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Stadion-Debatte im Gemeinderat: KSC bleibt im Wildpark - jetzt geht's um Finanzen

Heiß her ging es am Mittwochabend im Karlsruher Gemeinderat, als sich ein immer wieder kehrender Tagesordnungspunkt ankündigte: Die Debatte um ein neues KSC-Stadion. In einem Antrag fordert die Karlsruher Liste eine Offenlegung der Vereins-Finanzen sowie einen Investitionsplan seitens der Stadt. Trotz aller Uneinigkeiten über Sanierung oder Neubau - fest steht für den Gemeinderat nach aktuellem Stand eines: Der KSC bleibt im Wildpark.
Wildpark-Debatte: Gemeinderat fordert Einsicht in KSC-Finanzen
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"Wir haben sehr lange geredet - nun ist es Zeit, etwas auf die Beine zu stellen", beginnt Eberhard Fischer, Stadtrat der Karlsruher Liste, die Erklärung seines Antrags an die Stadtverwaltung.

Für Fischer stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch viele Fragen im Raum, was die weitere Planung des KSC-Stadions anbelangt: Kann sich der KSC ein neues Stadion leisten? Wie viel muss die Stadt zusteuern? Kommt eine stufenweise Sanierung in Frage oder muss man wirklich von einem Neubau ausgehen?
CDU: "Profifußball braucht neues Stadion"

Die Antwort darauf ist laut Fischer ein Investitionsplan, den die Stadt für alle Vorhaben in Kooperation mit dem KSC aufstellen soll. Darüber hinaus fordert er Einsicht in Finanz- und Wirtschaftspläne des Karlsruher Sportclubs. "Das ist man dem Steuerzahler schuldig", so der KAL-Stadtrat weiter - bevor diese Dinge nicht ausreichend geklärt sind, solle man die Füße still halten.

Für CDU-Stadtrat Detlef Hofmann stecken hinter dem KAL-Antrag einzig und allein "Pseudo-Fragen" ohne Zusammenhang. Laut ihm lege der KSC regelmäßig bei dessen Jahresversammlung den vereinsinternen Wirtschaftsplan offen - ein Antrag auf Einsicht sei also laut Hofmann unnötig. Eines steht für den CDU-Stadtrat fest: "Wenn man sich Profi-Fußball weiterhin leisten und konkurrenzfähig bleiben will, kommt man um ein neues Stadion nicht herum." Eigenen Angaben nach sei seine Fraktion dabei für alle Neubau-Varianten offen, wobei man sich anlässlich der aktuellen Gespräche schon auf den Wildpark als Standort eingestellt habe.
Grüne verweisen auf DFL-Analyse: "Stadion gut im Schuss - noch einige Jahre nutzbar"

Auch für die Grünen ist klar: Der KSC bleibt im Wildpark. Die Frage nach dem "Wo?" sei nun endlich, dank öffentlicher Verhandlungen und Gespräche ausgehend von OB Mentrup, geklärt. Während für Hofmann klar ist, dass auf einen Neubau nicht verzichtet werden darf, ist die Möglichkeit einer Generalsanierung des Stadions für Grünen-Stadtrat Manfred Schubnell noch nicht vom Tisch: "Zahlen von 2009 legen dar, dass eine solche Sanierung 22,2 Millionen Euro kosten würde - wir interessieren uns für eine neue Kostenaufstellung, um festzulegen, ob dies eine günstigere Alternative wäre." Dabei verweist der Stadtrat auf eine Bescheinigung der DFL, die darlegt, dass Profifußball im jetzigen Stadion noch über Jahre hinweg möglich ist - selbst in der ersten Liga. Laut Schubnell dürfe der Gemeinderat darüber hinaus nicht vergessen, dass das KSC-Stadion nur eines von vielen Projekten sei, die die Stadt in nächster Zeit umsetzen wolle und somit finanzieren müsse - schließlich stehe fest, dass der Verein die Kosten für ein neues Stadion, ja selbst für eine umfassende Sanierung, nicht allein tragen könne.

"Jetzt ist der KSC dran mit einer Absichtserklärung, der Gemeinderat hat alles getan", betont FDP-Stadtrat Thomas Hock, der zuvor Mentrup dahingehend lobte, sein Wahlkampfversprechen umgesetzt und die Wildpark-Debatte zügig und effektiv in Angriff genommen zu haben. Eine Sanierung, wie sie die Grünen-Fraktion vorschlägt komme laut Hock für die FDP nicht in Frage - "ein Neubau muss her und zwar ratz fatz, dazu muss der KSC erklären, welche Mittel er zusteuern kann."
Gemeinderat ist sich einig: Investitionsplan muss her

Was wäre die Stadion-Diskussion im Gemeinderat ohne eine Debatte über Profifußball: Den Stein ins Rollen brachte CDU-Stadtrat Hofmann - Niko Fostiropoulos von Die Linke kam als abschließender Redner nicht drum herum Hofmanns Thesen eine Abfuhr zu erteilen: "Nicht das Stadion macht den Fußball, sondern die Mannschaft - würde der KSC sich verbessern, könnte er sich auch selbst ein neues Stadion leisten." Damit gab er dem Ansatz der Grünen Recht und betonte, dass es in Karlsruhe wichtigere Projekte sozialer Natur gebe, für die die Stadt Geld ausgeben müsse, darunter beispielsweise eine Sanierung des Klinikums.

Trotz aller Zweifel - Mentrup war sich sicher: "Natürlich wird die Stadt zu Teilen für die Baumaßnahmen aufkommen müssen, aber ein neues Stadion bringt auch mehr Einnahmen und vor allem eine Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen." Einig war man sich am Dienstag vor allem in einer Sache: Ein von der Stadt erstellter Investitionsplan ist grundlegend für die weitere Diskussion und sollte so schnell wie möglich allen Stadträten vorgelegt werden - in diesem Sinne stimmte man der Forderung der KAL zu. Im nächsten Schritt will man beim KSC also einen Einblick in die Finanzsituation und die Erstellung eines Wirtschaftsplans beantragen. Außerdem soll der Verein, so heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung zum KAL-Antrag, klar machen, unter welchen Bedingungen er ein umgebautes Wildparkstadion akzeptieren würde. Denn in Sachen Standort ist man im Gemeinderat offenbar auf einen gemeinsamen Nenner gekommen: Die Rede ist zum aktuellem Zeitpunkt ausschließlich von einem Fortbestand des KSC im Wildpark.

kanews.de

PRO WILDPARK
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