Alarmstufe 1 bei der Eintracht

Als die Partie in Frankfurt vorbei war, da hielten sich die Pfiffe in Grenzen. Das lag nicht nur daran, dass viele Besucher das Stadion bereits verlassen hatten.

Es war eine lähmende Stille, ein ungläubiges Entsetzen über die Leistung gegen Leverkusen.

Bye, bye, Europa! Bye, bye, Saisonziel 50 Punkte! Willkommen im Kreis der Zitternden! Das Team von Michael Skibbe ist in der Spirale des Misserfolges angekommen. Bisherige Qualitäten sind verschüttet, die Verunsicherung hat jeden fest im Griff. Ein „gutes“ Beispiel lieferte da Theofanis Gekas, als er mit dem Ball aufs gegnerische Tor zulief. In der Vorrunde hätte er den Ball ins Eck gezirkelt, nun versuchte er es mit einem Querpass auf Caio. Chance vertan!

Alarmstufe 1 ist erreicht, mehr noch nicht. In Nürnberg, danach gegen Stuttgart und gegen Kaiserslautern kann Alarmstufe 2 verhindert werden. Eigene, positive Ergebnisse müssen her, der Blick auf die Konkurrenz bringt nichts. Die Frage ist: Hat die Mannschaft die Kraft, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen?

Manche Eintracht-Profis kennen die Gesetze des Abstiegskampfes, der Trainer betritt Neuland. Michael Skibbe muss einiges ändern, um das schlingernde Schiff auf Kurs zu bringen. Sein beliebtes 4-2-3-1-System ist derzeit kontraproduktiv. Hinten fehlt die Souveränität, vorne die Durchschlagskraft. Warum lobt er Sebastian Rode und Sonny Kittel, um dann doch nur aus dem Kreis der Schwächen zeigenden Etablierten auszuwählen? Nicht nur den Spielern fehlt derzeit der Mut.

Der Amanatidis-Rauswurf ist dagegen sicherlich kein Grund für die Misere. Ja, er kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Aber es wäre eine Ausrede, wenn ein Spieler seine schwache Leistung mit diesem hausgemachten Hickhack begründet. Und Ausreden bringen nichts außer Alarmstufe 2.


Quelle: FNP