Frei vor dem Abflug
Eigentlich war der Kader durchgeplant. Von der ersten bis zur letzten Stelle. Doch jetzt muss über eine Königsposition bei Borussia Dortmund wohl neu nachgedacht werden: Niemand zweifelt mehr daran, dass Alexander Frei (30) zum FC Basel wechseln und dort einen langfristigen Vertrag unterschreiben wird.
Jubelt in Zukunft wohl für den FC Basel: BVB-Torjäger Alexander Frei.
© imago "Wir haben alles versucht, ihn umzustimmen", erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (50) am Donnerstag gegenüber kicker online, "aber leider ohne Erfolg."
So wird die Geburtstagsrunde, die Frei am späten Mittwochabend im Hotel "Öschberghof" (Donaueschingen) gab, gleichzeitig sein Ausstand gewesen sein - vorausgesetzt, die beiden Vereine erzielen eine Übereinkunft bei der Ablösesumme. Sie soll sich in einer Größenordnung von 4,5 bis 5 Millionen Euro bewegen. Allem Anschein nach ist Basel mit Verhandlungsführer Bernhard Heusler (Vize-Präsident) an der Spitze bereit, diese enorme Summe an den BVB zu überweisen.
Zum ThemaAlexander Frei will weg
Lange schlummern würde das Geld nicht auf dem Konto der Borussia. "Sofern es zu einer Einigung mit Basel kommt, werden wir diesen Betrag komplett reinvestieren", sagt Watzke. Und vielleicht legt er auch noch ein paar Euro drauf, um den durch Freis Weggang entstehenden sportlichen Substanzverlust rasch zu kompensieren. Robert Lewandowski (20, Lech Posen), der lange Zeit ganz oben auf dem Dortmunder Wunschzettel stand, haben die BVB-Fahnder aber offenbar nicht mehr im Visier.
Frei hat eine Rückkehr zum FC Basel, dem er bereits von 1995 bis 1998 angehörte, als "Herzensangelegenheit" bezeichnet. Auch wenn sich bei Fußball-Profis ein vorsichtiger Umgang mit derlei Aussagen empfiehlt, liegt der Fall beim Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft wohl anders: Er gilt in Basel in Volksheld, hier verbringt er jede freie Minute, und nur hier (!) lässt er sich die Haare schneiden. Einmal im Monat, und das dokumentiert Frei beim Coiffeur seines Vertrauens jedes Mal per Autogramm - immer mit dem aktuellen Datum versehen.
Kein Veto von Klopp
Mit seinem bevorstehenden Weggang reagiert der Torjäger (34 Treffer in 74 Bundesliga-Einsätzen für den BVB) einerseits darauf, dass ihm Dortmund eine vorzeitige Verlängerung seines Vertrages (2010) verweigerte. Andererseits löst Frei damit auch das Zweckbündnis mit Trainer Jürgen Klopp (42) auf, mit dem er in den vergangenen zwölf Monaten manchen Konflikt ausgetragen hat.
Klopp lässt seinen besten Stürmer ziehen. Er verzichtete darauf, ein Veto gegen den Verkauf einzulegen. Frei kann den pechschwarzen Jaguar, den er sich zum 30. Geburtstag geschenkt hat, in Dortmund ab- und in Basel wieder anmelden
kicker.de