Allianz Frauen-Bundesliga: SC Sand – VfL Wolfsburg
Pokalrevanche zum Saisonstart
Am Sonntag um 11 Uhr bestreiten die Frauen des SC Sand das erste Spiel der neuen Bundesligasaison. Zu Gast im Sander Orsay Stadion ist der VfL Wolfsburg. Gleich zum Auftakt gibt es damit die Möglichkeit zur Pokalrevanche.
Willstätt-Sand (uk). Besser hätten es die Spielplaner nicht einrichten können. Mit der Ansetzung des Spiels zwischen dem SC Sand und dem VfL Wolfsburg kommt es gleich zum Saisonstart der Allianz Frauen-Bundesliga zur Neuauflage des diesjährigen Pokalfinales, das in Köln für Sand nur knapp mit 1:2 verloren ging. Sands neuer Trainer Colin Bell kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, der gegenüber der Vorsaison deutlich ausgeglichener und breiter wurde. Neun Neuzugängen stehen fünf Abgänge gegenüber. SC-Manager Gerald Jungmann sieht dadurch den eingeschlagenen Weg für richtig: „Es bieten sich Spielerinnen an, die bei anderen Vereinen nicht so zum Zuge kommen.“ Selbst vom deutschen Meister FC Bayern München gab es zwei Zugänge. Juniorennationalspielerin Jenny Gaugigl kam gemeinsam mit der österreichischen Nationalspielerin Laura Feiersinger nach Sand. Mit Nina Burger und der vom SC Freiburg nach Sand gewechselten Verena Aschauer besitzt Sand nun ein österreichisches National-Trio. Erfahrungen in der Nationalmannschaft besitzen auch die weiteren Zugänge Torfrau Carina Schlüter, Doris Bacic, Diana Caldwell, Silvana Chojnowski und Milena Nikolic. Ob dies gegen den Pokalsieger und Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg reicht, um mindestens ein Unentschieden zu erzielen, wird sich am Sonntag zeigen. Zumal im Kader von Trainer Jens Kellermann sechs Olympiasiegerinnen stehen. Gemeinsam mit Alexandra Popp, Deutschlands Fußballerin des Jahres, standen Babett Peter, Lena Goeßling, Isabel Kerschowski, Neuzugang Anja Mittag und Almuth Schulth in der deutschen Olympiaauswahl, die das Endspiel gegen Schweden mit 2:1 gewann. Im Kader der Skandinavier stand VfL-Kapitänin Nilla Fischer. Erfahrung auf höchstem Niveau, dem Sand wie schon im Pokalfinale Leidenschaft und Einsatz entgegensetzen kann. Ob Wolfsburgs Trainer alle Rückkehrer sofort ins Rennen schickt, wird sich am Sonntag zeigen. Wie die Spielerinnen den Klimawechsel und die Strapazen der vielen Reisen zu den Spielorten in Brasilien verdaut haben, ebenfalls. Allein die Tatsache, dass ein Sextett seit Wochen gemeinsam auf höchstem Niveau zusammen trainiert hat, sollte Warnung genug sein. „Sicher gehen wir als Außenseiter in die Begegnung und gegen dieses Starensemble wäre schon ein Unentschieden ein Erfolg“, sagte Gerald Jungmann, der aber auf eine Überraschung hofft. Und er erwartet gleich am ersten Spieltag eine sehr große Zuschauerkulisse. Wenn nur annährend so viele Fans ins Orsay Stadion kommen wie in Köln vor Ort waren, dürfte die Unterstützung durch den „12. Mann“ riesig sein. Was gegen eine Mannschaft wie Wolfsburg auch notwendig ist.

Autor Udo Künster