Wenn der FC Basel 1893 am Donnerstag, 1. Oktober 2015, im zweiten Gruppenspiel der UEFA Europa League auf den KKS Lech Poznan trifft (19.00 Uhr, St. Jakob-Park), ist es das Duell des Ersten der Super League mit dem Letzten der polnischen Ekstraklasa. In der Meisterschaft konnten die Polen seit der letzten Begegnung mit dem FCB anfangs August keine Partie mehr gewinnen. FCB-Trainer Urs Fischer warnt aber davor die Tabellen als Gradmesser für die nächste Aufgabe zu nehmen.
Der polnische Meister tut sich derzeit schwer in der heimischen Meisterschaft: Lediglich fünf Punkte gewann Lech Posen in den ersten zehn Runden, der letzte Sieg in der Ekstraklasa datiert vom 25. Juli, also noch von vor dem ersten Aufeinandertreffen mit dem FCB in dieser Saison. Seither gab es Vollerfolge für die Posener nur noch im Cup und in der Qualifikation für die Europa League, wo sie den Videoton FC mit 3:0 und 1:0 besiegten. Im ersten Spiel der Gruppe I gab es gegen Os Belenenses ein torloses Remis.

Anders läuft es beim FCB, der musste vor einer Woche in Bern seine erste Niederlage verkraften, konnte diese Scharte aber umgehend im Heimspiel gegen den FC Lugano auswetzen. Nach den zwei Siegen des FCB über die Polen in der Qualifikation für die UEFA Champions League scheint die Angelegenheit für die Partie im St. Jakob-Park klar: Der FCB ist klarer Favorit.

LECH HAT PECH
Urs Fischer warnt aber davor lediglich das Papier als Massstab zu nehmen: „Ich habe einige Spiele von Lech Poznan gesehen. Dabei waren die Posener oft spielbestimmend, hatten viel Ballbesitz und einige Chancen. Momentan fehlt ihnen das Wettkampfglück, oft verloren sie mit nur einem Tor Unterschied. Es war viel Pech dabei.“

Rund zwei Monate ist es her, dass sich die beiden Teams in der Champions-League-Qualifikation gegenüberstanden. Der FCB nahm diese erste Hürde im Europacup ohne grössere Probleme, mit einem 3:1-Auswärtssieg und einem 1:0-Erfog zuhause. Überzeugender war dabei der Auftritt in Polen, aber das will nichts heissen: „Ich glaube man kann diese zwei Situationen nicht miteinander vergleichen. Das letzte Mal standen wir uns in einem K.O.-Duell gegenüber und jetzt in einer Gruppenphase. Beim Heimspiel hatten wir mit dem 3:1-Auswärtssieg ein hervorragendes Resultat im Rücken und konnten abwarten. Dieses Mal wir das anders sein“, so Fischer.

SECHS FCB-SPIELER NICHT DABEI
Anders als vor zwei Monaten sieht es auch in der Personalsituation aus: Urs Fischer muss beim ersten Heimspiel in der Europa League auf nicht weniger als sechs Spieler verzichten: Jean-Paul Boëtius, Matías Delgado, Daniel Hoegh, Behrang Safari und Adama Traoré sind verletzt und Naser Aliji nicht spielberechtigt, weil er nach seiner Rückkehr nicht mehr für die Europa League qualifiziert werden konnte. Gleich drei Spieler, die auf Links verteidigen könnten fehlen also im Spiel gegen Poznan. Philipp Degen, Michael Lang und Taulant Xhaka verbleiben somit für die Positionen der beiden Aussenverteidiger. Das will aber nichts heissen, denn vielleicht wartet Fischer, wie im Spiel in Florenz, mit einer Überraschung auf: Dort liess er mit einer Dreierbwehr spielen.

Wie die Mannschaft auch immer auflaufen wird, die Prinzipien des Spiels werden sich nicht ändern und Urs Fischer betonte schon oft, dass er sich nicht allzu sehr vom Gegner beeinflussen, sondern seine Mannschaft ihr eigenes Spiel aufziehen lassen will. Das hat bisher sehr gut geklappt. „Wir haben sicher Selbstvertrauen, da wir unsere Erfolgsmomente hatten“, erklärte Davide Callà am Mittwochnachmittag. Und da liegt vielleicht der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams, die sich am Donnerstag duellieren, womöglich ist das aber ein ganz entscheidender.

Davide Callà: "Es wird ein hartes Stück Arbeit."

Fcb.ch


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