MSV Duisburg trifft auf das Überraschungsteam aus Sandhausen


Giorgi Chanturia kann ein Spieler für die besonderen Momente sein - nur er muss es noch öfter zeigen.

Der SV Sandhausen profitierte vom Lizenzentzug des MSV Duisburg. Am Sonntag empfangen die Zebras die Überraschungsmannschaft. Jovanovic kehrt zurück.

Der SV Sandhausen kommt am Sonntag nach Duisburg - und damit tritt die Überraschungsmannschaft der 2. Fußball-Bundesliga um 13.30 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena (das Stadion öffnet aufgrund der erweiterten Sicherheitskontrollen bereits um 11.30 Uhr) beim Schlusslicht an. Mit drei Punkten Abzug in die Saison gestartet, gehören die Süddeutschen zum Kreis der Spitzenteams.

Indirekt war der MSV Duisburg an dieser Entwicklung beteiligt. Nur aufgrund des Lizenzentzuges der Duisburger vor zweieinhalb Jahren blieb Sandhausen in der Liga. Während der MSV in der 3. Liga auf allen Ebenen um Wiederbelebung bemüht war, etablierte sich Sandhausen eine Etage höher mit viel Bodenständigkeit zu einer festen Größe. Mit 16 Punkten stellen die Sandhauser aktuell das zweitbeste Auswärtsteam. Das verdeutlicht, dass die Zebras morgen auf eine Mannschaft mit sehr viel Qualität treffen.

Letztes Heimspiel in der Hinrunde für den MSV

MSV-Trainer Ilia Gruev weiß das, doch der Bulgare will den leicht aufsteigenden Trend fortsetzen. Auch wenn der MSV zuletzt zweimal nur remis spielte. Das Team ist unter Gruev ungeschlagen. Der Coach geht das letzte Hinrundenheimspiel mit breiter Brust an: "Ich habe gelesen, dass Sandhausens Präsident gesagt hat, dass sein Team in Duisburg eine schwere Aufgabe erwartet. Da gebe ich ihm Recht."

Auch wenn Sandhausen für die Duisburger Verfehlungen in der Lizenzierung nichts kann, steht das Wort "Revanche" dennoch irgendwo im Raum. Einer, der im Sommer 2013 noch auf der anderen Seite stand, kehrt morgen für 90 Minuten zurück. Stürmer Ranisav Jovanovic, in der vorigen Saison zwischenzeitlich mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht, gehört beim SVS zu den Leistungsträgern und hat in dieser Saison in zwölf Spielen vier Tore erzielt. Ilia Gruev, bis 2013 Co-Trainer beim MSV, hat eine hohe Meinung von Jovanovic: "Ich schätze ihn als Typen und Menschen. Seine Persönlichkeit hat uns gutgetan."

Grote, Obinna und Dausch fallen aus

Am Sonntag setzt Gruev auf die aktuellen Duisburger Persönlichkeiten - auch wenn ihm nicht alle Spieler zur Verfügung stehen. Die Gelbsperre des wieder erstarkten Dennis Grote schmerzt sehr. Die Verletzungen von Victor Obinna und Martin Dausch trüben ebenso die Stimmung. Dennoch hat der Trainer auf verschiedenen Positionen auch die Qual der Wahl. Thomas Meißner kehrt nach seiner Gelbsperre zurück. Ihm droht dennoch die Bank. Steffen Bohl hat sich zuletzt in der Innenverteidigung in den Fokus gespielt.

Auf der Außenbahn steht dem Trainer mit dem wieder genesenen Nico Klotz eine weitere Alternative zur Verfügung. Klotz, der vor zwei Jahren vom MSV-Lizenzentzug profitierte, da er damals für Sandhausen kickte, steht vor dem Spiel in Konkurrenz zu Giorgi Chanturia. Gruev erwartet vom Georgier mehr als dieser zuletzt gezeigt hatte - vor allem in der Rückwärtsbewegung. Gruev weiß, dass der Nationalspieler soviel Klasse hat, überraschende Dinge zu vollbringen.

Chanturias Lattenknaller beim Freistoß in Düsseldorf, der dem MSV den Sieg hätte bringen können, verbuchte Gruev keineswegs nur als Pech: "Er hätte auch 20 Zentimeter tiefer schießen können. Vielleicht helfen bewegte Bilder von Ivo Grlic und mir." Demnächst könnte es Videonachhilfe für Chanturia geben.

derwesten.de