SV Waldhof trotzt dem Orkan

Koack-Elf rehabilitiert sich mit 0:0 im Sturm von Saarbrücken für Rückschlag gegen Koblenz

Mit einer couragierten Leistung hat sich der SV Waldhof bei Aufstiegsanwärter 1. FC Saarbrücken ein verdientes 0:0 erkämpft. Vor 3327 Zuschauern im Ludwigsparkstadion, unter ihnen etwa 350 SVW-Fans, agierte die Elf von Cheftrainer Kenan Kocak mutig und kehrte zu alter Defensivstärke zurück. Die ambitionierten Gastgeber erhöhten zwar in den letzten 20 Minuten die Schlagzahl im Offensivspiel. Torjäger Mathew Taylor hatte aber erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz die Riesenchance zum Siegtreffer, fand seinen Meister jedoch im starken Torhüter Dennis Broll.

Vor Spielbeginn hatte Orkantief "Niklas" für ordentlichen Wirbel gesorgt. Trainerbänke flogen wie Pappschachteln über den Rasen. Ein Hagelschauer prasselte nieder. Alles andere als optimale Bedingungen für das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine. Denen fehlte es in der ersten Halbzeit zwar nicht an Energie. Im Gegenteil: Es entwickelte sich trotz schwierigem Geläuf ein flottes und temporeiches Spiel. Torchancen blieben aber Mangelware.

Der SVW setzte um, was Cheftrainer Kenan Kocak nach der 1:2-Schlappe gegen Koblenz gefordert und angekündigt hatte: "Wir werden uns nicht verstecken und können befreit aufspielen." Gegen die mit dem größten Etat der Liga ausgestatteten Saarländer zeigte Mannheim eine erkennbare Reaktion nach dem jüngsten Rückschlag, ging engagiert in die Zweikämpfe, ließ einen geordneten Spielaufbau der Platzherren nicht zu und stand in der Defensive gut geordnet. Auf vier Positionen hatte Kocak seine Startformation verändert. Marcel Seegert, Sebastian Lindner, Juvhel Tsoumou und Frederic Brill kamen für Morris Nag, Lutz Radojewski, Mike Schulz und Yannick Tewelde.

"Es wird entscheidend für uns, wie wir in den ersten 15 bis 20 Minuten aus der Kabine kommen. Ich denke, dass wir noch mutiger werden können. Bis jetzt bin ich zufrieden", äußerte Kocak zur Pause. Auch der verletzt von der Tribüne sitzende Angreifer Marcel Sökler gab sich optimistisch: "Die Jungs werden das auch ohne mich richten. Obwohl es für mich bitter ist, nicht zu spielen. Ich hatte nach dem 0:1 im Hinspiel noch eine Rechnung mit meinem Bruder offen."

Sven Sökler spielt beim FCS, war im Spiel aber über weite Strecken von der konsequenten SVW-Abwehr abgemeldet. Tatsächlich blieben die Blau-Schwarzen im Spiel, obgleich mit zunehmender Spieldauer Saarbrücken das Heft in die Hand nahm. FCS-Coach Fuat Kilic brachte in der 68. Spielminute mit Felix Luz einen zweiten echten Angreifer. Das wirkte sich aus. Doch Mannheims Abwehr um die starken Innenverteidiger Marcel Seegert, Robin Neupert, den sehr agilen Khaled Mesfin und Keeper Broll blieb standhaft. Alexandre Mendy (68.), Jan Fießer, in der Jugend einst beim SVW (77.) und schließlich Mathew (90.+2) besaßen beste Chancen, den entscheidenden Treffer zu setzen. Doch unter dem Strich fehlte es den Gastgebern im Angriff an Durchschlagskraft.

"Wir haben eine ganz starke Leistung gezeigt und nach den letzten schwierigen Wochen für uns eine super Moral bewiesen", sagte Mesfin nach dem Abpfiff.


SV Waldhof: Broll-Müller, M. Seegert, Neupert, Mesfin, Brill, Lindner, ramaj, (73. Y. Haag), Förster (83. Radojewski), Straub (73. Nag), Tsoumou.

Tore: Fehlanzeige.

Beste Spieler: Mendy, Fießer - M. Seegert, Neupert, Lindner.

Schiedsrichter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach).

Zuschauer: 3327.

Nächstes Spiel: Samstag, 4. April, 14 uhr; SV Waldhof - 1. FC Kaiserslautern II; Carl-Bentz-Stadion.


Quelle: Mannheimer Morgen