"Das Ding konnte uns keiner nehmen" Der eine erlebte den Sieg vom Spielfeld aus, der andere von der Tribüne. Martin Dausch und Tim Albutat über einen geschichtsträchtigen Tag.Am Ende hielt es niemanden mehr auf Sitzen. Es erinnerte ein bisschen an das Pokalfinale 2011 in Berlin. Damals unterstützen die MSV-Anhänger, trotz einer 0:5-Niederlage gegen den FC Schalke 04, ihre Mannschaft sensationell.
Das war auch gegen Kiel so. Die letzten fünfzehn Minuten dieses Spiels bleiben von der Stimmung her unvergessen. Nach dem 0:1 durch Maik Kegel erhoben sich die Zuschauer und stimmten alle gemeinsam die neue Zebra-Hymne ein: "Werdet zur Legende. Kämpfen bis zum Ende. Für die zweite Liga. MSV." Gänsehaut-Stimmung in der ausverkauften MSV-Arena.
Die Mannschaft reagierte nur sechs Minuten später und drehte das Ergebnis. Einen großen Anteil an dem Erfolg hatte Mittelfeldspieler Martin Dausch. Vor der Kabine der Duisburger zeigte er sich nach Abpfiff von Bier durchnässt und in Partystimmung - zusammen mit Tim Albutat, der das Spiel des Jahres aufgrund seiner zehnten Gelben Karte von der Tribüne aus verfolgen musste. "Ich saß zwar auf der Tribüne, aber ich hatte gar keine Angst. Schließlich hat der Martin auf der Sechs gespielt", erzählte Albutat und schaute rüber zu seinem Freund. Der konnte sich das Lachen nicht verkneifen: "Ja, und ich war froh, dass du nicht dabei warst, weil dann geht’s meistens besser." Beste Laune bei den Meiderichern.
Etwa zehn Minuten vor Abpfiff war Albutat, der es gemeinsam mit Dausch richtig krachen ließ, klar, dass es ein historischen Tag werden würde: "Mit zwei Toren Vorsprung konnte uns das Ding keiner mehr nehmen. Das war einfach der Wahnsinn, am Spielfeldrand zu stehen und die ganze Euphorie mitzubekommen. Dann sind alle Bände gebrochen."
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