Also, dass die ganze Geschichte hanebüchen war, ist klar. Das große Problem war das Turnier an sich. Der Fehler war, überhaupt da hinzufahren.

Und was dann diese Binde angeht, zeigt sie ganz viele Probleme in diesem Land auf. Also nicht im Katar, sondern hierzulande.

Einerseits kann mir keiner erzählen, dass das in einer Form die Leistung schmälert. Der Tag dauert 24 Stunden. Sie trainieren, essen, werden rundum versorgt. Von diesen 24 Stunden werden einzelne Spieler gelegentlich in weniger als 1 Minute nach der Binde gefragt. Egel von welchen Medien. Das sind Menschen. Menschen, die auch zwischenmenschliche Probleme habe, Probleme in der Familie, mit Freunden, mit Mitspielern, das Handy nervt, der Knöchel zwickt, die Katze hat im fernen Deutschland auf den Teppich gekotzt oder die Tochter ist krank. Oder die Oma. Das sind Probleme, die auch Fußballprofis täglich haben.

Und jetzt behaupten die Leute, dass diese Binde schuld an der Leistung ist. Ehrlich, diese Binde juckt niemanden, sie ist für exakt 0,00 % Leistungseinbussen verantwortlich.

Für mich ist das eher rechte Propaganda. Erfolgreiche. Ich verrate auch, warum:

Wird die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister, sind alle Deutschland-Fans und feiern.
Fliegt Deutschland in einem Land, das auf Menschenrechte scheißt, in der Vorrunde raus, sind die One-Love-Binde – die für Toleranz steht – und Spieler mit Migrationshintergrund schuld.

Den letzten Satz sollte man sich noch einmal genauer durchlesen.

Und vielleicht ist die Wahrheit einfach die, dass diese Mannschaft nicht gut genug ist.


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)