FCZ-FCB: Ein Cupfinal mit historischer Tragweite
Am Ostermontag, 21. April 2014, hat der FC Basel 1893 im Final des Würth Schweizer Cup gegen den FC Zürich (14.00 Uhr, Stade de Suisse) die Chance einerseits den Cup nach Basel zurückzuholen und andererseits zum FC Sion, dem zweiterfolgreichsten Team in der Schweizer-Cup-Geschichte, aufzuschliessen. Bei ihrer dritten Endspielteilnahme in Folge wollen die Rotblauen gleichzeitig den ersten Sieg über den FCZ in einem Cupfinal feiern, gegen den es anfangs der siebziger Jahre in drei Cupfinals drei Niederlagen absetzte.
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Der FCB und der FCZ machten in dieser Saison bereits einmal die Erfahrung gleich zweimal hintereinander auf denselben Gegner zu treffen in Cup Meisterschaft. Komischerweise können beide Mannschaften daher den 4:2-Sieg des FCB gegen den FCZ vom vergangenen Mittwoch als positives Omen betrachten. Der FCZ konnte nach einer Niederlage gegen St. Gallen in der Meisterschaft den Viertelfinal gegen das gleiche Team für sich entscheiden. Der FCB konnte vor rund einem Monat zweimal innerhalb derselben Woche gegen den FC Lutern gewinnen in Cup und Meisterschaft.
Aber FCB-Trainer Murat Yakin, wie der Basler Goalie Yann Sommer betonten an der Medienkonferenz am Samstag vor dem Spiel noch einmal, dass die Meisterschaft und der Cup zwei verschiedene Wettbewerbe sind. Trotzdem gibt es gewisse Schlüsse, die man aus dem Spiel vom Mittwoch ziehen kann, wie es Yakin auch tat: „Man hat gesehen, dass beide Mannschaften in einer guten Verfassung sind. Es wird wohl ein offenes Spiel, die Bilanz zwischen uns in der Meisterschaft ist ja auch ausgeglichen. Ich finde, es stehen die zwei richtigen Mannschaft in diesem Endspiel.“
Beide Teams mit Ausfällen
Umso bedauerlicher ist es, dass beide Team gewichtige Absenzen zu verzeichnen haben: Bei den Zürchern fehlen mit Sicherheit die gesperrten Loris Benito, Pedro Henrique und Marco Schönbächler, der FCB muss auf die verletzten Arlind Ajeti, Philipp Degen, Ivan Ivanov, Fabian Schär und Marco Streller verzichten; Kay Voser und Taulant Xhaka sind fraglich.
Gerade der Ausfall des Captains wiegt auf Basler Seite schwer, dazu Yakin: „Eins zu eins kann man ihn natürlich nicht ersetzen. Aber wir haben gesehen, dass es auch ohne ihn geht und Giovanni Sio hat zuletzt gezeigt, dass er in einer Superverfassung ist.“ Auch Sommer wird den Captain auf dem Platz vermissen, fügt aber an: „Ich denke er wird am Montag in der Kabine sein, da kann er schon enorm helfen.“
Die Statistik spricht für den FCZ
Für Murat Yakin ist es, wie für den FCB der dritte Cupfinal in Folge. In den beiden letzten Jahren kam es jeweils zu einem Elfmeterschiessen; vor zwei Jahren gewannen die Basler gegen das damals noch von Yakin trainierte Luzern. Vor Jahresfrist verlor der FCB mit Yakin in der Entscheidung vom Elfmeterpunkt gegen die Grasshoppers.
Rein von der Statistik her, müsste man den FCZ gar klar favorisieren. Haben die Zürcher doch anfangs der siebziger Jahre alle drei Endspiele, die es bisher zwischen diesen beiden Mannschaften gegeben hat, für sich entschieden. Da dies aber schon mehr als vierzig Jahre her ist, können diese Spiele wohl nicht als Vergleich hergezogen werden.
Die erfolgreichsten Mannschaften der vergangenen Jahre
Damals wie heute treffen die beiden erfolgreichsten Schweizer Mannschaften der vergangenen Jahre aufeinander. Für den FCB ist dabei besonders, dass er in diesem Frühjahr im Cup, wie in der Meisterschaft, mit einem Titelgewinn zur jeweils zweiterfolgreichsten Mannschaft der Schweiz aufschliessen könnte. Der FC Sion hat mit zwölf Cupsiegen genau einen mehr im Palmares als der FCB.
Das allein schon dürfte genug Motivation sein für die Mannschaft Yakins, den ersten Titel in dieser Saison zu gewinnen. Wobei Yann Sommer richtig bemerkt: „Wir brauchen keine zusätzliche Motivation für dieses Spiel. Es ist Motivation genug, dass wir einen Titel gewinnen können.“
Am Montag zählt Statistik nichts
Am Schluss zählen Statistiken, vergangene Begegnungen dieser Saison und bisherige Cupfinals dieser beiden Mannschaften nichts, sondern es geht um 90 Minuten, in denen beide Mannschaften alles unternehmen werden, um den Titel zu gewinnen. Und die Statistik ist danach um ein Spiel reicher, das in das Duell dieser beiden Schweizer Mannschaften einfliessen wird, die den Schweizer Fussball in den letzten zehn Jahren geprägt haben.
Der Weg des FC Zürich in den Cupfinal 2014:
FC Bassersdorf – FC Zürich 0:6
FC Stade Lausanne-Ouchy – FC Zürich 2:3
FC Baden – FC Zürich 1:4
FC St. Gallen – FC Zürich 0:1
FC Zürich – FC Thun 5:4 n.P.
Der Weg des FC Basel in den Cupfinal 2014:
BSC Old Boys – FC Basel 0:1 n.V.
FC Münsingen – FC Basel 0:1
FC Tuggen – FC Basel 1:3
FC Le Mont – FC Basel 0:6
FC Basel – FC Luzern 1:0
fcb.ch