Thorsten Fink: „Wir wollen zeigen, dass wir den Spagat schaffen“
Nach dem grossen Sieg gegen die AS Roma in der Champions League kehrt der FC Basel wieder in die Schweizer Meisterschaft zurück. Die Basler treffen am Sonntag, 24. Oktober 2010 auswärts auf den FC St. Gallen (16.00 Uhr, AFG-Arena). Der Rückstand auf den Super-League-Leader Luzern beträgt derzeit – bei einer Partie mehr – vier Punkte. Das Ziel ist es, zu den Zentralschweizern aufzuschliessen.
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Beim FC Basel gibt es immer wieder neue Herausforderungen und Motivationen. Vor dem kommenden Wochenende etwa hofft Trainer Thorsten Fink darauf, dass seine Mannschaft in einer Meisterschaftspartie, die auf ein internationales Spiel folgt, wieder einmal gewinnt. In der Mehrheit der Fälle in dieser Saison ist dies den Baslern nicht gelungen: Nach dem Bayern-Spiel kam der FCB gegen Sion nicht über ein 1:1 hinaus, ein 2:2-Remis gegen GC resultierte nach der Partie in Cluj. Auf das Heimspiel gegen den FC Sheriff folgte das 1:1 in Thun und nach dem Sieg über Debrecen im St. Jakob-Park erlitten die Basler in Bellinzona gar eine Niederlage.
Nur zweimal konnte der FCB in der Liga direkt nach einer internationalen Partie gewinnen: Im Anschluss an den 3:0-Auswärtserfolg in Tiraspol (4:1 gegen Xamax) und nach dem ersten Champions-League-Qualifikationsspiel dieser Saison in Debrecen. Das war Ende Juli, und der Gegner damals hiess – FC St. Gallen. Die Ostschweizer traten im St. Jakob-Park äusserst harmlos auf und unterlagen dem FCB diskussionslos mit 0:3.
Zusammenhang Meisterschaft und Champions League
Am Sonntag wäre also aus Basler Sicht ein guter Zeitpunkt, den Schwung aus der Königsklasse in das Spiel gegen den Tabellenvorletzten mitzunehmen und auch in der Super League wieder das Punktemaximum zu erreichen. „Wir wollen zeigen, dass wir diesen Spagat schaffen“, sagt Thorsten Fink. Der Basler Übungsleiter betont in diesem Zusammenhang ein interessantes Credo: „Wir müssen in der Meisterschaft gute Resultate erzielen, die uns Selbstvertrauen geben für die Champions League. Wir dürfen nicht darauf spekulieren, dass es umgekehrt ist.“ Der Sieg gegen Rom sei wunderbar gewesen und habe viel Aufmerksamkeit erregt – „aber St. Gallen ist genauso wichtig wie Rom, wenn nicht sogar wichtiger.“
Denn der FC Basel will in der Meisterschaft wieder ganz nach vorne kommen und den Tabellenführer FC Luzern angreifen. Die Zentralschweizer liegen derzeit – bei einem Spiel weniger – noch vier Punkte vor dem FCB. Natürlich haben die Basler die Klasse, in der Ostschweiz zu gewinnen. Der FCSG präsentierte sich bisher beileibe nicht als unüberwindbare Hürde und wird zudem von schweren wirtschaftlichen Problemen geplagt. Dennoch ist auch für den FCB klar: Jede Partie muss zuerst gespielt werden, Selbstläufer gibt es auch in der Super League keine. „Wir wollen in St. Gallen von Beginn weg den Ton angeben und unser Spiel durchbringen“, gibt Fink die Marschroute vor.
Nur wenig Veränderungen
Veränderungen in der Startformation dürfte es im Vergleich mit dem Rom-Spiel nicht allzu viele geben. Wenn der angeschlagene Valentin Stocker (Fussgelenk) am Samstag richtig trainieren kann, könnte er am Sonntag auflaufen. Vielleicht gönnt ihm der Trainer aber dennoch eine Pause und lässt anstelle Stockers Fwayo Tembo von Beginn weg laufen. Zudem wird allenfalls Cabral, der 3:1-Torschütze vom Dienstag in Rom, wieder einmal eine Chance von Anfang an erhalten. In St. Gallen nicht dabei sein wird Jacques Zoua. Der Kameruner hat sich zwar von seiner Oberschenkelverletzung erholt, wird aber am Samstag zunächst bei der FCB-U21 behutsam ans höchste Niveau herangeführt.
Das Schöne am Fussball ist – und auch das betont Trainer Fink immer wieder – das man sich immer in einem Lernprozess befindet. Am Sonntag in der AFG-Arena etwa will der FC Basel zeigen, dass er aus den bereits erlebten Wechseln von der Champions-League- auf die Super-League-Bühne seine Lehren gezogen hat. Dieser Nachweis ist vollbracht, wenn die Basler mit drei Punkten wieder aus St. Gallen abreisen.
fcb.ch