Alex Frei schiesst den FCB zum Remis
Der FC Basel 1893 spielte am Samstag, 30. Juli 2011 auswärts gegen den Grasshopper Club Zürich 2:2-Unentschieden. Beide Treffer für die überlegenen Basler, die allerdings in der zweiten Hälfte gegen ein konterstarkes GC zu kämpfen hatten, erzielte Alex Frei. Es waren die beiden ersten Saisontreffer des Torschützenkönigs der vergangenen Spielzeit, der 2:2-Ausgleich gelang dem FCB-Stürmer erst in der 88. Minute.
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Es ist kein Geheimnis, dass der Grasshopper Club nicht unbedingt der Lieblingsgegner des FC Basel ist. Daran änderte auch die Begegnung am Samstagabend nichts. Zwar hatte der FCB die Partie im Zürcher Letzigrund-Stadion über weite Strecken im Griff, doch es gab in der zweiten Hälfte eine Phase, in der es GC erneut verstand, den Baslern weh zu tun. Mit zwei Treffern innerhalb von zehn Minuten glich das Team von Trainer Ciriaco Sforza den 1:0-Vorsprung des FCB (Alex Frei, 54. Minute) aus und ging gar mit 2:1 in Führung. Das zweite Tor von Frei kurz vor Schluss verhinderte, dass Thorsten Fink mit seinem Team im fünften Auswärtsspiel gegen GC die vierte Niederlage erlitt, seit er Trainer in Basel ist.
So stand am Ende ein 2:2-Unentschieden, mit dem Fink zumindest leben konnte: „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung, wir hatten das Spiel im Griff und haben uns gute Torchancen erarbeitet.“ Allerdings habe es sein Team verpasst, nach dem 1:0 noch das 2:0 nachzulegen. „Und in der zweiten Halbzeit sind wir durch Ballverluste in zwei Konter gelaufen, als die Mannschaft bereits weit aufgerückt war“, so der FCB-Trainer. „Die Konter wurden dann von GC aber auch hervorragend ausgenutzt.“ Finks Antipode Ciriaco Sforza fand, das 2:2 gehe in Ordnung: „Nach dem Seitenwechsel hat meine Mannschaft schnell, einfach und in die Tiefe gespielt – und damit ihre Qualität gezeigt.“
Shaqiris Doppel-Pfostenschuss
Wer weiss, in welche Richtung die Partie verlaufen wäre, wenn Xherdan Shaqiri in der 15. Minute mit seinem wunderbaren Distanzschuss nicht nur beide Pfosten, sondern auch noch das Netz getroffen hätte. Doch der Ball sprang vorwärts statt rückwärts, und die erste gefährliche FCB-Aktion blieb folgenlos. Dies änderte sich auch bei den weiteren guten Gelegenheiten der stark überlegenen Basler nicht. Zuerst setzte Alex Frei in der 21. Minute einen direkten Freistoss knapp über das Tor, ehe er seinen Kopfball nach einer perfekten Shaqiri-Flanke von GC-Keeper Roman Bürki pariert sah (32.). Shaqiri selber traf kurze Zeit später mit seinem Schuss knapp neben dem Pfosten vorbei. Vom Heimteam hingegen waren in der ersten Hälfte nur wenig konkrete Offensivaktionen auszumachen.
Nach dem Seitenwechsel ging der FCB – dem Spielverlauf entsprechend – durch Alex Frei in Führung. Der Baselbieter profitierte von einer Vorlage Marco Strellers, die eigentlich für Jacques Zoua gedacht gewesen wäre. Doch Frei war schneller zur Stelle als alle anderen Beteiligten und verwertete die Chance mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0 (54.). Der FCB hatte das Spiel weiterhin im Griff und hielt auch den offensiven Druck aufrecht. Doch bei einem der vielen Aufbauversuche eroberte sich Innocent Emeghara in der 67. Minute den Ball und passte diesen in die Tiefe auf den eingewechselten Frank Feltscher, der Torhüter Yann Sommer im zweiten Versuch bezwingen konnte.
Frei unterstrich seine Wichtigkeit
Der zweite Zürcher Streich folgte zehn Minuten später – diesmal war Emeghara nicht Vorbereiter, sondern Torschütze. Wieder hatte der FCB im Aufbau den Ball verloren, diesmal gab Steven Zuber den letzten Pass und Emeghara liess sich alleine vor Sommer nicht zweimal bitten. Dass die Fink-Equipe nicht vollends um den Lohn einer über weite Strecken guten, dominanten Leistung gebracht wurde, hatte sie dem zweiten Treffer von Alex Frei zu verdanken. Der FCB-Stürmer unterstrich einmal mehr seine Wichtigkeit für dieses Team und traf kurz vor Schluss von ausserhalb des Strafraumes zum Ausgleich.
„Es war unser Ziel gewesen, mit drei Punkten nach Hause zu fahren“, resümierte Thorsten Fink hinterher, „aber leider ist es uns nach dem 1:0 nicht gelungen, hier überzeugend zu gewinnen.“ Doch der Basler Trainer betonte, dass er Fortschritte gesehen habe und dass sich auf dieser Leistung auf jeden Fall aufbauen lasse. „Ich bin überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden, wenn wir die Spiele weiterhin so im Griff im haben und unsere Effizienz wieder etwas besser wird.“
Die nächste Gelegenheit, dies zu unterstreichen, hat der FC Basel 1893 am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den FC Sion.
Das Telegramm:
Grasshopper Club–FC Basel 2:2 (0:0)
Letzigrund. – 7500 Zuschauer. – SR Jérôme Laperrière
Tore: 54. Alex Frei 0:1 (Streller). 67. Feltscher 1:1 (Emeghara). 77. Emeghara 2:1 (Zuber). 88. Alex Frei 2:2 (Tembo).
Grasshoppers: Bürki; Menezes, Vallori, Smiljanic, Bertucci; Hajrovic (82. Simijonovic), Toko (74. Freuler), Landeka, Zuber; Paiva (59. Feltscher), Emeghara.
FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Kovac, Dragovic, Voser; Shaqiri (79. Tembo), Huggel, Fabian Frei, Zoua (78. Pak); Streller, Alex Frei.
Bemerkungen: GC ohne Abrashi, de Ridder (beide gesperrt), Cabanas und Calla (beide verletzt). FCB ohne Chipperfield, Stocker, Granit Xhaka, Schürpf und Yapi (alle verletzt). – Verwarnungen: 24. A. Frei (Unsportlichkeit). 29. Huggel (Foul). 70. Shaqiri (Foul). 74. Feltscher (Foul). 84. Steinhöfer (Foul). 93. Kovac (Handspiel). – Pofstenschuss Shaqiri (15.)
fcb.ch