Kocak sieht genug Qualität


Waldhof-Trainer gerät trotz der sportlich angespannten Lage nicht in Panik / Heute Fernsehspiel in Saarbrücken



Nach elf Tagen Pause greift der SV Waldhof heute Abend wieder ins Spielgeschehen der Regionalliga Südwest ein. Im Traditionsduell der früheren Bundesligisten sind die Blau-Schwarzen zu Gast beim Tabellenzweiten 1. FC Saarbrücken (20.15 Uhr/live in Sport1).

"Wir werden uns mit Sicherheit nicht verstecken und können ganz befreit aufspielen, da wir nichts zu verlieren haben", gibt Cheftrainer Kenan Kocak die Marschroute für die Partie im Ludwigsparkstadion vor. Die Saarländer, nach Informationen dieser Zeitung mit einem Etat von rund fünf Millionen Euro ausgestattet, streben nach ihrem letztjährigen Abstieg die direkte Rückkehr in die Dritte Liga an und sind bei diesem Vorhaben auf einem guten Weg.

Das Team von Chefcoach Fuat Kilic fuhr in den vergangenen acht Punktspielen sieben Siege ein und ist damit das erfolgreichste Team der Rückrunde. Ein überraschendes Aus gab es hingegen im Saarlandpokal. Da unterlag der FCS im Viertelfinale unerwartet bei Oberligist Hertha Wiesbach mit 1:2. Das Hinspiel verlor der SVW zwar mit 0:1, zeigte dabei aber eine seiner besten Saisonleistungen. Auf eine ähnliche Vorstellung hoffen die zahlreichen SVW-Fans, die ihrem Team den Rücken stärken wollen.

SVW-Lazarett lichtet sich

Zum zweiten Bruderduell zwischen Sven und Marcel Sökler kommt es indes nicht. Mannheims Angreifer Marcel kuriert weiter seinen Kreuzbandriss aus. Dafür lichtet sich für Kocak an anderer Stelle die Personalnot. Der schmerzlich vermisste Daniel Di Gregorio und Linksverteidiger Christian Mühlbauer sind wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. "Für Saarbrücken reicht es zwar nicht, aber mit etwas Glück gegen Kaiserslautern II", hofft Kocak.

Auch Nico Seegert trainiert nach monatelanger Verletzungspause wieder. Auf die beiden beim 1:2 gegen Koblenz gesperrten Marcel Seegert und Sebastian Lindner kann Mannheims Übungsleiter genauso zählen wie auf Frederic Brill nach dessen Zahnoperation. Fehlen werden Angreifer Shkemb Miftari (Leistenprobleme) und Saifeddine Alami (Schulterprellung).

"Mannheim wird uns alles abverlangen. Wir rechnen mit einem sehr intensiven Spiel", hat Kilic großen Respekt vor dem heutigen Gegner. Kilic: "Ich gehe nicht davon aus, dass sich Waldhof nur auf die Absicherung der Defensive beschränkt. Das entspricht nicht ihrer Spielweise. Sie werden versuchen, nach vorne zu spielen und haben auch die Qualität dazu. Wir dürfen sie nicht an ihrem Tabellenplatz messen."

Die Heimniederlage gegen Koblenz ist für Kocak abgehakt. "Jeder hat gesehen, dass wir das Spiel klar dominiert haben. Koblenz macht aus eineinhalb Chancen zwei Tore. Wir versäumen es, unsere zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen. Das ist die Schraube, an der wir drehen müssen. In der Liga selbst brauchen wir uns vor keinem Gegner zu verstecken", sieht der 34-Jährige auch den anstehenden Aufgaben gegen den FCK II, bei der U23 der TSG 1899 Hoffenheim und gegen Kickers Offenbach entspannt entgegen.

Dass der SVW im Tabellenkeller steckt, beunruhigt Kocak nicht: "Wir haben die Qualität, uns aus dieser Situation zu befreien."

Quelle: Mannheimer Morgen