Mölders sieht gute Perspektiven für seinen Ex-Klub MSV


Zu Besuch beim alten Verein: Sascha Mölders, Bundesligaprofi des FC Augsburg, nutzte die trainingsfreie Zeit, um sich den Auftakt des frischgebackenen Zweitligisten MSV anzusehen. Rechts: Axel Bellinghausen von Fortuna Düsseldorf.

Der Augsburger Sascha Mölders schaute beim Trainingsauftakt seines ehemaligen Vereins MSV vorbei und verteilte ein dickes Lob an Manager Ivo Grlic.

Seine Zeit beim MSV Duisburg liegt zwar schon sieben Jahre zurück, aber trotzdem wurde Sascha Mölders bei seinem Besuch an der Westender Straße von etlichen Zebra-Fans erkannt. Autogramme hier, Handyfotos da – der Bundesligastürmer des FC Augsburg zeigte sich gewohnt volksnah. „Wir haben noch eine Woche Urlaub, bevor es beim FCA wieder mit dem Training losgeht. Da ich gerade in der Nähe war, hat sich ein Abstecher zum MSV angeboten“, so Mölders.

Seine Eltern wohnen nach wie vor in Essen. Der Bundesligaprofi schaut zudem immer, wenn es die Zeit erlaubt, bei seinem Haus in Voerde nach dem Rechten. Am Dienstagabend leitete Mölders bei den Sportfreunden Walsum 09, für die er vor Jahren bereits als Trikotsponsor in Erscheinung getreten war, eine Trainingseinheit.

„Einige sind kaputt gegangen“

Seine Zeit beim MSV hat der 30-Jährige nie vergessen. Mölders: „In Duisburg hatte ich meine ersten Profieinsätze. Natürlich verfolge ich nach wie vor, was bei den Zebras passiert. Ich habe mich riesig über den Aufstieg gefreut und mir einige Duisburger Spiele auch im Fernsehen angeschaut. Sie haben das in der 3. Liga wirklich gut gemacht.“

Nach dem Lizenzdrama vor zwei Jahren hätte es für den Traditionsverein auch weitaus schlimmer kommen können. Mölders: „Einige Vereine sind an so etwas kaputt gegangen. Umso schöner, dass sich der MSV oben zuückgemeldet hat.“

Mit dem aktuellen Manager Ivica Grlic ist Mölders, der für Duisburgs Reserve bemerkenswerte 39 Tore in 49 Partien erzielte, ein paar Mal in der Bundesliga zusammen aufgelaufen. Beide standen unter anderem im Februar 2008 bei der 2:3-Niederlage des MSV gegen den VfB Stuttgart gemeinsam in der Startelf. Als Grlic Ende März ein Tor zum 2:1-Coup bei Werder Bremen beisteuerte, wurde Mölders eingewechselt. Mittlerweile hat Ivica Grlic längst seine zweite Karriere in Gang gebracht und die Zebras als Sportdirektor wieder zurück in die 2. Liga geführt.

„Duisburg bleibt drin“

„Ivo“, sagt Sascha Mölders, „macht beim MSV Duisburg sehr gute Arbeit. Ich glaube, dass hier der richtige Weg eingeschlagen wird. Hier sind mittlerweile die richtigen Leute am Werk.“ So ist es kaum verwunderlich, dass der FCA-Stürmer seinem alten Klub gute Chancen einrechnet, den Klassenerhalt zu packen. Mölders: „Ich glaube, dass Duisburg mit dieser Mannschaft drin bleibt. Es wurde fast der gesamte Kader zusammengehalten, was durchaus ein Vorteil sein kann. Ich würde mich freuen, wenn wir uns bald mal als Gegner treffen.“ In der Meisterschaft dürfte das noch etwas dauern. Mölders zwinkert: „Möglicherweise klappt es in der zweiten Runde des DFB-Pokals.“

Da musste auch Mölders-Kumpel Axel Bellinghausen lachen. Der Blondschopf von Fortuna Düsseldorf schaute ebenfalls beim Duisburger Trainingsstart vorbei. „Ich freue mich, dass Duisburg wieder zurück in Liga zwei ist. Im letzten Jahr hatten wir mit Fortuna nur zwei Derbies gegen Bochum. Jetzt stehen gegen die Zebras wieder richtige Nachbarschaftsduelle an“, sagt der 32-Jährige, der mit Duisburgs Kapitän Steffen Bohl zusammen beim 1. FC Kaiserslautern spielte. Im allgemeinen Trainingsauftakt-Trubel und wegen der schnellen Abreise ins Lauftrainingslager nach Eisenach trafen sich Bellinghausen und Bohl allerdings nicht. So werden die alten Weggefährten wohl bis zum ersten Ligaduell zwischen dem MSV und Fortuna warten müssen.

Auch da wird Sascha Mölders aus der Ferne gespannt hinschauen. Für den ehemaligen Essener ging beim FC Augsburg nicht nur der Traum von der Fußball-Bundesliga in Erfüllung (88 Spiele, 18 Tore), sondern nun auch noch der Traum vom internationalen Fußball. „Ich hatte eigentlich gedacht: Mehr als Bundesliga geht nicht. Aber nun haben wir uns mit dem FCA für die Europa League qualifiziert. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes. Mal sehen, wie wir mit der Dreierbelastung klarkommen.“

Mit solchen Problemen muss sich der MSV Duisburg noch nicht beschäftigen.

derwesten.de