Auf Rapolders Rat zum Waldhof 

Saifeddine Alami Bazza kann in der Offensive alle Positionen spielen / Generalprobe gegen Walldorf


Mannheim. Im Augenblick ist für Saifeddine Alami Bazza vieles neu. Der 22-jährige Angreifer kam im Oktober auf Empfehlung von Fußballlehrer Uwe Rapolder aus Spanien zum SV Waldhof. Mit dem Knie hatte er im vergangenen Jahr Probleme, musste sogar operiert werden. Die sportliche Zwangspause steckt ihm noch in den Knochen. In seinem neuen Umfeld in Mannheim fühlt er sich zwar längst wohl und arbeitet täglich an der deutschen Sprache: "Das dauert eben seine Zeit", sagt er. "Die Kommunikation auf dem Trainingsplatz und in der Kabine läuft noch auf Englisch", erklärt Cheftrainer Kenan Kocak.

Der 34-Jährige ist durchaus angetan von den Qualitäten seines Neuzugangs, der seit 1. Januar nach einer kurzzeitigen FIFA-Sperre für die Blau-Schwarzen spielberechtigt ist: "Er ist technisch versiert, ein Kämpfertyp und hat viel Biss. Er ist ein ehrlicher Arbeiter", sagt der Übungsleiter über den Angreifer, der für den SVW in der ab 28. Februar beginnenden Restrückrunde noch sehr wertvoll werden könnte. Kocak: "Ihn zeichnet aus, dass er auf allen offensiven Positionen spielen kann. Links, rechts, zentral oder auch auf der ,10'. So sind wir variabler in unseren taktischen Überlegungen."
Generalprobe gegen Walldorf
Saifeddine Alami Bazza

Der junge Angreifer wurde am 19. November 1992 in der zentral gelegenen Provinzhauptstadt Beni-Mellal/Marokko geboren.

Acht Jahre - überwiegend in der Jugend - spielte Alami Bazza beim spanischen Viertligisten Unio Esportiva Tarrega in Katalonien.

Danach wechselte er zum erst im Juli 2011 gegründeten Verein Lleida Esportiu in die Segunda Division B, ähnlich der Zweiten Liga in Deutschland.

Seit 1. Januar ist Alami Bazza für den SV Waldhof spielberechtigt und hat einen Vertrag bis Juni 2015. robo

Alami lacht längst darüber, wenn der eine oder andere Fan ihn am Alsenweg einmal mit "Salami" anspricht: "Das ist doch okay. Salami ist ja auch etwas Gutes und Leckeres." Obgleich der in der marokkanischen Provinzhauptstadt Beni-Mellal geborene Nachwuchskicker kulinarisch eher auf Fischgerichte und Pasta steht. "Das hat damit zu tun, dass ich schon mit sechs Jahren Marokko in Richtung Spanien verlassen habe und dort aufgewachsen bin. Mein Vater wurde beruflich nach Tarrega versetzt. So habe ich nun einen marokkanischen und einen spanischen Pass", klärt er auf. Das begonnene Marketingstudium hat er unterbrochen: "Ich möchte mich beim SV Waldhof und hier in Deutschland ganz auf den Fußball konzentrieren. Zumal es mein Ziel ist, eines Tages wieder höherklassig zu spielen", gibt sich der Fan von Hip-Hop- und RnB-Musik bezüglich Berufsausbildung ein wenig Zeit.

Erfahrung auf höherer sportlicher Ebene hat Alami Bazza bereits gesammelt, auch wenn es 2012/13 nur ein siebenminütiger Kurzeinsatz für den spanischen Zweitligisten Lleida Esportiu war, von dem er ein Jahr später nach einer langen Knieverletzung zu Viertligist UE Tarrega wechselte, bevor er nach Mannheim kam.
"Ein positiver Junge"

Und das auf Empfehlung des früheren Waldhof-Trainers Uwe Rapolder, der eng mit Kocak befreundet ist. Rapolder erinnert sich: "Ich habe ihn in Spanien gesehen und mir sind seine sehr guten technischen Qualitäten aufgefallen. Saife wollte unbedingt einmal in Deutschland spielen. Da habe ich an den SVW gedacht. Er soll da jetzt einmal versuchen, ein halbes Jahr zu spielen und Fuß zu fassen. Dann wird man sehen. Charakterlich ist er ein absolut positiver Junge."

Unklar ist indes, ob der 1,73 Meter große Angreifer am morgigen Samstag (14 Uhr) bei der Generalprobe am Alsenweg gegen Ligarivale FC Astoria Walldorf in der Startformation auflaufen wird. In diesem Punkt gibt sich der Youngster ebenso gelassen: "Ich versuche, im Training stets alles zu geben und mich zu empfehlen. Aber die letzte Entscheidung liegt beim Trainer."

Quelle: Mannheimer Morgen