Waldhof vor Kellerkind gewarnt

Für den SV Waldhof wird es wieder ernst. Nach elf Wochen Pause und sechs Wochen Vorbereitung starten die Blau-Schwarzen am morgigen Samstag (14 Uhr) beim Regionalliga-Schlusslicht Baunatal in die zweite Saisonhälfte.

Wie im Vorjahr geht Waldhof als Elfter in die Restrückrunde und beginnt diese mit einer englischen Woche. Bereits am Dienstag (19 Uhr) folgt das Duell am Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern II. Die Partie war in der Hinrunde ausgefallen. Am darauf folgenden Samstag (7. März/14 Uhr) ist der SVN Zweibrücken erster Gast 2015 im Carl-Benz-Stadion.

Gelingt den Blau-Schwarzen, die sich mit einem 1:0-Heimerfolg gegen Elversberg in den Winter verabschiedet haben, ein ähnlich furioser Start wie 2014? Da sprang das Team von Trainer Kenan Kocak nach einem Remis und fünf Siegen in Folge bis auf Platz vier der Tabelle. Kocak: "Man kann solche Phasen nicht miteinander vergleichen. Für uns geht es bis zum letzten Spieltag vor allem darum, immer das Beste abzurufen, was wir uns im Training erarbeitet haben. Spiel für Spiel. Das ist unser wichtigstes Ziel."

Die Nordhessen haben ihr letztes Heimspiel am 30. August 2014 mit 3:1 gegen Eintracht Trier gewonnen und warten seitdem zu Hause auf einen Sieg.

KSV-Stammtorhüter Niklas Hartmann wird wegen einer Rotsperre fehlen. Für ihn spielt wohl Kim Sippel.

Das Hinspiel gewann der SVW nach Toren von Marcel Sökler und Steffen Straub mit 2:0. Im Vorjahr siegte der SVW zwei Mal.

Einige Ausfälle zu kompensieren

Den 34-jährigen Übungsleiter plagt derweil eine Bindehautentzündung. Hoffentlich kein schlechtes Omen, im Parkstadion der Nordhessen den Durchblick zu verlieren. Die letzten zwei Einheiten im Carl-Benz-Stadion leiteten federführend die Co-Trainer Klaus Heitz und Frank Schwabe. Wegen der Ansteckungsgefahr hielt Kocak Abstand zum Team: "Ich werde in Baunatal dabei sein", versicherte er jedoch.

Verzichten muss er bis auf weiteres auf seinen Spielmacher Daniel Di Gregorio, der noch an den Folgen eines Innenbandabrisses laboriert. Kocak zum bitteren Ausfall: "Da müssen andere in die Bresche springen. Wir müssen das als Team kompensieren." Gemeint sind Kandidaten wie Lutz Radojewski, Sebastian Lindner, Philipp Förster, Morris Nag oder Frederic Brill. Auch Christian Mühlbauer und Nico Seegert sind noch angeschlagen. Torjäger Marcel Sökler (Kreuzbandriss) fehlt bis zum Rundenende und für Marco Müller käme nach seiner Knöchelverletzung ein Einsatz auf der rechten Defensivseite wohl zu früh.

Dessen Part dürfte Neuzugang Julian Ratei übernehmen, der in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck hinterließ. Der 26-Jährige, vor seinem Wechsel im Winter vereinslos und davor in Diensten des heutigen Zweitligisten SV Darmstadt 98, besitzt laut Kocak "hervorragende technische Qualitäten. Und er ist ein Typ, der eine Mannschaft mitreißen, wenn es eng wird, den Schalter umlegen kann. Er hat Führungsspieler-Qualitäten." Von den fünf Neuen, die im Winter an den Alsenweg wechselten, dürfen sich sicher auch die Angreifer Shkemb Miftari und Saifeddine Alami Hoffnungen auf einen Einsatz machen. Doch wie immer hält sich Kocak in Sachen Startelf bedeckt: "Es müssen nicht immer die fittesten Spieler auf dem Platz stehen. Es geht bei den Entscheidungen auch darum, wie wir optimal gegen die taktische Ausrichtung des Gegners aufgestellt sind."

Davor, dass der SVW mal eben zum Liga-Schlusslicht fährt, um die Punkte abzuholen, warnt Kocak: "Das wird ein sehr schweres Auswärtsspiel, vielleicht sogar das Schwerste. Baunatal hat sich lange noch nicht aufgegeben und hat dies mit guten Leistungen in den letzten Spielen gezeigt. Sie können gegen jeden Gegner mithalten."

Quelle: Mannheimer Morgen