Der FCB vor dem ersten Matchball
Am Sonntag, 26. Mai 2013, trifft der FC Basel 1893 auswärts auf den Grasshoppers Club Zürich (16.15 Uhr,
SRF 2). Die Partie könnte sich vorentscheidend auf die Meisterschaft auswirken; der FCB würde sich mit einem Sieg den Titel endgültig sichern und könnte mit einem Unentschieden einen sehr entscheidenden Schritt im Meisterrennen vorankommen. Mohamed Salah dürfte, nach seiner verbüssten Sperre im Cupfinal gegen den gleichen Gegner, am Sonntag in die Startelf zurückkehren. Die Niederlage im Endspiel des Schweizer Cups will FCB-Trainer Murat Yakin so schnell wie möglich abhaken und sich auf die Meisterschaft konzentrieren.
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Drei Runden vor dem Ende der Meisterschaft hat die grosse Rechnerei endgültig begonnen. Die Ausganslage für den FCB ist dabei relativ simpel: Holen die Basler aus den drei verbleibenden drei Spielen drei Punkte dürfen sie sich am Schluss definitiv als Meister feiern lassen. Die erste Möglichkeit diese Entscheidung zu erzwingen bietet sich dabei am Sonntag im Direktduell mit dem einzigen verbliebenen Mitstreiter um den Titel, den Grasshoppers. Würde der FCB im Letzigrund ein Unentschieden erreichen, bestünde der Vorsprung zwei Runden vor Schluss aus sechs Punkten, dank der um 18 Tore besseren Tordifferenz, wäre der FCB dann dem Titel sehr nahe. Ausserdem würde ihm dann ein einfacher Punktgewinn in den beiden verbleibenden Partien gegen die Young Boys und St. Gallen definitiv zu Meisterehren reichen.
Die Ausgangslage ist also für einmal so, dass der FCB nicht zum Siegen gezwungen ist. „Es ist ein wenig eine ähnliche Ausgangslage, wie in der Europa League. Wir müssen nicht unbedingt das Spiel machen, doch eigentlich ist das immer der Anspruch des FCB in der Meisterschaft, ausserdem wollen wir natürlich, wenn möglich diesen ersten Matchball verwerten“, so Murat Yakin zu Ausgangslage. Trotzdem hält er fest: „Wir dürfen gewinnen, GC muss.“ Der Trainer macht dabei vor diesem wichtigen Spiel „eine positive Anspannung in der Mannschaft aus, die es benötigt um Höchstleistungen zu erbringen“.
14 Spiele in sieben Wochen
Die Mannschaft hatte bei der Vorbereitung auf das GC-Spiel für einmal ein wenig mehr Zeit als in den Wochen zuvor. Seit Anfang April und der Nationalmannschaftspause bestritt der FCB durchgehend englische Wochen, seit dem 1. April bestritt der FCB nicht weniger als 14 Pflichtspiele in Meisterschaft, Cup und Europacup. Die verhältnismässig ruhige Woche nutzte man dann auch zur Regeneration. Am Dienstag gab es seit langer Zeit wieder einmal einen freien Tag und am Mittwoch gingen die Spieler geschlossen ins Aqua Basilea. So dass die Mannschaft Kräfte sammeln konnte für die verbleibenden drei Spiele innert sechs Tagen zum Abschluss der Saison.
„Vor allem die Offensive spürt die vielen Spiele in den Beinen, für sie ist es besonders anstrengend, wenn man gegen tief stehende Gegner antritt.“ Um für frischen Wind zu sorgen, dürfte daher Flügelspieler Mohamed Salah am Sonntag in die Startelf zurückkehren. „Salah hat uns im Cupfinal gefehlt, da er Marco Streller und Valentin Stocker auch einmal entlasten kann“ sagte Yakin über den Ägypter. Zuletzt gegen Lausanne sorgte mit Fabian Frei ein defensiver Mittelfeldspieler für Entlastung, Frei traf gegen die Waadtländer gleich doppelt. „Es darf aber auch einmal jemand anderes in die Bresche springen“, meinte Yakin.
Die Mannschaft brennt auf dieses Spiel
Obwohl man dem Ziel sehr nahe ist, liegt der Fokus der Mannschaft ganz klar auf der kommenden Begegnung. Wie man allenfalls einen Meistertitel feiern würde, „darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, betont Murat Yakin. Sollte der Meisterpokal aber diese Saison wieder nach Basel kommen, wäre dies das vierte Mal in Folge. Vier Titel hintereinander, dies gelang in der Schweiz bisher erste einem Team, den Young Boys, die das Meisterrennen von 1957 bis 1960 jedes Mal für sich entscheiden konnten. „Das ist natürlich ein Thema im Verein“, sagt Yakin, „aber im nächsten Jahr wird es das genauso sein, da dann der Meister direkt für die Champions League qualifiziert sein wird.“ Zuerst liegt nun der Fokus auf der Partie am Sonntag und Yakin macht keinen Hehl daraus, „dass die Mannschaft auf dieses Spiel brennt“. Das dürfte nicht nur darum so sein, weil es um die Meisterschaft geht, denn die Cupfinal-Niederlage hat natürlich geschmerzt und wann hat man schon die Chance eine solche Niederlage mit einem Spiel quasi vergessen zu machen?
fcb.ch