27.09.2010 | Remo Meister
Endlich: Das FCB-Spiel des Jahres

Der FC Basel 1893 steht kurz vor dem Highlight dieses Jahres: Am Dienstag, 28. September 2010 empfängt die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink den FC Bayern München zum zweiten Champions-League-Spiel dieser Saison (20.45 Uhr, St. Jakob-Park). Trainer und Spieler freuen sich enorm auf dieses Highlight, allerdings machen Thorsten Fink, Marco Streller und Alex Frei gleichzeitig klar, dass nur dabei sein nicht alles sein kann: Der „kleine“ FCB will seine Chance gegen den „grossen“ FCB nutzen.
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Gut einen Monat ist es her, als die Mitglieder des FC Basel 1893 gespannt vor dem Fernseher sassen, die Auslosung für die Gruppenphase der Champions League mitverfolgten und sich mächtig darüber freuen durften, dass der FC Bayern München dem FCB als Gegner zugeteilt wurde. 33 Tage, drei Siege (Xamax, Mendrisio, Zürich), zwei Remis (YB, GC) und eine Niederlage (Cluj) später ist es nun soweit: Am Dienstagabend läuft der deutsche Rekordmeister im St. Jakob-Park ein. Basel darf sich auf einen dieser magischen Momente freuen, welche die Königsklasse des Fussballs immer wieder in die Stadien zu zaubern vermag.

Die zu erwartend fantastische Atmosphäre im „Joggeli“ soll aber nicht das Höchste der Gefühle sein, wenn es nach den Exponenten des FC Basel geht. Bei aller Vorfreude, die Trainer Thorsten Fink sowie die Stürmer Marco Streller und Alex Frei an der Medienkonferenz am Montagnachmittag bei sich selber ausmachten, liessen sie doch eines nicht unbetont. „Wir wollen das Spiel gewinnen“, sagte Fink selbstbewusst wie immer. Allerdings schob der Trainer noch nach, was jedem klar sein muss, der die Verhältnisse vor dieser Begegnung richtig einzuschätzen weiss: „Selbstverständlich muss dafür bei uns absolut alles zusammenpassen.“


Zuversichtlich - Trainer Thorsten Fink will auch gegen die Bayern sein Spiel durchbringen.

Man könnte meinen, die Voraussetzungen dafür stünden im Moment gar nicht mal so schlecht. Der FC Bayern befindet sich in der Bundesliga noch nicht auf dem seinem Selbstverständnis entsprechenden Kurs und belegt nach sechs gespielten Runden mit einem Torverhältnis von -1 lediglich Rang 9. „Natürlich werden wir versuchen die Chance zu nutzen, dass der FC Bayern im Moment nicht unbedingt einen Lauf hat“, so Fink. Der FCB rechne sich also durchaus etwas aus, schliesslich sei sein Team sehr heimstark. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, unsere Mannschaft ist gespickt mit Nationalspielern, ich habe da eine sehr gute Gruppe beisammen.“

Da mag Stürmer Alex Frei, in dieser Saison mit acht Treffern derzeit FCB- und Liga-Topskorer, natürlich nicht widersprechen. Allerdings gibt er zu bedenken: „Wir machen einen fatalen Fehler, wenn wir das Gefühl haben, die Bayern hätten eine Krise. Die sind viel zu stark, um in eine Krise zu schlittern.“ Nichts desto trotz wird der Ex-Bundesliga-Profi alles daran setzen, seine bisherigen positiven Erfahrungen mit Heimspielen gegen die Bayern am Dienstagabend fortzusetzen. „In der Bundesliga behielten wir mit Dortmund zuhause meist die Oberhand – auswärts hingegen erinnere ich mich daran, mit dem BVB jeweils viele Gegentore kassiert zu haben.“ Er habe die Bayern in seiner Zeit bei Dortmund als „unangenehmen Gegner mit technisch sehr starken Spielern und vielen Leadern wie etwa Mark van Bommel“ kennengelernt.




Gute Erinnerungen - in den Heimspielen mit Borussia Dortmund sah Alex Frei gegen den
FC Bayern München meistens gut aus.

Auch Freis Sturmpartner Marco Streller hat die Bayern während seines Bundesliga-Engagements (Stuttgart und Köln) als Gegner erlebt. „Und jetzt freue ich mich darauf, dass das Spiel der Spiele endlich bevorsteht“, sagt der Doppeltorschütze vom Wochenende. „Mit dem 4:1-Sieg am Samstag beim FCZ haben wir unsere Aufgabe erfüllt, nun gilt die volle Konzentration diesem Highlight in unserem vollen Stadion.“ Für ihn sei es schlichtweg ein „Bubentraum, mit meinem Club des Herzens gegen dieses grosse Team zu spielen und zu versuchen, den Bayern ein Bein zu stellen“.

Eine ganz besondere Partie ist die Begegnung vom Dienstag natürlich auch für Thorsten Fink. Der FCB-Trainer hat während sieben Jahren das Trikot des deutschen Rekordmeisters getragen und 2001 mit ihm die Champions League gewonnen. „Gegen den FC Bayern München zu spielen ist immer speziell, und wenn man selbst während Jahren dort engagiert war, natürlich erst recht“, so Fink. Er freue sich insbesondere darauf, für einmal nicht als favorisierte Mannschaft in eine Partie zu gehen. „So können wir befreit aufspielen und hoffentlich für eine Überraschung sorgen.“ Grundsätzlich ist der Basler Übungsleiter guter Dinge, nach dem überlegenen Sieg vom Wochenende über den FCZ erst recht: „Ich bin sehr zufrieden damit, wie meine Mannschaft momentan arbeitet.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy