Handball-Bundesliga, 4. Spieltag
Kiel und Flensburg schwächeln - Hannovers perfekter Start

Rekordmeister THW Kiel hat im Titelrennen den nächsten Rückschlag erlitten. Der DHB-Pokalsieger kassierte am Sonntag mit dem 25:29 (10:15) bei der MT Melsungen die zweite Saison-Niederlage - genauso wie Flensburg, das in Leipzig unterlag. Auch Lübbecke konnte Spitzenreiter Hannover nicht entzaubern. Friesenheim fuhr gegen Lemgo die ersten Punkte ein.

"Das tut sehr weh", sagte Nationalspieler Steffen Weinhold im TV-Sender Sky über die nächste Kieler Pleite. Mit 4:4 Punkten fiel der THW in der Tabelle vorerst auf Rang zehn zurück. "Wir haben eigentlich genügend Leute, eine gute Leistung auf die Platte zu bringen. Das ist uns heute nicht gelungen", kritisierte Weinhold. "Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und den Gegner zu leichten Toren eingeladen. Wir waren nicht clever genug." Für Kiel trafen Niclas Ekberg (7 Tore) und Lukas Nilsson (5) am häufigsten. "Wir haben in der ersten Hälfte leider extrem viele technische Fehler gemacht und auch viele Bälle verworfen. Wir haben hinten viel gekämpft, haben auch viel ausprobiert, aber es hat nichts gefruchtet", haderte THW-Trainer Alfred Gislason mit dem Auftritt seiner Mannschaft im Topspiel vor 4300 Zuschauern in Kassel. "Für unsere vielen mitgereisten Fans tut es mir leid, dass wir heute nicht besser gespielt haben."

Die Nordhessen (6:2), die in Michael Allendorf (7), Nationalspieler Julius Kühn und Lasse Mikkelsen (beide 6) ihre besten Werfer sowie in Torwart Nebojsa Simic einen überragenden Rückhalt hatten, mischen dagegen ganz vorne mit. "Wir wurden von einer Euphoriewelle getragen und sind mehr als zufrieden", erklärte Kühn.

Nach Kiel patzte auch Vize-Champion SG Flensburg-Handewitt. Die Norddeutschen kassierten am Sonntag mit dem 22:25 (10:13) beim SC DHfK Leipzig die zweite Saisonniederlage. Mit 4:4 Zählern liegt Flensburg nur auf Rang acht direkt vor dem punktgleichen Erzrivalen aus Kiel. Die Sachsen hingegen durften den dritten Sieg im vierten Spiel feiern. In Leipzig war der Favorit von Beginn an in der Verfolgerrolle und verzweifelte immer wieder am überragenden DHfK-Keeper Milos Putera. "Er hat den Unterschied ausgemacht", stellte Flensburgs Rasmus Lauge Schmidt fest. "Der Saisonstart lief nicht wie gewünscht." SG-Trainer Maik Machulla war bedient: "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, nicht über die Leistung. Wir hatten die richtige Einstellung, machen aber die Dinger nicht rein."

"Surreal": Hannover grüßt von oben

Tabellenführer nach dem 4. Spieltag bleibt die TSV Hannover-Burgdorf (8:0), die sich drei Tage nach dem Sieg in Kiel bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke mit 25:21 durchsetzte. "Das fühlt sich alles sehr surreal an. Wir können es noch nicht richtig fassen", sagte Hannovers Keeper Malte Semisch (18 Paraden): "Wir wissen aber, dass das alles ganz schnell anders laufen kann." Jubeln durfte Mit-Aufsteiger Ludwigshafen, der beim 24:20 gegen den TBV Lemgo den ersten Saisonsieg feierte. Magdeburg ließ unterdessen Stuttgart beim 34:26 keine Chance.

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