Der FC Basel 1893 willigt in sofortige Auflösung des Trainervertrages ein
Die Führung des FC Basel 1893 hat am 13. Oktober 2011 nach diversen Gesprächen und Verhandlungen entschieden, dem Begehren seines bisherigen Cheftrainers Thorsten Fink auf eine vorzeitige Auflösung des Vertrages zu entsprechen. Damit ist der von Fink in den letzten Tagen angestrebte Weg zum Bundeliga-Verein Hamburger SV aus Sicht des FCB mit sofortiger Wirkung frei. Interimistisch bis Ende Dezember 2011 wird Finks bisheriger Assistent Heiko Vogel (36) verantwortlicher Trainer der ersten Mannschaft des FCB sein. Diese Phase wird die Clubleitung nutzen, die Trainerfrage für die Zeit ab 2012 unter Prüfung aller Optionen zu regeln.
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Zur Vorgeschichte hält der FCB fest, dass er vor rund zehn Tagen vom Hamburger SV mit der Bitte um eine sofortige Freigabe des Cheftrainers Thorsten Fink kontaktiert wurde. Dieses Ansinnen lehnte der FCB damals ab. Das Management des Bundesligisten aus Hamburg setzte daraufhin die Gespräche mit Trainer Fink fort, und Fink selbst liess gegenüber dem FCB keine Zweifel offen, dass ihn die Offerte des HSV sehr interessiere und schliesslich, dass er sie annehmen möchte.
Die FCB-Führung stand in der Folge vor der Aufgabe, zwischen drei Möglichkeiten zu entscheiden. Eine Möglichkeit wäre gewesen, auf dem bis 30. Juni 2013 gültigen Vertrag mit Thorsten Fink zu bestehen. Die zweite geprüfte Variante wäre inhaltlich aus einer Vertragsauflösung per Ende 2011 bestanden, allerdings mit der vom HSV geforderten Freigabegarantie für Fink per Januar 2012. Und die dritte Option bestand aus einer sofortigen Freigabe.
Nach einer Auslegeordnung entschied sich der FCB zusammen mit Thorsten Fink für die Variante einer sofortigen Beendigung der Zusammenarbeit. Man kam zur Ansicht, dass es der Sache und den eigenen Zielen und Strategien nicht dienlich gewesen wäre, einen Trainer, der entschlossen eine neue sportliche Aufgabe anstrebt, gegen dessen innere Überzeugung zu halten, auch wenn das vertraglich möglich gewesen wäre.
In der Summe aller Argumente ist der FCB deshalb zum Schluss gekommen, seinen erfolgreichen Cheftrainer der letzten zweieinhalb Jahre freizugeben, um ihm in seiner deutschen Heimat eine neue Herausforderung zu ermöglichen. Mit dem Hamburger SV, dem künftigen Arbeitgeber Finks, ist eine angemessene Ablösesumme vereinbart worden.
Der heute knapp 44-jährige Thorsten Fink begann seine Tätigkeit beim FC Basel 1893 im Juni 2009 und gestaltete die folgenden zweieinhalb Jahre mit dem Gewinn zweier Meistertitel, einem Cupsieg, einer Qualifikation für die UEFA Europa League und der zweimaligen Qualifikation für die UEFA Champions League derart erfolgreich, dass er sich logischerweise in den Fokus von Vereinen aus grösseren Ligen brachte. Für diese Zeit der hervorragenden Zusammenarbeit bedankt sich der FCB bei Thorsten Fink herzlich und wünscht ihm an seinem neuen Wirkungsort viel Erfolg.
Heiko Vogel: Eine Lösung der Kontinuität
Zum Thema der Nachfolgeregelung sah sich der FCB mit der ungewöhnlichen Situation konfrontiert, einen Trainer in einer Phase des Erfolges ersetzen zu müssen. Deshalb präsentiert der FCB mit Überzeugung eine Lösung der Kontinuität und ist sehr zufrieden, mit Heiko Vogel eine wichtige Säule aus dem bereits funktionierenden Trainerteam mit der verantwortlichen Betreuung der ersten Mannschaft beauftragen zu können.
Denn ungeachtet des Abganges von Thorsten Fink misst der FCB den sportlichen Zielen unverändert grösstes Gewicht bei und ist überzeugt, dass diese Ambitionen mit der nun jetzt gewählten internen Lösung aufrecht gehalten werden können. Die Clubleitung hat jedenfalls grösstes Vertrauen in Heiko Vogel, der ab sofort das Training leiten und die Mannschaft bereits am 15. Oktober 2011 beim Cupspiel in Schötz und dann am 18. Oktober 2011 im UEFA Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon in verantwortlicher Mission betreuen wird. Dabei wird er vom bisherigen Trainerstaff unterstützt. Dem gehören derzeit Marco Walker, Romain Crevoisier, Niko Vidovic und Nnamdi Aghanya an. Wie genau dieses Trainerteam inskünftig zusammengesetzt und allenfalls verändert werden soll oder nicht, wird in nächster Zeit entschieden. Ebenfalls wird die Technische Kommission die Evaluation für eine definitive Bereinigung der Trainerfrage vorantreiben und sich alle sinnvollen Optionen offen lassen. Dafür lässt sich der FCB jene Zeit, die es seiner Ansicht nach braucht, um die ideale Lösung zu finden.
Der am 21. November 1975 in Bad Dürkheim (Deutschland) geborene Heiko Vogel kam 2009 zusammen mit Thorsten Fink aus Ingolstadt zum FCB. Zuvor hatte Vogel während mehreren Jahren im Nachwuchs des FC Bayern München gearbeitet. Vogel ist Inhaber aller notwendigen Trainerscheine, unter anderem der Uefa Pro Lizenz. Sein Trainervertrag mit dem FCB wurde jetzt vorzeitig um ein Jahr bis 2014 ohne ausdrückliche Formulierung der hierarchischen Stufe verlängert.
Thorsten Fink: Bedauern und Danke
Thorsten Fink verabschiedete sich am Morgen des 13. Oktober 2011 von seinen Basler Spielern und legte grossen Wert darauf, sich von den FCB-Fans und von Basel wie folgt zu verabschieden: „Ich hatte nach dem Eintreffen des Angebotes aus Hamburg einen Entscheid zu fällen, der mir sehr schwer fiel. Mein Ja zum HSV, zum dem ich nach einem schwierigen Entscheidungsprozess ganz klar stehe, geht einher mit einem grossen Bedauern, den FCB, seine fantastischen Fans und eine wunderbare Region zu verlassen. Ich möchte mich bei allen, die mich in zweieinhalb grossartigen Basler Jahren in irgendeiner Form unterstützt haben, vor allem aber bei den FCB-Fans, aufrichtig bedanken. Ich tue das auch in der Überzeugung, die FCB-Mannschaft in sehr gutem Zustand zu hinterlassen und bei Heiko Vogel in kompetente Hände übergeben zu können. Ich wünsche dem FCB weiterhin den grösstmöglichen Erfolg, drücke jenen gegenüber mein Bedauern aus, die ich mit diesem Schritt enttäusche und danke allen, die für meine Entscheidung Verständnis haben.“
fcb.ch
danke un tschüss du idiot..