Kocak nimmt SVW in die Pflicht

Trainer erwartet heute bei der FCK-Reserve eine Leistungssteigerung von seiner Elf

Der SV Waldhof setzt im heutigen Nachholspiel beim 1. FC Kaiserslautern II (19 Uhr) auf Wiedergutmachung. "Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels, gerade für unsere Fans. Aber völlig egal, gegen wen wir gespielt hätten - nach dem kollektiven Versagen in Baunatal will ich eine Reaktion sehen", erwartet Cheftrainer Kenan Kocak vor dem als Hochrisikospiel eingestuften Duell im Fritz-Walter-Stadion eine Trotzreaktion seiner Mannschaft.

Zur Leistung beim 0:2 bei den Nordhessen merkt Kocak an: "Das war eine für den SV Waldhof unwürdige Vorstellung. Wenn wir in Kaiserslautern bestehen wollen, müssen wir alles besser machen. Wirklich alles." Personelle Änderungen sind geplant. In welcher Form lässt sich Kocak noch bis zum letzten Moment offen. Was vor allem damit zusammenhängt, dass ihn im zentralen Mittelfeld große Personalprobleme plagen.

Daniel Di Gregorio wird weiter auf unbestimmte Zeit fehlen (Innenbandriss). Philipp Förster, der nach seinem Kurzeinsatz in Baunatal die Rote Karte gesehen hat, ist gesperrt. Wie hoch das Strafmaß ausfällt, war bis gestern noch nicht bekannt. Weil sich Lutz Radojewski kurz vor der Partie in Baunatal einen Rückennerv eingeklemmt hat, daher fehlte und weiter ein großes Fragezeichen hinter seinem Einsatz steht, muss Kocak flexibel sein.

Wiedersehen mit Becker

Brisanz hat die Partie vor dem Hintergrund beider Vereinsnamen. Von einem "Derby" im klassischen Sinn sprechen indes nur noch die wenigsten Fans im blau-schwarzen Lager, wenn es gegen die "kleinen Roten Teufel" geht. Ein echtes Derby ist aus der Sicht der meisten nur gegeben, wenn es gegen den ersten Anzug des Zweitligisten geht. Pikant ist die Begleitnotiz, dass es ein Wiedersehen mit Verteidiger Christoph Becker geben wird. Der 20-Jährige war in der Winterpause überraschend zum Tabellenvierten gewechselt und kam beim jüngsten 2:0-Erfolg in Walldorf zu einem achtminütigen Kurzeinsatz. Über den Wechsel war Kocak "enttäuscht" (wir berichteten). "Das Thema ist durch bei mir. Wir konzentrieren uns allein auf das Spiel", so der Coach und weiter: "Das wollen wir gewinnen."

Einfach wird dieses Vorhaben nicht. Zumal die Blau-Schwarzen in jüngerer Vergangenheit auf dem "Betze" meist als Verlierer den Platz verließen. Die U 23 der Hausherren darf sich hingegen noch berechtigte Chancen auf einen Platz in der Aufstiegsrelegation ausrechnen. Seit vier Spieltagen ist der FCK II ungeschlagen. Bei einem neuerlichen Erfolg könnte die Truppe von Trainer Konrad Fünfstück den Abstand auf Rang zwei auf fünf Punkte verkürzen. Waldhof könnte im Erfolgsfall vom elften auf den neunten Tabellenplatz vorrücken.

Ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub gibt es für Sebastian Lindner. Der Mittelfeldmann war zu Saisonbeginn an den Alsenweg gewechselt. Er weiß um die technisch wie taktisch gute Ausbildung der Jungprofis: "Gegen Kaiserslautern müssen wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen. Wenn wir das abrufen, für was wir uns die letzten sechs Wochen in der Vorbereitung gequält haben, ist ein Sieg durchaus möglich. Es wird ein komplett anderes Spiel", versichert er.

Rückblickend ärgerlich war die jüngste Niederlage in Baunatal auch in anderer Hinsicht. Denn sportlich war der SVW mit Blick auf die zweite Saisonhälfte so zuversichtlich, dass sogar ein Lizenzantrag für die Dritte Liga gestellt wurde. "Es tut schon etwas weh, wenn man so viel Zeit und auch Geld dafür investiert und dann nach dem ersten Pflichtspiel im neuen Jahr alles gegessen ist", hadert Waldhof-Geschäftsführer Andreas Laib.

Quelle: Mannheimer Morgen