Der FCB erarbeitet sich zum Saisonauftakt in Genf gegen Servette einen 1:0-Sieg
Der FC Basel 1893 ist mit einem Sieg in die Super-League-Saison 2012/2013 gestartet. Am Freitag, 13. Juli 2012, gewann der Schweizer Meister auswärts gegen den Servette FC mit 1:0 (0:0). Den einzigen Treffer der Partie erzielte Neuzugang David Degen nach einem herrlich vorgetragenen Angriff über Valentin Stocker und Marco Streller. Weiter geht es für den FCB am kommenden Dienstag, 17. Juli 2012, wenn er in Estland in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League auf den FC Flora Tallinn trifft.
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War der FC Basel in der vergangenen Saison mit einem (guten) 1:1 bei den Berner Young Boys in die Saison gestartet, durfte er sich diesmal wieder über einen Vollerfolg zum Auftakt freuen. Der 1:0-Sieg vom Freitagabend gegen den Servette FC dürfte nicht nur für eine angenehme Rückfahrt aus Genf gesorgt haben, sondern auch ein schönes „Zückerchen“ für die Reise vom kommenden Montag nach Tallin sein. FCB-Trainer Heiko Vogel zeigte sich denn nach dem Schlusspfiff auch zufrieden: „Ich bin sehr glücklich mit diesem Resultat. Es ist immer schwierig im ersten Spiel, weil man zuerst eine Standortbestimmung braucht – für sich und den Gegner. Deshalb ist das 1:0 ein tolles Ergebnis, das zwar wackelte, aber trotzdem bis zum Ende stehen blieb. Nun sind wir glücklich, dass es für uns am Dienstag gleich weitergeht.“
Die einzige FCB-Neuverpflichtung, die in Genf zum Einsatz kam, war David Degen auf dem rechten Flügel. Und dieser rechtfertigte seine Nomination auch gleich mit dem einzigen Treffer der Partie. „Ich habe ihm nichts Besonderes gesagt vor dem Spiel, nur dass er es geniessen soll“, so Heiko Vogel. „Dass er dann gleich trifft ist wunderbar, es sind dies die schönen Geschichten, die der Fussball schreibt.“ Noch gar nicht einsatzberechtig war hingegen Marcelo Diaz. Der zentrale Mittelfeldspieler hatte im letzten Spiel der chilenischen Meisterschaft seine fünfte Gelbe Karte kassiert, was eine Suspension durch den chilenischen Verband nach sich zog, die verbandsübergreifend Gültigkeit hat. Der Schweizerische Fussballverband setzte diese Sperre nun im Spiel der Basler gegen Servette Genf um.
Je länger, desto lebendiger
In der ersten Halbzeit brauchten beide Mannschaften einige Minuten, um sich wieder an den Wettkampf-Rhythmus heranzutasten. Und es schien zumindest nicht unbedingt so, als würde dies dem FCB bedeutend besser gelingen als dem Heimteam. Zwar hatte die Equipe von Vogel in der 7. Minute durch einen guten Steinhöfer-Schuss aus rund 22 Metern, der das Ziel aber verfehlte, die erste Torchance der Partie. Doch die Servettiens spielten fast noch einen Tick munterer nach vorne und kamen auch zu guten Gelegenheiten, in der Startphase vor allem durch den sehr aktiven linken Flügel Geoffrey Tréand. Je länger der erste Durchgang dauerte, desto lebendiger wurde auch das Spiel.
Die besten Chancen auf Seiten der Basler hatten in den ersten 45 Minuten Alex Frei mit einem guten, aber parierten Linksschuss (23.), Radoslav Kovac mit einem leicht zu hoch angesetzten Kopfball nach einem Corner Valentin Stockers (24.) und später dieser selbst, als er eine scharfe Flanke von Frei alleine vor Servette-Keeper Gonzalez nur um Zentimeter verpasste. Bei den Genfern scheiterten nach einer knappen halben Stunde erneut Tréand, der aus 17 Metern ins Aussennetz traf, und vor allem Alexandre Pasche, dessen starker Distanzschuss nur knapp über das Basler Tor zischte.
Schön herausgespielter FCB-Treffer
Nach dem Seitenwechsel vermochte der FCB dann den Druck etwas zu erhöhen und fand in der 59. Minute die Lösung zum ersten Basler Treffer dieser neuen Saison: Captain Marco Streller wurde von Valentin Stocker über die linke Seite wunderbar steil lanciert, tankte sich bis zur Grundlinie durch und bewies dann wieder einmal sein hervorragendes Auge für den freien Mitspieler. Mit seinem geschickten Rückpass fand Streller David Degen, der sich aus rund 12 Metern nicht zweimal bitten liess: Torhüter Gonzalez hatte gegen seinen starken Schuss keine Chance und die 1:0-Führung der Basler war perfekt.
In der Folge versuchte Servette zu reagieren, doch die Basler blieben bis zum Ende trotz einer versuchten Genfer Schlussoffensive (und mehr als fünf Minuten Nachspielzeit!) standhaft. Die Angriffe der Gastgeber wurden oftmals bereits im Mittelfeld unterbunden, dort insbesondere durch den in der Balleroberung gewohnt bissigen Cabral. Die Basler dominierten die Partie im zweiten Durchgang, obschon die letzte Präzision im Kombinationsspiel – zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison – verständlicherweise noch fehlte. Und die Basler verpassten es auch, den „Sack“ zuzumachen. Alex Frei kam in der 84. Minute noch zu einer guten Schuss-Gelegenheit an der Strafraumgrenze, die Gonzalez aber zunichte machte. Kurz vor dem Ende bewahrte Markus Steinhöfer sein Team gar noch in extremis vor dem Ausgleich, als er für den geschlagenen Yann Sommer ganz knapp vor Goran Karanovic retten konnte.
Zufrieden war Trainer Heiko Vogel insbesondere damit, „dass wir viel investierten, um kein Gegentor zu erhalten. Und lobend erwähnen muss ich auch Markus Steinhöfer für dessen grosse Rettungstat.“ Gar nicht gefallen habe ihm dafür die Ausführung der Konter seiner Mannschaft: „Servette hat uns nach dem Führungstreffer logischerweise mehr Raum gegeben – denn hätten wir besser nutzen müssen, dann wäre das Spiel nicht bis zum Schluss auf der Kippe gestanden.“ Es sind dies Punkte, in denen sich der FCB im Verlauf dieser Saison bestimmt noch steigern wird.
Das Telegramm:
Servette FC – FC Basel 1893 0:1 (0:0)
Stade de Genève. – 8132 Zuschauer. – SR Sacha Kever.
Tore: 59. David Degen 0:1 (Streller).
Servette: Gonzalez; Routis, Mfuyi, Schneider, Moubandje; Pasche (59. De Azevedo), Pizzinat; Tréand, Kouassi (81. Gissi), Lang (66. Moutinho); Karanovic.
FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Kovac, Dragovic, Park; David Degen (77. Zoua), Cabral, Yapi (92. Grether), Stocker (85. Philipp Degen); Alex Frei, Streller.
Bemerkungen: Servette ohne Ruefli (gesperrt), Baumann, Diallo, Esteban, Schlauri und Kusunga (alle verletzt); FCB ohne Ajeti, Salah (beide verletzt), Jevtic (rekonvaleszent), Voser (nicht im Aufgebot), Fabian Frei, Schär (beide in Olympia-Vorbereitungen) und Diaz (gesperrt nach 5. Gelber Karte in der chilenischen Meisterschaft). – Verwarnungen: 56. Steinhöfer (Foul). 57. Lang (Foul). 81. De Azevedo (Foul). 93. Ph. Degen (Zeitverzögerung).
fcb.ch