Duisburgs Kapitän Bajic will Klassenerhalt für Klub und Fans


Duisburgs Branimir Bajic grätscht seinem Gegenspieler in die Parade. Der MSV-Kapitän glaubt weiterhin fest an die Rettung und will mit seinen Teamkollegen in den kommenden Wochen Taten folgen lassen.

Branimir Bajic ist der Leitwolf beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg. Für die Spiele in der Rückserie fordert er weniger zu reden und mehr zu tun.

Branimir Bajic ist seit 18 Jahren Fußballprofi. Für den Abwehrchef des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat das ab Donnerstag anstehende Winter-Trainingscamp im türkischen Belek deswegen Routine-Charakter.

Bajic: „Wenn ich das mal alles überschlage, dann ist das jetzt meine 37. Vorbereitung, die ich mit einem Fußballklub absolviere. Die Hälfte davon hat in der Türkei stattgefunden. Wenn man mal alle Trainingslager-Läufe, die ich in meiner Karriere zurückgelegt habe, zusammenrechnet, dann kommt da sicher einiges zusammen. Wahnsinn.“

Bielefeld-Spiel ist richtungsweisend


Bajic weiß, dass er mit dem MSV bis Anfang Februar, wenn es mit dem Restrundenstart bei Arminia Bielefeld weitergeht, kräftig ranklotzen muss. „Wir haben bis zum Duell auf der Alm noch drei, vier wichtige Testspiele. Es ist wichtig, dass wir in den kommenden Wochen richtig fit werden, um gut gerüstet in die Meisterschaft zu gehen. Vom Bielefeld-Spiel hängt schon sehr viel ab. Da weiß man, ob wir auf dem richtigen Weg sind.“

Der Tabellenletzte muss sich erheblich steigern, um das 37-Punkte-Ziel, das Trainer Ilia Gruev ausgegeben hat, erreichen zu können. „Zwölf Punkte haben wir, zusätzliche 25 Punkte brauchen wir wahrscheinlich, um mehrere Konkurrenten hinter uns zu lassen. Es muss in den kommenden Wochen eine Topbilanz sein“, ist Bajic durchaus bewusst, welche Herkulesaufgabe auf die Zebras wartet.

Optimistisch in den Abstiegskampf

Nicht nur offensiv, wo in der ersten Saisonhälfte zu wenig passiert ist, sondern auch defensiv muss sich der Neuling steigern. Zusammen mit dem Drittletzten SC Paderborn 07 weist der MSV Duisburg die löchrigste Abwehr auf – 33 Gegentreffer sprechen eine deutliche Sprache.

Dass Zebras und Paderstädter bereits mehrfach als „Schießbuden“ bezeichnet wurden, hat Bajic registriert. „Es kann ruhig jeder schreiben, dass wir die schlechteste Defensive haben. Trotzdem denken wir als Team optimistisch. Die positiven Dinge, die bei uns in der Kabine passieren und gesagt werden, kann uns keiner nehmen“, streicht der Kapitän heraus.

Der MSV steht über allem

Allerdings schiebt der ehemalige Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina auch nach: „Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass wir genug Potenzial haben und dass wir es schaffen können. Wir sollten jetzt dahin kommen, weniger zu reden, aber dafür mehr zu tun. Das Motto muss heißen: Klappe halten und Gas geben!“

Auf die Frage, welche Bedeutung der Klassenerhalt für ihn persönlich besitzen würde, wiegelt der 36-Jährige kopfschüttelnd ab. „Was es für mich bedeutet, ist doch überhaupt nicht wichtig. Im Vordergrund stehen Verein und die Fans.“ Bajic weiter: „Der MSV bedeutet alles. Der Klub gibt uns viel. Und wir Spieler wollen etwas zurückgeben. Ich möchte in den nächsten Monaten zufriedene Gesichter bei den Leuten in unserem Stadion sehen. Wir müssen als Mannschaft zeigen, dass wir es hinkriegen und das Beste abrufen.“

derwesten.de