Eine böse Klatsche für den FCB Der FC Basel 1893 musste am Samstag, 14. August 2010 eine 1:4-Niederlage gegen den FC Luzern einstecken. Die Basler waren zwar spielerisch überlegen, hatten allerdings kein Abschlussglück und wurden von den Zentralschweizern schonungslos ausgekontert. Ferreira, zweimal Yakin sowie Pacar trafen für Luzern, während Fwayo Tembo in der 90. Minute noch das 1:4 für den FCB gelang. Torhüter Franco Costanzo hatte kurz nach der Pause die Rote Karte gesehen. Die Luzerner zogen damit in der Tabelle an Basel vorbei und sind – zumindest vorübergehend – Leader.
Anzeige Die Hoffnung in FCB-Kreisen war jene, dass die 0:1-Niederlage vom letzten Wochenende in Bellinzona heilende Wirkung haben möge. Nach dem Heimspiel gegen den FC Luzern muss man festhalten: Diese Hoffnung wurde unter dem Strich bitter enttäuscht. 1:4 unterlag der FC Basel den Zentralschweizern vor knapp 30‘000 Zuschauern im St. Jakob-Park. Und dies, obwohl das Team von Trainer Thorsten Fink zunächst stark auf die Pleite im Tessin reagierte und viel Druck erzeugte – aus seinen vielen Torchancen aber schlicht keinen Profit ziehen konnte.
Der FCB machte gegen Luzern das Spiel und wusste dabei mit vielen guten Aktionen auch zu gefallen, zumindest bis zum gegnerischen Strafraum. Die Luzerner ihrerseits beschränkten sich auf eine solide Defensivarbeit und aufs Kontern – dies allerdings mit maximalem Erfolg. Praktisch mit dem ersten Schuss kam die Mannschaft von Trainer Rolf Fringer in der 13. Minute zur 1:0-Führung wie die Jungfrau zum Kind: Daniel Gygax nahm von der rechten Strafraumecke Mass und sein Schuss wurde in der Mitte von Nelson Ferreira noch leicht abgelenkt, wodurch der Ball via Innenpfosten den Weg ins Basler Tor fand.
Dieser erste Gegentreffer, der komplett entgegen dem Spielverlauf fiel, brachte den Rhythmus des FCB etwas durcheinander. Bald schon aber lief der Ball wieder gut durch die Basler Reihen, allein, der Ausgleich wollte trotz mehrerer guter Gelegenheiten nicht fallen. „Da müssen wir den Hebel ansetzen“, urteilte Trainer Thorsten Fink nach der Partie, „in der Torausbeute und beim schnellen Umschalten von der Offensive in die Defensive.“ Letzteres klappte nach einer guten halben Stunde ebenfalls nicht optimal, als Hakan Yakin bei einem weiteren Konter und nach einem sehenswerten Doppelpass mit Christian Ianu das 2:0 für die Luzerner erzielen konnte. Valentin Stockers Kopfball-Tor in der 45. Minute hingegen war nur das vermeintliche 1:2, hatte Schiedsrichter Massimo Busacca doch zuvor ein Handspiel von Scott Chipperfield gesehen.
Der FCB wünscht Christian Ianu gute Besserung
Nach der Pause stand Ianu dann am Ursprung der entscheidenden und für ihn äusserst schmerzhaften Szene. Der Rumäne stürmte alleine auf Franco Costanzo zu, und der Basler Torhüter traf den Luzerner Stürmer beim Abwehrversuch derart unglücklich, dass sich dieser schwer verletzte und Costanzo für sein Notbremse-Foul die Rote Karte sah. Bei Ianu wird ein Schien- und Wadenbeinbruch vermutet – den fälligen Penalty verwandelte Yakin zum entscheidenden 0:3 aus Basler Sicht. Luzerns Trainer Rolf Fringer sprach hinterher von einem „Traumtag, weil für uns dank einer tollen Leistung alles aufgegangen ist. Andererseits können wir uns aufgrund der schweren Verletzung von Ianu gar nicht richtig darüber freuen.“ Auch der FCB wünscht Christian Ianu natürlich gute Besserung!
Gespielt waren nach Yakins Penalty-Treffer gerade einmal 55. Minuten. Doch was der FCB in der Folge an diesem Samstagabend auch immer probierte, es fruchtete nicht. „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet“, sagte Fink später, „aber im Moment gehen die Bälle einfach nicht rein. Daran müssen wir arbeiten, und die Defensivleistung muss auch wieder besser werden.“ Den einzigen Basler Treffer erzielte Fwayo Tembo in der letzen Spielminute – ein sehenswerter, strammer Schuss aus rund 20 Metern, der natürlich nur noch zur Resultatkosmetik beitrug. Es war das 1:4, nachdem Luzern bereits 20 Minuten zuvor durch Pacar auf 4:0 erhöht hatte.
Aus der FCB-Warte war es letztlich ein Abend zum Vergessen sowie – für dieses Team höchst ungewöhnlich – die zweite Niederlage in Folge. Thorsten Fink: „Das müssen wir nun noch einmal ganz genau analysieren und uns dann aber auf das Spiel gegen den FC Sheriff konzentrieren.“ Dieses findet am kommenden Mittwoch, 18. August 2010 im St. Jakob-Park statt. Die Partie gegen den moldawischen Meister ist die erste von zwei Gelegenheiten, den Einzug in die Gruppenphase der Champions League zu schaffen. Fink, seine Mannschaft und die zahlreichen Supporter des FC Basel 1893 vertrauen darauf, dass die beiden letzten Meisterschaftsspiele nicht repräsentativ waren für das momentane Leistungsvermögen.
Das Telegramm:
FC Basel–FC Luzern 1:4 (0:2)
St. Jakob-Park. 29‘049 Zuschauer. – SR Massimo Busacca.
Tore: 13. Ferreira 0:1. 33. Yakin 0:2. 55. Yakin 0:3 (Foulpenalty). 72. Pacar 0:4. 90. Tembo 1:4.
Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Tembo, Huggel (53. Colomba), Yapi, Stocker (80. Schürpf); Frei (74. Zoua), Chipperfield.
Luzern: Zibung: Veskovac, Kibebe, Puljic, Lustenberger; Zverotic, Renggli; Gygax, Yakin (73. Wiss), Ferreira (80. Prager); Ianu (54. Pacar).
Bemerkungen: Basel ohne Streller, Shaqiri, Sommer, Cabral (alle verletzt) und Ferati (krank). Luzern ohne Lambert, Koller, Kukeli, Sorgic und Büchli (alle verletzt). – Verwarnungen: 25. Puljic (Foul). 31. Ferreira (Unsportl.). 59. Lustenberger (Foul). – Rote Karte: 52. Costanzo (Notbremse
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