14.05.2010 |
Das Spiel der Spiele 35 Super-League-Runden sind vorbei – und die Entscheidung fällt ganz am Schluss. Das ist toll für den Schweizer Fussball, aber prekär für das Nervenkostüm aller direkt Beteiligten: Am Sonntag, 16. Mai 2010, machen der BSC Young Boys und der FC Basel 1893 ab 16.15 Uhr (Stade de Suisse, SF2 live) im letzten Spiel der Saison den Schweizer Meister unter sich aus.
Anzeige Seit einigen Wochen ist die Rede von einer möglichen „Finalissima“, nun wird sie Realität. Am Donnerstagabend hätte ein alles entscheidendes finales Spiel in Bern noch ein letztes Mal verhindert werden können – dann nämlich, wenn der FCB seine Heimpartie gegen Xamax verloren und YB gleichzeitig in Luzern mindestens einen Punkt geholt hätte. Doch es kam bekanntlich anders, und dies zum Leidwesen von YB. Allerdings haben es die Berner – wie der punktgleiche Tabellenführer aus Basel – nach wie vor in den eigenen Händen, den Titel zu gewinnen. Der Vorteil des FCB: Weil er das bessere Torverhältnis hat, reicht ihm am Sonntag ein Remis.


„Wir werden gegen YB trotzdem kontrolliert offensiv und auf Sieg spielen“, sagt Trainer Thorsten Fink. „Weil wir gar nicht anders können und uns die Erfahrung in der Europa League gegen Fulham gelehrt hat, dass der Schuss nach hinten losgehen kann.“ Vergangenen Dezember hätte dem FCB gegen die Englänger ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht, doch die Basler verloren ihr Heimspiel mit 2:3 und schieden aus. „Ich bin überzeugt, dass mein Team in der jetzigen Situation davon profitieren kann, dass es so etwas schon einmal erlebt hat.“


Wie zuletzt schon regelmässig ist sich Thorsten Fink auch diesmal zwei Tage vor dem Spiel noch nicht ganz sicher, mit welcher Aufstellung er in der entscheidenden Partie bei den Young Boys antreten will. Klar ist, dass Behrang Safari nach seiner achten Gelben Karte, die er sich im Xamax-Spiel einhandelte, in Bern gesperrt ist. Für ihn dürfte Xherdan Shaqiri als linker Verteidiger zum Einsatz kommen, der 18-Jährige hat diesen Part in der Vergangenheit auch schon gespielt.


Die Alternative für diese Position wäre Scott Chipperfield, der in dieser Form allerdings kaum mehr aus dem Angriff wegzudenken ist. Ob Alex Frei im Sturm bereits von Beginn weg auflaufen, oder wie gegen Lausanne und Xamax erneut als äusserst wertvoller Joker fungieren wird, ist noch offen. Sehr fraglich ist derweil, ob Marco Strellers Oberschenkel-Verletzung bis am Sonntag genügend auskuriert sein wird.


So oder so sagt Trainer Thorsten Fink: „Wir freuen uns sehr auf das Spiel, sind mental in einer hervorragenden Verfassung und wollen diesen Titel unbedingt.“ Überdies sei die Affiche zwischen den stärksten Schweizer Mannschaften „das Beste, was dem Schweizer Fussball passieren kann“, findet der 42-Jährige. „Es ist ein richtiges Endspiel.“ In der Vorbereitung auf diese finale Partie will Fink nichts anders machen als sonst. „Wir werden uns in der Video-Analyse nochmals die Stärken des Gegners ansehen – aber vor allem auch seine Schwächen, denn das ist für uns entscheidend.“


Dem FC Basel 1893 winkt also am kommenden Sonntag im Spiel der Spiele die grosse Chance, nach dem Cupsieg auch noch den Gewinn des Meistertitels zu feiern. Es wäre nach 2002 und 2008 das dritte Double für den 12-fachen Liga-Champion, und es wäre die Krönung einer jetzt schon glanzvollen ersten Saison unter dem neuen Coaching-Team. Für den Fall einer Niederlage, an den Thorsten Fink eigentlich gar nicht denken mag, hat der FCB-Trainer trotzdem einen treffenden Satz bereit: „Man muss auch verlieren können, aber immer gewinnen wollen.“ Dass dieser Wille bei ihm und seiner Mannschaft bedingungslos vorhanden ist, steht ausser Frage. 16 Siege in Meisterschaft und Cup aus 19 Spielen in der Rückrunde sprechen eine deutliche Sprache.


Noch ein Punkt mehr, und eine Stadt steht Kopf


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy