Wir sind hier um ein kleines Stück Geschichte zu schreiben“
Am Morgen des Mittwochs, 20. Februar 2013 machte sich die Mannschaft des FC Basel 1893 auf den Weg in die Ukraine, nach Dnipropetrovsk. Dort, wo morgen das Sechzehntelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League gegen den FC Dnipro Dnipropetrovsk stattfinden wird. Trainer Murat Yakin und Sportdirektor Georg Heitz gaben noch vor dem Abflug in der Wartehalle Auskunft über das Befinden der Mannschaft, Personalentscheide und die Chancen auf ein Weiterkommen. Die Vorfreude auf dieses wichtige Spiel dominiert im Moment.
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Obwohl die Temperaturen in Dnipropetrovsk über dem Gefrierpunkt liegen, ist ein Abschlusstraining im Stadion des FC Dnipro, dem Dniprostadion, für den FCB nicht möglich. Zuerst hiess es, die Mannschaft würde sich auf einem Kunstrasenfeld auf dieses wichtige Spiel vorbereiten müssen. Später wurde dann doch noch ein Naturrasenfeld gefunden, auf dem trainiert werden konnte. Für Murat Yakin ist die Rasenunterlage sowieso zweitrangig: „Die ganze Mannschaft freut sich riesig auf diese Partie, da spielt es eher eine untergeordnete Rolle, wo wir das Abschlusstraining absolvieren werden.“
Trotz der guten Ausgangslage nach dem 2:0-Heimsieg sind sich Trainer Yakin und Sportdirektor Heitz einig, dass noch einiges passieren kann und noch rein gar nichts entschieden ist in diesem Duell. Heitz merkte an, dass es erst Halbzeit sei und man auf einen starken Gegner treffen werde. Ausserdem sei das Dniprostadion ausverkauft und die Supporter brennten auf dieses Spiel genauso wie die Mannschaft. Yakin sähe es weiterhin als eine Überraschung an, sollte dem FCB der Coup tatsächlich gelingen in die Runde der besten sechzehn vorzustossen. Er warnte vor den vielen torgefährlichen Spielern der Ukrainer und erklärte, dass es wichtig sei dem Gegner keine Standardsituationen in Tornähe zuzugestehen, da der FC Dnipro gerade bei stehenden Bällen sehr viel Torgefahr kreiere. Wer für diese beim FCB sorgen soll, wollte Yakin derweil noch nicht verraten. Eins ist aber sicher: Raul Bobadilla, Marco Streller und Alex Frei, die allesamt noch verletzt, respektive rekonvaleszent und/oder nicht spielberechtigt sind haben die rund 2000 Kilometer lange Reise gar nicht erst mitgemacht und werden das Spiel aus der Ferne verfolgen.
Wer genau Captain Marco Streller im Sturm ersetzen wird, wollte Yakin indes noch nicht verraten: „Ich habe mit Jacques Zoua und Mohamed Salah zwei Spieler, die diese Aufgabe im Angriff erfüllen können. In einem Rückspiel ist vieles möglich, es kann morgen zu einer Verlängerung oder gar einem Elfmeterschiessen kommen, das sind alles Faktoren, die meine Planung beeinflussen können.“ Eins will der Basler Trainer aber sicher nicht: „Wir werden nicht abwarten und auf Konter spielen.“ Wie Yakin auch immer seine Mannschaft auf- und einstellen wird auf den Gegner, bisher hatte er ein gutes Händchen und ein gutes Gespür für den Moment, das belegen auch die Zahlen. In den drei Pflichtspielen im Jahr 2013 ging der FCB jedes Mal als Sieger vom Platz und das Tor von Francis Chris Malonga in Lausanne war das erste, das die Basler in diesem Jahr kassierten. Und die Defensive dürfte auch in diesem Spiel ein wichtiger Faktor sein, hat sich der FCB mit dem 2:0-Heimsieg doch eine gute Ausgangslage geschaffen.
Ein Auswärtstor wäre Gold wert
Die Ausgangslage war dann auch ein Thema an der offiziellen Medienkonferenz im Dniprostadion am frühen Abend. Fabian Frei meinte darauf angesprochen: „Das 2:0 ist ein gutes Resultat, das aber auch eine gewisse Gefahr birgt. Es liegt an uns zu verhindern, dass Dnipro das Gefühl bekommt sie könnten dieses Spiel noch drehen.“ Auch Yakin fordert von seiner Mannschaft Konzentration von der ersten Sekunde an, damit seine Mannschaft „ein kleines Stück Geschichte schreiben“ kann, wie er es formulierte. Dazu wäre natürlich ein Auswärtstor Gold wert. Schon beim ersten Aufeinandertreffen in der letzten Woche, machte es der FCB-Trainer als grossen Vorteil für seine Mannschaft aus, den ersten Treffer der Partie erzielt zu haben. Gelänge dies auch im Rückspiel, stünden die Chancen auf ein Weiterkommen gut.
Nach der Medienkonferenz absolvierte das Team dann sein Abschlusstraining ein wenig ausserhalb der Stadt und holte sich den letzten Schliff für den Ernstkampf. Penaltys, im Hinblick auf ein allfälliges Elfmeterschiessen, wurden dabei nicht geübt, wie Fabian Frei erklärte: „Diese Situation lässt sich nicht simulieren. Es ist etwas anderes einen Elfmeter im Training zu verwandeln als in einem Stadion vor 30‘000 Zuschauern.“ Es ist auch zu hoffen, dass es gar nicht so weit kommt und der FCB schon nach Ablauf der regulären Spielzeit als Achtelfinalist feststeht.
fcb.ch