Warum beim MSV Duisburg die Kapitänsbinde so oft wechselt Kingsley Onuegbu ist beim MSV Steffen Bohls Vertreter als Kapitän.Foto: Lars Fröhlich
Duisburg. Wenn MSV-Kapitän Steffen Bohl verletzt fehlt, kommt Vertreter Kingsley Onuegbu zum Zug. Aber auch ein Dritter trug schon fünfmal die Binde.
Der Kapitän ist beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg gesetzt – wenn er denn spielt. Steffen Bohl hatte im Sommer gerade bei den Zebras angeheuert, da war Trainer Gino Lettieri bereits klar, dass Bohl sein Kapitän werden würde. 19 Mal führte Bohl die Zebras in dieser Saison bei Liga-Spielen als „Chef“ auf den Platz. Sieben Partien verpasste Bohl verletzungsbedingt oder er kam wie zuletzt gegen Fortuna Köln nur als Einwechselmann ins Spiel.
Beim MSV ist die Rangfolge der Kapitäne eindeutig geklärt. Nach Vereinsangaben sieht die Hierarchie so aus: Steffen Bohl, Kingsley Onuegbu, Pierre De Wit, Zlatko Janjic. De Wit stand in der Hinrunde verletzungsbedingt allerdings nicht zur Verfügung.
Steffen Bohl verpasste in dieser Saison sieben Startelf-Einsätze. Kurioserweise kam nicht immer einer der verfügbaren Ersatzkapitäne zum Zug, sondern Branimir Bajic, der in den beiden vorherigen Spielzeiten Mannschaftsführer war. Fünfmal führte Bajic die Zebras in dieser Saison als Kapitän auf den Rasen, zuletzt am 24. Spieltag am 7. Februar beim 3:0-Heimsieg über den Chemnitzer FC.
Eine Woche später wechselte die Binde ihren Träger. Bei der 2:4-Niederlage in Bielefeld war Onuegbu erstmals Kapitän. Auch beim letzten Heimspiel gegen Fortuna Köln war der Nigerianer Spielführer.
Trainer Gino Lettieri konnte auf Anfrage erklären, warum Kingsley Onuegbu nun zweimal die Binde trug, aber nicht, warum Branimir Bajic zuvor als Skipper fungierte. Lettieri: „Onuegbu ist eindeutig unser Ersatzkapitän. Vielleicht wollte er sich in den Partien zuvor nicht den zusätzlichen Druck aufhalsen.“
Die Leichtigkeit ist zurück
Diesen Druck verspürt Onuegbu derzeit nicht, vielmehr scheint die Leichtigkeit bei ihm zurückgekehrt zu sein. Ob mit oder ohne Binde: Onuegbu avancierte in den letzten Wochen zum Führungsspieler und erzielte zudem nach der Winterpause vier Treffer in vier Spielen. Am Samstag will er in Osnabrück seine Trefferquote erhöhen. Wahrscheinlich ohne Kapitänsbinde, denn Steffen Bohl wird wohl von Beginn an spielen – mit Binde.
Quelle:
derwesten.de