DHB-Auswahl erinnert an die WM 1965
24:9! Deutschland deklassiert chancenlose Chinesen

Das Achtelfinal-Ticket hatten die deutschen Frauen bei der Heim-WM bereits gelöst, trotzdem wurde am Mittwoch der Gruppenletzte China konzentriert mit 24:9 geschlagen. Damit ist die DHB-Auswahl Tabellenführer. Am Freitag wartet das heiß erwartete letzte Spiel gegen Vizeweltmeister Niederlande.

Die Tabellenspitze ist erobert, der Gruppensieg vor Augen: Die deutschen Handballerinnen dürfen nach dem Kantersieg auf eine optimale Ausgangsposition für das Achtelfinale bei der Heim-WM hoffen. Im vierten Vorrundenspiel fertigte die DHB-Auswahl in Leipzig China mit 24:9 (10:3) ab und stürmte in der Gruppe D mit 7:1 Punkten auf Platz eins.

Bei einem weiteren Erfolg am Freitag (18 Uhr, live! bei kicker.de) im Showdown mit Vizeweltmeister Niederlande (5:3 Punkte) hätte die Biegler-Sieben den Gruppensieg sicher und würde damit in der K.-o.-Runde auf einen vermeintlich leichteren Gegner treffen. Bei einer Niederlage ist aber auch ein Absturz auf Rang drei möglich. Beste deutsche Werferin gegen die in allen Belangen unterlegenen Chinesinnen war das nachnominierte Ausnahmetalent Emily Bölk mit vier Toren. Weniger Gegentreffer hatte das DHB-Team in einem WM-Spiel zuletzt 1965 bei der Heim-WM gegen Dänemark (7:5) kassiert.

Woltering feiert Premiere

Der EM-Sechste ließ gegen den Dritten der Asienmeisterschaft vor 3165 Zuschauern von Beginn an keine Zweifel am Erfolg aufkommen. Im Angriff zeigte man zwar erneut einige Schwächen, doch die Abwehr vor einer starken Torfrau Clara Woltering entwickelte sich zu einer Festung. Das DHB-Team baute seinen Vorsprung dadurch kontinuierlich aus und Woltering gelang eine Premiere. Die Torhüterin von Bundesligist Borussia Dortmund erzielte in ihrem 220. Länderspiel ihren ersten Treffer zum 9:1 (26.), als die Chinesinnen in Unterzahl ihre Torfrau zugunsten einer Feldspielerin herausgenommen hatten. Woltering erledigte aber auch ihre Hauptaufgabe bravourös und wehrte in den ersten 30 Minuten 10 von 13 Bällen ab.

Biegler freut's: Bölk ist "angekommen"

Angesichts der deutlichen Dominanz gegen einen harmlosen Gegner wechselte Biegler schon in der ersten Halbzeit munter durch und konnte so 24 Stunden nach dem schweren Spiel gegen Serbien wertvolle Kräfte mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf sparen. 22 Sekunden nach dem Wechsel war auch "Wunderkind" Bölk endgültig im Turnier angekommen. Die 19 Jahre alte Rückraumspielerin, die die ersten beiden Spiele aufgrund einer Fußverletzung verpasst hatte, traf mit ihrem ersten Turniertor zum 11:3. Biegler klatschte Bölk mit einem breiten Grinsen im Gesicht ab. Der Bundestrainer ließ auch im zweiten Durchgang kräftig rotieren, im Tor löste die bisher bärenstarke Katja Kramarczyk Woltering ab. Auch die Torhüterin von Bayer Leverkusen war von den schwachen Chinesinnen kaum zu überwinden. Am Ende stand ein souveräner 24:9-Erfolg.

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