Ohne Streller dafür mit Sio nach Bulgarien

Ohne Captain Marco Streller, dafür mit Neuverpflichtung Giovanni Sio ist der FC Basel 1893 am Dienstag, 20. August 2013 nach Sofia gereist, wo er am Mittwoch im Vasil-Lewski-National-Stadion das Hinspiel in den UEFA-Champions-League-Play-offs gegen den PFC Ludogerets Razgrad bestreiten wird. Murat Yakin nahm die Favoritenrolle an der Medienkonferenz nur widerwillig an und betonte, dass jemand, der Partizan Belgrad aus dem Wettbewerb geworfen habe, sich bestimmt nicht verstecken müsse. Auf den Zuschauerrängen dürfte es aber ein wenig leiser zu und her gehen, wie beim letzten internationalen Auftritt des FCB.
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Von der Stimmung her dürfte es ziemlich sicher ein anderes Spiel werden, als die letzte internationale Begegnung des FCB in Tel-Aviv. Das Vasil-Lewski-National-Stadion, wo am Mittwoch gespielt wird, hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bloomfield Stadion in Tel-Aviv, fasst mit über 40‘000 Zuschauern aber etwa dreimal so viel wie die Spielstätte in Israel. Dazu dürfte das Vasil-Lewski-Stadion morgen auch kaum gut gefüllt sein; Razgrad liegt rund 280 Kilometer entfernt von der bulgarischen Hauptstadt und das Interesse der Sofioter für dieses Spiel dürfte sich in Grenzen halten. Ludogorets musste für die Play-offs ins bulgarische Nationalstadion ausweichen, da die Ludogorets-Arena zu wenig Zuschauerkapazität hat für ein offizielles UEFA-Spiel. Valentin Stocker sagte dazu: „Man hat in Tel-Aviv gesehen, was es ausmachen kann, wenn ein ganzes Stadion hinter einer Mannschaft steht. Aber schlussendlich bleibt das Spiel dasselbe.“

Das Spiel mag dasselbe bleiben, die Bedingungen sind aber anders: Es ist zwar auch heiss in Sofia, allerdings ist die Luftfeuchtigkeit lange nicht so hoch wie in der Israelischen Hafenstadt und am Mittwoch wird das Hinspiel in den Champions-League-Play-offs gespielt und nicht das Rückspiel. Es wäre dabei natürlich wichtig, sich eine gute Ausgangslage für die Partie am nächsten Dienstag im St. Jakob-Park zu erarbeiten. Nicht helfen können dabei wird FCB-Captain Marco Streller, der immer noch an einem Muskelfaserriss an der Wade laboriert, seine Stelle als Captain wird Valentin Stocker einnehmen, seine Position auf dem Feld möglicherweise Giovanni Sio, dessen Spielberechtigung gerade noch rechtzeitig eingetroffen ist. „Strellers Ausfall wiegt natürlich schwer für uns, einerseits fehlt uns seine Erfahrenheit in internationalen Spielen, andererseits seine Torgefährlichkeit. Ich hoffe andere Spieler werden für ihn in die Bresche springen“, sagte Murat Yakin vor dem Abflug nach Sofia.

Es braucht zwei Topleistungen

Die gleiche Reise hatte der FCB-Trainer bereits am letzten Wochenende auf sich genommen, um den nächsten Kontrahent vor Ort und persönlich zu beobachten, von Sofia reiste er dann weiter nach Plovdiv und er sah dabei „eine Mannschaft, die durch das Kollektiv stark wird. Sie sind defensiv stark und können schnelle Konter fahren. Es braucht zwei Topleistungen von uns, um dieses Hürde zu überspringen.“ Einen leichten Vorteil sieht der FCB-Trainer in der Erfahrung, die seine Mannschaft in internationalen Spielen bereits sammeln konnte: „Auch Razgrad hat eine junge Mannschaft, wie wir. Meine Spieler haben aber bereits einige Europacuppartien und Länderspiele bestritten, das könnte am Mittwoch ein Vorteil für uns sein.“ Das mag auch der Grund sein, wieso Yakin seine Mannschaft leicht in der Favoritenrolle sieht: „Ja, man kann sagen, dass wir der Favorit sind. Aber wir spielen gegen eine Mannschaft, die zuletzt zweimal in Folge bulgarischer Meister wurde und Partizan Belgrad eliminiert hat. Es braucht also zwei absolute Topleistungen, um in die Gruppenphase der Champions League einziehen zu können.“ Die erste davon wäre am Mittwochabend vonnöten, die Bedingungen dafür sind eben etwas besser als in Tel-Aviv, der Gegner dürfte aber ein bisschen stärker sein und ist, im Gegensatz zu Maccabi Tel-Aviv, auch bereits voll im Meisterschaftsrhythmus: Nach einer Niederlage im ersten Spiel der neuen Saison und einem darauffolgenden Trainerwechsel von Iwailo Petew zu Stoicho Stoev eilt Ludogorets Razgrad von Sieg zu Sieg, sieben Spiele in Folge gewann das Team aus der Stadt im Nordosten Bulgariens zuletzt; so wie das Auswärtsspiel gegen Lokomotive Plovdiv, das Yakin am letzten Samstag besuchte.

Der FCB-Trainer wurde denn auch gefragt, wie ihm Sofia denn gefalle, da er ja bereits da gewesen sei. „Es ist eine schöne Region, aber ich habe mich mehr für den Fussball interessiert“, antwortete Yakin. So wird er denn hoffentlich auch die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel gezogen haben, um seiner Mannschaft morgen zum Erfolg verhelfen zu können. Denn schlussendlich interessiert auch in Basel am Ende nur das Resultat, in dieser wichtigen Partie. In Sofia scheint dies anders zu sein, bis am Dienstag waren lediglich zwischen vier und fünftausend Tickets verkauft für dieses Spiel. Vielleicht kann das auch noch ein leichter Vorteil sein. Die Mannschaft von Ludogorets wird dies aber wahrscheinlich auch nicht gross interessieren, denn die hat das gleiche Ziel vor Augen, wie jene des FCB: Die Gruppenphase der Champions League.


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy