespieltes Trio. Alle drei gehören zu den Fifa-Kadern. Urs Meier findet: «Schiedsrichter und ihre Assistenten haben halt nunmal ein ähnliches Schicksal wie die Torhüter. Ein einziger Fehler kann sich fatal auswirken.» Dies musste der FCZ auf schmerzliche Art und Weise am Mittwochabend erfahren