Borussia Mönchengladbach startet am Donnerstag (21.05 Uhr, bei Sky und Kabel1) in die K.O.-Runde der Europa-League. Mit Lazio Rom kommt ein Gegner von Rang und Namen in den Borussia-Park. Trainer Lucien Favre will zu seinem Jubiläum möglichst ohne Gegentor bleiben.
Es ist Feiertag in Mönchengladbach. 46.279 Zuschauer werden am Donnerstag im abermals ausverkauften Borussia-Park Europapokalatmosphäre entfachen und genießen. Lazio Rom heißt der Gegner und alles ist für eine ‚magische Nacht‘ angerichtet.
Wäre da nicht die Europapokal-Arithmetik, die vor allem im Hinspiel die Heimmannschaft belastet. Denn statt mit offenem Visier zu versuchen, einen möglichst hohen Sieg herauszuballern um im Rückspiel den Gegner in dessen Stadion auszukontern, geht es zuallererst darum, das eigene Tor sauber zu halten. Zwar zählen Auswärtstore bekanntlich nicht doppelt, dennoch können sie im Rückspiel die entscheidende Komponente sein. In Mönchengladbach erinnert man sich schmerzhaft an die letzten K.O.-Spiele: In der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew kosteten die Gegentore im heimischen Stadion letztlich das Weiterkommen.
Und daher verwundert es nicht, dass Oscar Wendt am Mittwoch auf der offiziellen Pressekonferenz verlauten ließ, dass »wir ein gutes Resultat erzielen wollen, das uns für das Rückspiel alle Chancen lässt. Und möglichst kein Tor kassieren«.
Dazu muss sich Mannschaft jedoch gegenüber dem Spiel gegen Bayer Leverkusen erheblich steigern. Drei Gegentore ließen die Fohlen zu, daneben gestatten sie der Werkself noch einige hochkarätige Einschussgelegenheiten. »Die Balance ist sehr wichtig«, erklärte Lucien Favre. »Wir müssen bei unserem eigenen Aufbauspiel schon an die Defensive denken«.
Die zahlreichen einfachen Ballverluste, die den Borussen bereits in Nürnberg das Genick brachen, dürfen sich gegen Lazio keinesfalls wiederholen. »Es geht nur mit voller Konzentration«, sagte der Schweizer. »Und wir brauchen die Geduld, um eine Lücke zu finden und den Gegner zu destabilisieren«.
Dass es gegen die Italiener nicht einfach wird, zeigt schon allein der Blick auf die Europapokalstatistik der Römer in dieser Saison. Fünf Siege und drei Remis stehen zu Buche, verloren hat die Mannschaft von Nationalstürmer Miro Klose noch nicht. Dass Klose den Römern in beiden Duellen verletzungsbedingt fehlen wird, ist sicherlich nicht die schlechteste Nachricht aus Sicht der Gladbacher. Dennoch warnt Lucien Favre: »Für Klose wird Sergio Floccari spielen. Ich habe ihn mehrfach auf DVD gesehen. Er ist ein sehr guter Spieler mit enormer Schnelligkeit«.
»Lazio verfügt über viel individuelle Qualität und ist sehr schwer zu spielen«, lautete die Einschätzung von Lucien Favre, der diese Attribute gewöhnlich jedem Gegner zuschreibt. Der Unterschied diesmal, dass Lazio tatsächlich ein anders Niveau hat als Fortuna Düsseldorf.
Welche Mannschaft Favre gegen Rom ins Rennen schicken wird, behielt er wie gewohnt für sich. Auch zu seinem Jubiläum – er ist am Donnerstag auf den Tag genau zwei Jahre Trainer bei Borussia – ließ er sich nichts entlocken. Klar ist, dass Marc-André ter Stegen spielen wird. Der Keeper brach am Dienstag zwar das Training ab, doch war das eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie Favre versicherte. »Das ist kein Problem«, so der Trainer.
Auch die zuletzt gesperrten bzw. verletzten Tony Jantschke und Thorben Marx stehen wieder zur Verfügung, so dass Favre seine vermeintlich stärkste Elf ins Rennen schicken kann.
Etwas dünn wird es lediglich auf der Ersatzbank bei den Offensivkräften. Nach Peniel Mlapa fällt nun auch Branimir Hrgota länger aus. Der nachgemeldete Sven Michel ist noch keine Option. »Er wird nicht im Kader sein«, erklärte Lucien Favre. Gleichwohl kann sich der Toptorjäger der Regionalliga West Hoffnungen machen. »Er trainiert seit der vergangenen Woche mit uns und es ist sehr interessant, ihn zu sehen«, sagte Favre.
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