Die Schwedin Hanna Öberg krallt sich Gold
Dahlmeier überglücklich: "Das ist der Wahnsinn!"

Bei diesmal guten Wetterbedingungen ging am Donnerstag über 15 Kilometer der dritte Wettbewerb bei den Biathlon-Damen über die Bühne. Hinter Überraschungssiegerin Hanna Öberg und Anastasiya Kuzmina holte Doppelolympiasiegerin Laura Dahlmeier Bronze für den DSV. Franziska Preuß als Vierte, Franziska Hildebrandt als Neunte und Maren Hammerschmidt (17.) komplettierten ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis.

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Biathlon-Königin Laura Dahlmeier hat bei den Olympischen Winterspielen im dritten Rennen ihre dritte Medaille gewonnen. Die siebenmalige Weltmeisterin holte am Mittwoch im Einzel Bronze und wird immer mehr zu einem der großen Stars von Pyeongchang. Nach ihrem Doppelsieg in Sprint und Verfolgung musste sich die 24-Jährige nach einem Schießfehler über 15 Kilometer nur der fehlerfreien schwedischen Überraschungs-Olympiasiegerin Hanna Öberg und Anastasiya Kuzmina (2 Fehler) aus der Slowakei geschlagen geben. Vierte wurde die starke Bayerin Franziska Preuß, der ohne Strafminute nur 18,5 Sekunden zu Rang drei fehlten.

Es zeichnet sie aus, in den entscheidenden Momenten Fehler zu vermeiden. Sie macht das einfach toll.
Bundestrainer Gerald Hönig


"Ich bin wirklich überglücklich, dass es zur Medaille gereicht hat. Das ist der Wahnsinn", sagte Dahlmeier: "Ich wusste, dass alles über den Schießstand geht. Dann hatte ich gleich den ersten Fehler beim Liegendschießen, das hat es nicht einfacher gemacht. Aber ich habe versucht, voll zu kämpfen und auf der Strecke alles zu geben." Bundestrainer Gerald Hönig lobte in der ARD: "Es zeichnet sie aus, in den entscheidenden Momenten Fehler zu vermeiden. Sie macht das einfach toll."

Das Gold-Triple weiter im Blick

Vorerst verpasste Dahlmeier das historische Gold-Triple, allerdings hat die Garmisch-Partenkirchnerin noch drei weitere Chancen auf Medaillen. Dreimal Gold bei einem Olympia-Event waren zuvor nur Michael Greis 2006 in Turin und der Weißrussin Darya Domracheva vor vier Jahren in Sotschi gelungen. Nur Norwegens Legende Ole Einar Björndalen ist noch besser. 2002 in Salt Lake City gewann er in den damals nur drei Einzelrennen und der Staffel Gold.

Nach ihrem Sieg in der Verfolgung hatte die von der Kälte ausgelaugte Dahlmeier noch einen Fernseh-Auftritt abgesagt. Doch davon und auch von der windbedingten Verschiebung von Mittwoch auf Donnerstag ließ sich die Ausnahmekönnerin nicht abbringen. Vor den Augen ihrer Eltern Susi und Andreas Dahlmeier startete sie stark in der Loipe, verfehlte jedoch gleich beim ersten Schießen eine Scheibe, anschließend agierte die junge Bayerin nervenstark und vermied am Schießstand weitere Strafminuten.

Dahlmeier geht spät ins Rennen

Als einzige der Favoritinnen hatte Dahlmeier zuvor die letzte Startgruppe gewählt und ging erst mit Nummer 80 ins Rennen. Sie und die Techniker hatten auf schneller werdende Bedingungen auf der Strecke spekuliert. Zudem wusste sie so, was die Konkurrenz abgeliefert hatte und konnte reagieren. Dauerrivalinnen wie Domracheva (4 Fehler) waren da längst im Ziel.

Nach ihrer historischen Rekordjagd vor einem Jahr bei der WM in Hochfilzen mit fünfmal Gold und einmal Silber ist Dahlmeier auf dem besten Weg, weitere Rekorde aufzustellen. Bei Großereignissen gewann sie nun bereits in 14 Rennen in Serie eine Medaille. Das ist bislang unerreicht.

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