Unentschieden gegen Sion
Der FC Basel 1893 kam in der 11. Runde der Super League vor knapp 30‘000 Zuschauern im St. Jakob-Park nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen den FC Sion hinaus. Dies, obwohl der FCB klar überlegen war und die Walliser ab der 34. Minute nur noch mit zehn Mann spielten. Arnaud Bühler traf vor der Pause (43.) für Sion, Valentin Stocker glich in der 67. Minute für die Basler aus.
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Die Umstellung von der grossen Bühne der Champions League zurück in die verhältnismässig kleine Super League hat beim FC Basel 1893 nicht wunschgemäss geklappt. Nach der spektakulären Partie am vergangenen Dienstagabend gegen den FC Bayern München (1:2) erreichte der FCB am Sonntag, 3. Oktober 2010 im Heimspiel gegen den FC Sion lediglich ein 1:1-Unentschieden.
Vorgenommen hatten sich die Basler selbstredend einen Sieg, um Druck auf den Tabellenführer FC Luzern auszuüben. Nach dem Remis gegen die Walliser beträgt der Abstand auf die Innerschweizer, die ein Spiel weniger absolviert haben als der FCB und am Sonntag gegen YB mit 2:0 siegten, nun vier Punkte. „Wenn wir unsere Heimspiele nicht gewinnen, kann ich nie ganz glücklich sein“, sagte FCB-Trainer Thorsten Fink hinterher. „Aber mit der Einstellung meines Teams bin ich zufrieden, Sion ist eine gute Mannschaft, die schwer unter Druck zu setzen ist.“
Der FC Basel war gegen den FC Sion während 90 Minuten deutlich überlegen, allerdings vermochten die Gastgeber dies nur einmal in Zählbares umzumünzen: In der 67. Minute, als die Mannschaft von Thorsten Fink bereits mit 0:1 zurück lag, traf Valentin Stocker zum von knapp 30‘000 Zuschauern herbeigesehnten 1:1. Samuel Inkoom hatte den Ball von der rechten Seite her scharf in die gefährliche Zone gespielt, und Stocker setzte sich am entfernten Pfosten gegen die ebenfalls heranstürmenden Sion-Verteidiger durch.
Viele Chancen
Es war dies der verdiente Ausgleich, nachdem die Basler insbesondere ab der 34. Minute und der gelbroten Karte gegen Sions Ogararu noch mehr Druck aufgesetzt hatten als zuvor. Der Ausschluss für den Walliser Rechtsverteidiger fiel in eine Phase, in welcher der FCB gleich mehrfach gefährlich vor das Sion-Tor kam. Zunächst scheiterte Alex Frei mit einem Volley nach sehenswerter Vorarbeit des starken Fwayo Tembo an Sion-Keeper Andris Vanins (23.). Tembo selbst verfehlte kurz danach eine gute Hereingabe von Stocker. Dann war die Reihe an Marco Streller, der zweimal scheiterte – zuerst mit einem spektakulären Flugkopfball (31.), danach mit einem Aussenristschuss aus kurzer Distanz, den Vanins mit einem Glanzreflex parierte.
Nach Ogararus gelbroter Karte hatte der FCB noch etwas mehr Platz für sein Kurzpassspiel, mit dem die entscheidende Lücke in den gegnerischen Strafraum gesucht wurde. Der Führungstreffer aber blieb aus – und das Gegenteil traf ein: In der 43. Minute traf Arnaud Bühler nach einem Freistoss von Michael Christiaan Dingsdag mit einem „Rückwärtskopfball“ zur 1:0-Führung für die Walliser. Es war der vierte Treffer in Serie, den der FCB aufgrund einer Standardsituation kassierte – was Trainer Fink stark missfiel: „Das kann nicht sein, das müssen wir unbedingt energisch ansprechen und analysieren.“
Die Lücke nicht gefunden
Nach der Pause hatte das engagierte Heimteam Mühe damit, gegen die in Unterzahl spielenden, gut organisierten Sittener regelmässig zu ganz zwingenden Torgelegenheiten zu kommen. Zwar lief das Spiel nach wie vor in aller Regel in die eine Richtung – „aber wir konnten abgesehen vom Ausgleichstreffer leider die Lücke nicht finden“, so Fink. Der FC Sion seinerseits gab sich mit dem 1:1 verständlicherweise zufrieden und tat nur noch das Nötigste für die Offensive. Die druckvolle Schlussphase des FCB verstrich jedenfalls ohne weiteres Erfolgserlebnis, es blieb beim Unentschieden.
Nun folgt für den FCB eine Meisterschaftspause, weil die Schweizer Nationalmannschaft in den kommenden Tagen gegen Montenegro und Wales antritt. „Diese Pause tut uns sicher gut“, findet Fink, „nachher kommen wir frisch zurück.“ Die nächsten Pflichtspiele der Basler folgen am Freitag, 15. Oktober im Cup gegen Yverdon und am 19. Oktober in der Champions League in Rom. In der Meisterschaft geht es am Sonntag, 24. Oktober 2010 auswärts gegen St. Gallen weiter.
Das Telegramm:
FC Basel–FC Sion 1:1 (0:1)
St. Jakob-Park. – 29‘033 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 43. Bühler 0:1 (Dingsdag). 67. Stocker 1:1 (Inkoom)
Basel: Costanzo; Inkoom (84. Schürpf), Abraham, Cagdas, Shaqiri; Tembo, Huggel, Yapi, Stocker; Frei (78. Almerares), Streller (78. Chipperfield).
Sion: Vanins; Ogararu, Adailton, Dingsdag, Bühler; Rodrigo; Sio (67. Elmer), Obradovic, Zambrella (46. Sauthier), Dominguez; Mrdja (85. Prijovic).
Bemerkungen: Basel ohne Zoua (verletzt), Safari und Ferati (gesperrt). Sion ohne Serey Die (verletzt), Vanczak (gesperrt). – Verwarnungen: 28. Ogararu (Foul). 66. Vanins (Spielverzögerung). – Gelbrote Karte: 34. Ogararu (Foul).
fcb.ch