FCB–Sion: Die nächste Bewährungsprobe
Der FC Basel 1893 trifft am Mittwoch, 26. September 2012, in der 10. Runde der Raiffeisen Super League auf den FC Sion (20.30 Uhr, St. Jakob-Park, SF 2 live). Nach dem durchzogenen ersten Saisonviertel will der FCB diese Partie vor den eigenen Fans unbedingt gewinnen, liegen die Walliser doch in der Tabelle mit bereits fünf Punkten Vorsprung direkt vor dem Schweizer Meister auf Platz 3. Trainer Heiko Vogel kündigt an, wegen des hohen Rhythmus‘ auf gewissen Positionen zu rotieren, Captain Marco Streller ist zudem aufgrund muskulärer Probleme fraglich.
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Nach dem Spitzenspiel gegen den BSC Young Boys (1:1) vom vergangenen Wochenende folgt für den FC Basel 1893 bereits die nächste Bewährungsprobe. Der FC Sion ist am Mittwochabend zu Gast im St. Jakob-Park, und die Sittener werden gemeinhin als einer der grossen FCB-Konkurrenten im Kampf um die Schweizer Meisterschaft angesehen. Im Moment stehen allerdings weder die Basler noch die Walliser zuoberst in der Tabelle, sondern der erstaunliche Aufsteiger FC St. Gallen und der wiedererstarkte Grasshopper Club Zürich.
Zumindest beim FCB ist es seit ein paar Jahren kein unbekanntes Phänomen, dass er nicht gerade als Schnellstarter gilt. Im September 2011 und 2010 hatte er zum gleichen Zeitpunkt jeweils lediglich einen Punkt mehr (15) auf dem Konto als jetzt und lag bisweilen deutlich hinter den führenden Teams zurück. Noch „prekärer“ präsentierte sich die Lage im Herbst 2009, während der ersten Saison unter dem neuen Führungs-Duo Thorsten Fink und Heiko Vogel: Da lagen die Basler nach 9 Runden mit 12 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz – 10 Zähler hinter Leader YB. Doch am Ende der drei erwähnten Saisons war es jeweils immer der FC Basel 1893, der den Meistertitel bejubeln durfte, zweimal davon kam auch noch der Gewinn des Cups hinzu. Man darf also davon ausgehen, dass auch diesmal nach der 9. Meisterschaftsrunde noch nicht aller Tage Abend ist…
Pause für Park, Streller fraglich
Trotzdem streben Trainer und Spieler natürlich mit aller Macht an, den FCB so schnell wie möglich in die gewünschte Spur zu bringen. „Das Spiel gegen Sion ist eines, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagt Heiko Vogel. „Von einer Woche der Wahrheit, wie hie und da geschrieben wird, möchte ich aber nicht sprechen. Das ist mir zu theatralisch. Denn die Wahrheit muss doch in jedem Spiel auf dem Platz gefunden werden.“ Er erwarte gegen die Walliser allerdings „das dritte sehr schwierige Spiel innerhalb einer Woche“, so der FCB-Trainer. „Sion hat mit Michel Decastel einen neuen Trainer, der ein etwas anderes System spielen lässt und Nuancen verändert hat.“ Zum Beispiel agiere Vilmos Vanczak nun wieder als Innen- statt als Aussenverteidiger. Generell stellte Vogel fest, dass der FC Sion offenbar seinen Speed vergrössern wolle.
Was seine Mannschaft anbelangt muss Heiko Vogel nach wie vor auf Gilles Yapi und Stjepan Vuleta verzichten. Letzterer ist noch nicht wieder im Mannschaftstraining, während sich bei Yapi die Frage stellt, ob er sicherheitshalber erst nach der bevorstehenden Nationalteam-Pause (8. bis 20. Oktober) wieder eingesetzt werden soll. Reichen würde es allenfalls auch schon vorher. Fraglich ist für das Sion-Spiel zudem Marco Streller, der mit muskulären Problemen im Oberschenkel zu kämpfen hat. Sollte der Captain tatsächlich ausfallen, wäre Jacques Zoua erster Anwärter auf den freien Platz im Angriff neben Alex Frei. Ansonsten stellt Trainer Vogel seinem Linksverteidiger Jo Hoo Park, der weit gereist ist und viel gespielt hat in letzter Zeit, eine Pause in Aussicht. Für ihn könnte Kay Voser wieder einmal zum Einsatz kommen, bereit wäre aber auch Philipp Degen.
Sportdirektor Georg Heitz zum Thema Schiedsrichter
An der üblichen Vorschau-Medienkonferenz vom Dienstagmittag waren von Seiten des FC Basel 1893 für einmal nicht nur Trainer Heiko Vogel und Medienchef Josef Zindel anwesend. Nach der eifrigen öffentlichen Diskussion der vergangenen zwei Tage über den Penalty-Fehlentscheid anlässlich der Partie YB–FCB vom Sonntag nahm Sportdirektor Georg Heitz Stellung zur Aufarbeitung dieses Falls: „Der Ärger des BSC Young Boys und seiner Fans über den nicht gegebenen Penalty ist absolut verständlich. Es ist auch logisch und systemimmanent, dass gewisse Medien diesen Vorfall polemisch thematisieren. Enttäuschend und nicht nachvollziehbar ist aber, dass einige Clubexponenten dabei mitmachen und den Schiedsrichtern die Absicht unterstellen, den FCB zu bevorteilen. Es gibt im Verlauf einer Saison immer Entscheide für den einen und gegen den anderen Club. Daraus aber eine Tendenz abzuleiten ist unerhört und geht gegen die Integrität der Schiedsrichter. Man sollte die Unparteiischen auch mal schützen und nicht noch von Seiten der Clubexponenten den Druck auf sie erhöhen.“
fcb.ch