Mit Antonio Rüdiger in den Zweikampf zu gehen könnte anstrengend werden. Nicht weil der Abwehrspieler vom VfB II, der zu den fünf Akteuren aus der U23 gehört, die mit den Lizenzspielern ins Trainingslager in die Türkei reisen durften, ein unfairer Spieler wäre, sondern weil er robust, hart und ohne Kompromisse zur Sache geht. Dieser Eigenschaft verdankt es der 18-Jährige, dessen Mutter aus Sierra Leone und Vater aus Deutschland stammen, unter anderen, dass er im Alter von 15 Jahren das Interesse der Dortmunder Borussia weckte.
Zu diesem Zeitpunkt spielte Toni, wie er von den Kollegen und den Trainern genannt wird, bei Hertha 03 Zehlendorf in Berlin. "Aufgewachsen bin ich in Kreuzberg, mittlerweile wohnen meine Eltern aber in Berlin-Mitte in der Nähe vom Alexanderplatz", erzählt der deutsche U19-Nationalspieler. Der Anfang in Dortmund war für den Berliner Jungen nicht ganz leicht. "Es hat etwa ein Jahr gedauert, bis ich mich zu Recht gefunden habe. Meine Gastfamilie hat mich aber immer unterstützt und mir die Trennung von meinen Eltern erleichtert", so Toni, der vor knapp einem Jahr von Dortmund zum VfB wechselte. "In Stuttgart fiel mir die Eingewöhnung leicht, da ich von den Verantwortlichen und den Mitspielern super aufgenommen wurde", berichtet der 1,90 Meter große Defensivspezialist, der flexibel in der Vierer-Abwehrreihe einsetzbar ist. Zimmernachbar von Julian Schieber
Nach seinem Wechsel zum VfB durfte Antonio Rüdiger ein halbes Jahr nur trainieren, da der BVB den Transfer nicht innerhalb der Wintertransferperiode im Januar, sondern erst im Februar vollziehen wollte. So erhielt Rüdiger erst zum 1. Juli 2011 die Spielerlaubnis für den VfB Stuttgart. Seit dieser Saison ist er fester Bestandteil der zweiten Mannschaft, obwohl er auch noch in der U19 spielen dürfte.
Nach guten Leistungen in der 3. Liga folgte nun die Einladung ins Trainingslager mit den Lizenzspielern. "Hier dabei zu sein ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich denke, ich habe meine Sache in der Vorrunde ganz gut gemacht, auch in den letzten beiden Spielen als rechter Verteidiger. Dann durfte ich mit den Profis nach Wolfsburg und war im Kader für das DFB-Pokakspiel gegen Hamburg. Ich versuche immer mein bestes zu geben, in der Rückrunde konzentriere ich mich aber wieder voll auf die 3. Liga, was dann kommt, wird man sehen", sagte Toni nach dem Training am Donnerstagnachmittag, in dem es wieder voll zur Sache ging.
"Die Intensität und das Niveau sind bei den Profis natürlich sehr hoch, aber vor allem körperlich kann ich schon ganz gut mithalten", glaubt der Zimmernachbar von Julian Schieber, "mit dem ich mich super verstehe. Er ist ja auch noch ein junger Spieler, der mir aber schon viele Tipps geben kann", meint Toni.
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