Erwartet deutliche Pleite im CL-Achtelfinal-Hinspiel
17:41! Drittliga-Team der Löwen in Kielce einfach chancenlos

Die Drittliga-Mannschaft des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen hat bei ihrem Ausflug in die Champions League die erwartet deutliche Pleite kassiert: Das junge B-Team der Löwen schlug sich beim polnischen Serienmeister KS Vive Kielce zwar tapfer, verlor das Achtelfinal-Hinspiel aber letztlich krachend mit 17:41 (8:21).

Die Löwen hatten ihr Regionalliga-Team nach Polen geschickt, weil in der Bundesliga nahezu zeitgleich das Topspiel beim THW Kiel auf dem Programm stand. Vorausgegangen war ein wochenlanger Terminstreit.

"Die Jungs können stolz sein. Sie haben sich so gut verkauft, wie sie konnten. Dass sie nicht mit zehn Toren verlieren, war uns auch klar", sagte Löwen-Sportchef Oliver Roggisch bei "Sky": "Die Jungs werden später ihren Kindern erzählen, dass sie mal vor ausverkauftem Haus in der Champions League gespielt haben." Die mit fünf A-Jugendlichen angetretenen Löwen hielten sich beim Königsklassen-Sieger von 2016 besonders zu Beginn wacker, nach 14 Minuten hieß es "nur" 6:10. Die erste Mannschaft habe in Deutschland "am Handy mitgejubelt", so Roggisch. Anschließend setzte sich aber die ganze Klasse der Gastgeber durch. Bester Werfer der Löwen war der erst 20 Jahre alte Rico Keller auf der Mitte mit fünf Treffern.

"Zwei, drei Tore mehr machen können"

Trainer Michael Abt war dennoch nur teilweise zufrieden. "Wir hätten vielleicht vier, fünf Tore weniger bekommen und zwei, drei mehr machen können", so der Ex-Profi: "Dennoch habe ich Respekt vor dieser Mannschaft. Der eine oder andere wird heute Abend nicht gut einschlafen." Die Liga hatte das Spiel ohne Rücksicht auf die Champions League angesetzt, auch weil sie sich durch die spielfreie Fußball-Bundesliga eine hohe TV-Quote versprach. Mehrere Kompromissversuche scheiterten. "Es ist schwierig, mit Fingern auf Personen oder Verbände zu zeigen. Die Gespräche waren entweder zu spät oder fanden nicht statt. Unsere Entscheidung kann man nachvollziehen. Wir wollen deutscher Meister werden", stellte Roggisch klar.

Das Rückspiel findet am Ostersonntag (1. April) statt, Kielce kann jedoch schon jetzt für das Viertelfinale gegen Paris St. Germain planen. "Trotzdem ist das nicht gut für den Handball", meinte Kielces Klubpräsident und Mäzen Bertus Servaas in der Halbzeitpause: "Ich hoffe, dass das das letzte Mal ist und in der Zukunft nicht mehr passiert."

Der ungleiche CL-Vergleich im Stenogramm:

KS Vive Kielce - Rhein-Neckar Löwen 41:17 (21:8)
Tore für Kielce: Strlek 7, A. Dujshebaev 5, Jurecki 5, Dukic 4/2, Jachlewski 4, Bielecki 3/2, Janc 3, Lijewski 3, Jurkiewicz 2, Szmal 2, Aguinagalde 1, Mamic 1, Zorman 1
Tore für die Rhein-Neckar Löwen: Keller 5, Ganz 4/4, Braun 3, Röller 3, Trost 2
Schiedsrichter: Michal Badura (Slowakei)/Jaroslav Ondogrecula (Slowakei)
Strafminuten: 6 / 12


https://www.kicker.de/news/handball/...loewen-in-kielce-einfach-chancenlos.html