Julian Korb - Bereit für die Champions League?
Mit Stabilität festgesetzt
von Marc Basten

Julian Korb hat seine erste komplette Saison als Basisspieler hinter sich. Der Newcomer des vergangenen Jahres überzeugte mit stabilen Leistungen. Die Champions League wird eine interessante Herausforderung.

In der abgelaufenen Saison 2014/2015 durfte sich Julian Korb erstmals in seiner Zeit bei den Profis in Gladbach als komplett zugehörig fühlen. In der Vorsaison war er ohne große Perspektiven in die Spielzeit gestartet und nur aufgrund von Verletzungen, Sperren und der ‚Not-Versetzung‘ von Tony Jantschke nach innen in die Mannschaft gerutscht.

Korb packte damals die Chance beim Schopf und verstand es, sich auch in der gerade beendeten Saison zu behaupten. Die Rotation spielte ihm dabei in die Karten, so dass er auf insgesamt 24 Bundesligapartien (zwei mehr als im Vorjahr), 2 Pokalspiele und 5 internationale Einsätze kam.

31 Pflichtspieleinsätze sind für den 23-Jährigen eine durchaus eindrucksvolle Bilanz. Zumal er durchweg stabile Leistungen brachte und sehr verlässlich agierte. Als Rechtsverteidiger bringt er das nötige Tempo mit, um es auch mit schnellen Außenstürmern aufzunehmen. Dazu kann er mit dem Ball umgehen, was insbesondere in Pressing-Situationen bemerkenswert ist. Korb verliert nur selten den Überblick, er behält fast immer die Kontrolle.

Sein Zweikampfverhalten ist ‚Favre-Like‘: Räume besetzen, anlaufen und Gegenspieler blocken, jedoch keine wilden Aktionen. ‚Tobias-Levels-Gedächtnis-Grätschen‘ hat Julian Korb nicht im Repertoire. Und das ist auch gut so. Intelligentes Verteidigen ist schließlich die Basis des erfolgreichen Gladbacher Fußballs.

Das letzte Jahr hat ‚Juli‘ gut getan. Er hatte seine Einsatzzeiten, erfuhr eine gewisse Wertschätzung, u.a. in der U21 Nationalmannschaft. Er hat sich entwickelt, auch wenn es kein Quantensprung war. Doch die Erfahrung einer so intensiven Saison bringt ihn fraglos weiter.

Ansätze, sich zu verbessern, gibt es weiter einige. Vor allem seine Aktionen jenseits der Mittellinie bieten noch viel Luft nach oben. Teilweise kombiniert er mutig, schnell und zielstrebig in der gegnerischen Hälfte, doch sobald es an und in den Strafraum geht, verfällt er noch zu oft in den Panikmodus. Da ist von der Abgeklärtheit, die er in der Defensive zeigt, nur wenig zu sehen.

In der neuen Saison dürfte Julian Korb erneut zur Basis gehören und seine Einsatzzeiten erhalten. Ob er in den ‚großen‘ Spielen in der Champions League auflaufen darf, bleibt abzuwarten. Doch wenn, muss man keine großen Befürchtungen haben. Julian Korb macht seinen Weg – auch in der Champions League.



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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!