Fußball, Allianz Frauen-Bundesliga: 1. FFC Frankfurt – SC Sand
Am Sonntag findet der letzte Vorrundenspieltag der Allianz Frauen-Bundesliga statt. Um 14 Uhr tritt der Ortenauer Erstligist SC Sand beim Tabellennachbarn 1. FFC Frankfurt an. Für SC-Trainer Colin Bell ist es eine Rückkehr in die ehemalige sportliche Heimat.
Willstätt-Sand (uk). Vor einem Jahr entschied sich Sands Trainer Colin Bell, nach dem Sieg im DFB-Pokal 2014 und dem Gewinn der Champions League 2015 mit dem FFC, beim norwegischen Erstliga-Aufsteiger Avaldsnes IL eine neue berufliche Herausforderung zu suchen. Die Trennung vom 1. FFC Frankfurt erfolgte nach neun Spieltagen und vor dem Aufeinandertreffen mit dem SC Sand im Stadion am Brentanobad. Jetzt kehrt der Engländer, seit Sommer in der Ortenau tätig, mit dem SC an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück und weiß um die Bedeutung der Partie: „Damals blieb keine Zeit, mich von den eigenen Fans zu verabschieden. Alles ging schnell über die Bühne. Ich hoffe, dass trotzdem eine gute Resonanz und gute Stimmung herrschen wird.“ Seine neue Mannschaft wird auf ein Team treffen, in dem noch sieben Spielerinnen aus seiner Zeit in Frankfurt stehen. Und man begegnet sich auf Augenhöhe. Sand ist als Sechster um einen Punkt und Rang besser in der Tabelle als der FFC und kann mit einem Unentschieden auf diesem Platz in die kurze Winterpause gehen. Doch Colin Bell will mehr. „Wir spielen immer um drei Punkte, um so einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Auch wenn es normal wäre, wenn wir in Frankfurt nichts holen“, sagt Sands Trainer. Mit nur fünf Gegentoren gehört seine Mannschaft zu den abwehrstärksten Teams der Liga. Ihm ist bewusst, dass nur dann etwas Zählbares in Frankfurt zu holen ist, wenn die Kompaktheit bestehen bleibt: „Wenn wir gegen Frankfurt die Räume öffnen, dann werden wir überrollt.“ Dies sei Borussia Mönchengladbach beim 0:8 im ersten Saisonspiel in Frankfurt ebenso passiert wie Essen und Jena, die beide einen Sieg aus der Hand gaben. Was aber auch funktionieren muss, ist die Effektivität beim Torabschluss. Im Heimspiel gegen Jena habe man es versäumt, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Auch die Spiele in Potsdam, gegen Bayern München und in Freiburg hätten anders verlaufen können. Zumindest lichtet sich derzeit das Lazarett. Jovana Damnjanovic bekam schon gegen Jena eine kurze Einsatzzeit und die Ex-Frankfurterin Silvana Chojnowski ist im Training wieder voll belastbar. Einzig bei Innenverteidigerin Laura Vetterlein, die ebenfalls wieder mit der Mannschaft trainiert, möchte Colin Bell die Winterpause abwarten. Wie die Startelf letztendlich aussieht, wird Colin Bell erst kurz vor dem Spiel entscheiden. Wichtig sei, dass alle eingesetzten Spielerinnen nochmals 90 Minuten Gas geben und sich für die Leistungen der Vorrunde belohnen. Mit 20 Punkten im Rücken könnte man in der Rückrunde um eine noch bessere Platzierung kämpfen.

Autor:
Udo Künster