intressanter Artikel zur Regionalliga Reform

Regionalliga-Reform: Zeit zu handeln!

Seit der Vergrößerung der Regionalliga auf fünf Staffeln (Bayern, Südwest, West, Nord, Nordost) steht dieser Schritt in der Kritik. Vielen ist die ungerechte Aufstiegsregelung ein Dorn im Auge, an deren Ende nicht einmal jeder Meister sicher in die dritthöchste deutsche Spielklasse aufsteigt. Deswegen wünschen sich manche das alte Regionalligasystem mit drei Staffeln zurück.


Was sich 2008 änderte
Blicken wir ein Stück zurück. Im Jahr 2008 wurde mit der Einführung der eingleisigen 3. Liga die Regionalliga auf die vierthöchste Ebene zurückgestuft. Gleichzeitig wurde die ehemalige Trennung von Süd und Nord um eine West-Staffel erweitert. Die Regionalliga, so wie wir sie heute kennen, wurde 2012 eingeführt. Seither spielen um die 90 Teams in fünf Regionalligen auf vierthöchster Ebene. Den überwiegenden Teil der Kritik kassiert der Deutsche Fußball-Bund mit seinen Landesverbänden für die Einführung sogenannter Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Für diese qualifizieren sich die fünf Meister, sowie der Zweite aus der großen Regionalliga Südwest. In drei ausgetragenen Duellen wird je ein Platz in der dritthöchsten Fußballiga ausgespielt. So könnte der Fall eintreten, dass lediglich zwei Meister aus insgesamt fünf Staffeln aufsteigen oder gar der Regionalliga Südwest-Meister scheitert, aber der Zweitplatzierte erfolgreich an den Aufstiegsspielen teilnimmt. Ein weiterer Kritikpunkt war von Anfang an die eigens für Bayern eingerichtete Regionalliga und deren mangelnde Qualität. Vor deren Einführung spielte von den ersten Mannschaften lediglich der FC Memmingen in der Regionalliga, alle anderen Teams waren entweder Zweitvertretungen oder Aufsteiger aus der Bayernliga.

Vorschlag eines Modells
Nun ist es Zeit zu handeln. Die Verwässerung der Qualität nimmt immer weiter zu und der Ruf der Regionalliga steht auf dem Spiel. Viele wünschen sich eine Änderung, können aber keine Grundlagen für zukünftige Modelle nennen. Deshalb wird nun der Versuch eines klaren Konzeptes vorgestellt. Die beiden, von der Deutschen Fußball-Liga geführten Bundesligen stehen an der Spitze der Pyramide, darauffolgend ist die 3. Liga, welche sich in den vergangenen sechs Spielzeiten etablieren konnte. Auf vierthöchster Ebene sollten zwei Regionalliga, eine Nord- und eine Süd-Staffel, den Unterbau bilden. Die bisherige Breite von unzähligen Oberligen wird auf lediglich sechs Staffeln reduziert und bildet die fünfte Spielklasse. Dies hätte eine deutlich Wertsteigerung der „Marke Oberliga“ zufolge, welche in den letzten Jahren deutlich gelitten hat.

Lösungen an zwei Fronten
So könnte man das Aufstiegsdilemma gleich an zwei Fronten lösen. Den Teilnehmern würde mit zwei Aufsteigern pro Regionalliga-Staffel eine gewisse Fairness garantiert werden. Der Meister würde in jeder Spielzeit aufsteigen, was eine Grundlage des deutschen Fußballverständnisses darstellt. Mit sechs Oberligen darunter könnte man zudem eine gleichmäßige Anzahl an Aufsteigern garantieren. Gerade in den Oberligen sind im deutschen Fußballsystem in der Bedeutungslosigkeit versunken. Einst war das die höchste Spielklasse Deutschlands, heute ist die Oberliga mit insgesamt 14-Staffeln verkommen. Mit der Reduzierung auf sechs Staffeln könnte man die bisherigen Mannschaften nach Stärke gerecht verteilen. So würden die fußballstarken Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen eigene Staffeln bekommen und die restlichen Territorien West (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Nord (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein) und Ost (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen) ebenfalls eigene Oberligen zugesprochen bekommen.

Auch die Oberliga profitiert
Die Oberliga würde wieder an Ansehen dazugewinnen und zugleich die Attraktivität deutlich steigern. Des Weiteren würde die Regionalliga wieder dem Anspruch die vierteste Spielklasse zu sein gerecht werden, da dort nur noch die stärksten Teams aus dem Süden und Norden aufeinander treffen würden. Somit liegt es am DFB die aktuelle Ausdehnung der Fußballligen wieder zu vereinfachen und bestehende Aufstiegsregeln wieder einheitlicher und fairer zu gestalten. Nur so kann sich der mittlerweile zunehmend professionalisierende Amateurfußball weiterentwickeln und eine Perspektive bekommen. Änderung am derzeitigen seit Jahren um kleine Facetten veränderten System um Regionalliga und Oberliga können keine Lösung darstellen. Es wird ein klares Konzept benötigt.

Quelle: fanreport.com