Thorsten Fink: „Ich freue mich, dass es weitergeht“
Der FC Basel 1893 nimmt nach der Nationalmannschaftspause am Sonntag, 12. September 2010 mit dem Auswärtsspiel beim BSC Young Boys die Meisterschaft wieder auf. Der Tabellenzweite kehrt damit an jene Stätte zurück, wo er vor knapp 17 Wochen den Gewinn des Meistertitels feierte. In Bern muss FCB-Trainer Thorsten Fink auf Valentin Stocker und Jacques Zoua verzichten.
Anzeige YB gegen den FCB, Bern gegen Basel – es ist die Begegnung zwischen den letztjährigen Hauptdarstellern im Kampf um den Schweizer Meistertitel. Der Ausgang ist bekannt: Der BSC Young Boys war monatelang souveräner Tabellenführer der Super League, der FC Basel hinkte nach harzigem Saisonstart zunächst lange hinterher. Am Ende, nach einer famosen Aufholjagd, stand die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink ganz oben und feierte mit dem Cupsieg sowie dem Meistertitel einen riesigen Doppelerfolg.
Nun kommt es am Sonntag, 12. September 2010 zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison. Dies im Berner Stade de Suisse und damit an jenem Ort, wo der FCB am 16. Mai 2010 die letzten notwendigen Punkte für den Gewinn der Meisterschaft holte, als er YB mit 2:0 besiegte. Anders als in der vergangenen Spielzeit stehen die Basler jetzt nach sieben gespielten Runden weit oben in der Tabelle – auf Platz 2, mit einem Punkt Rückstand auf den FC Luzern. Den umgekehrten Verlauf nahm die erste Phase der Saison diesmal für die Berner, die in der Liga Mühe bekundeten und bei drei Niederlagen und zwei Unentschieden erst zwei Siege feiern konnten. YB liegt deshalb derzeit mit fünf Zählern weniger als der FCB lediglich auf Rang 7.
"Die Mannschaft ist gut drauf"
Diesen Abstand versuchen FCB-Trainer Thorsten Fink und sein Team am Sonntag zu vergrössern. „Wir wollen YB auf Distanz halten und so schnell wie möglich die Tabellenführung zurückholen“, sagt Fink. Der Basler Übungsleiter hat nach der Nationalmannschaftspause ein gutes Gefühl: „Ich freue mich, dass es weitergeht. Vor dem Unterbruch hatten wir gegen Xamax gewonnen, die Mannschaft ist gut drauf. Die Spieler haben in den letzten Tagen konzentriert gearbeitet und Spass gehabt im Training.“ Natürlich weiss der 42-jährige Deutsche, dass die Partie im Stade de Suisse keine einfache werden wird: „Auch YB will unbedingt gewinnen, um sich aus der unteren Tabellenregion nach oben zu spielen.“
Fink muss am Sonntag in Bern auf Valentin Stocker und Jacques Zoua verzichten. Stocker laboriert weiterhin an Beschwerden im Fussgelenk, während Zoua sich im Training mit dem kamerunischen Nationalteam einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog. „Zouas Ausfall ist ärgerlich“, hält der Trainer, „doch wir gehen damit wie mit allen Situationen dieser Art um: Wir haben gute Leute, die ihn ersetzen können.“ Die Aufstellung für das Spiel gegen YB ergibt sich damit praktisch von selbst: In der Abwehr und im Angriff dürften die angestammten Formationen (Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari und Frei, Streller) zum Einsatz kommen. Die Aussenbahnen im Mittelfeld werden von Fwayo Tembo (rechts) und Xherdan Shaqiri (links) besetzt, während im Zentrum Benjamin Huggel und Gilles Yapi gesetzt sind.
Für Letzteren wird der Auftritt im YB-Stadion kein ganz gewöhnlicher sein. Während insgesamt fünf Saisons stand der Ivorer für die Young Boys im Einsatz, nun kehrt er erstmals im Dress seines neuen Clubs auf den Berner Kunstrasen zurück. Allerdings ist Yapi im taktischen und menschlichen Gefüge der Basler Mannschaft bereits derart gut integriert, dass seine YB-Vergangenheit am Sonntag kein Thema sein wird. Thorsten Fink jedenfalls formuliert es so: „Ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen. Ich weiss, dass Gilles mit dem FCB Meister werden will und sich voll und ganz auf seinen Club sowie seine Aufgabe hier fokussiert.“
Shaqiris gute Erinnerungen
Ein anderer Basler, der gute Erinnerungen an das Stade de Suisse hat, ist Xherdan Shaqiri. Der FCB-Flügel, dem am vergangenen Dienstag im Spiel der Schweizer Nationalmannschaft gegen England ein Traumtor gelang, hatte am 16. Mai 2010 massgeblich dazu beigetragen, dass die Basler in der Finalissima in der Verteidigung den Laden dich halten konnten. Shaqiri spielte in der letzten Partie seiner grandiosen Debüt-Saison als Safari-Ersatz den linken Aussenverteidiger und liess YB-Stürmer Seydou Doumbia dabei nicht selten alt aussehen. „Für mich war das Shaqiris bestes Spiel der letzten Saison“, erinnert sich Thorsten Fink. „Wie er dort als 18-Jähriger seine Aufgabe erledigte und die Ruhe bewahrte, war schon Klasse.“
Nun hofft der Trainer drauf, dass Shaqiri den Schwung aus seinem starken Auftritt im Nationalteam mitnimmt und gemeinsam mit seinen Teamkollegen im Berner Stadion erneut für einen Exploit sorgen kann
fcb.ch