Eintracht unterliegt FC Bayern knapp

Mit 0:1 (0:1) musste sich die Eintracht am 2. Bundesligaspieltag der Saison 2013/14 dem Branchenprimus Bayern München geschlagen geben. Das goldene Tor erzielte Mario Manzdukic bereits in der 13. Minute.



Nach dem 1:6-Debakel im ersten Saisonspiel in Berlin mischte Eintracht-Coach Armin Veh seine Startelf ordentlich durch. Bamba Anderson erhielt in der Innenverteidigung den Vorzug vor Marco Russ, Neuzugang Stephan Schröck ersetzt den angeschlagenen Sebastian Jung (Adduktorenprobleme). Im 4-4-2-System mit einer „flachen Vier“ bildeten Schwegler und Sebastian Rode die „Doppelsechs“, die ebenfalls neu aufgebotenen Stefan Aigner (rechts) und Takashi Inui (links) die offensive Flügelzange. Davor agierten Johannes Flum und Alexander Meier als „falsche“ Spitzen und sollten zwischen Mittelfeld und Angriff pendeln. Jan Rosenthal rotierte auf die Bank, für den Spanier Joselu war diesmal kein Platz im 18 Mann starken Aufgebot.

Bei bestem Sommerwetter im Stadtwald, fantastischer Kulisse und ausverkauftem Haus (51 500 Zuschauer) entwickelte sich in den ersten Minuten ein rassiges Duell, auf den stimmungsvollen Rängen wie auch auf dem Rasen. Den ersten wuchtigen Torschuss gab Inui in der 4. Minute ab, Nationalkeeper Manuel Neuer konnte parieren. Auf der anderen Seite köpfte Thomas Müller aus 13 Metern gefühlvoll aufs Tor und traf den rechten Außenpfosten (9.).

Rassiger Beginn von Beiden, aber die Bayern machen das frühe Tor

In der 13. Minute fiel dann aus Eintracht-Sicht das frühe Gegentor, das man gerne vermieden hätte: Müller hatte auf rechts zu viel Platz zum Flanken, die perfekte Hereingabe verwertete Mario Mandzukic im Fallen aus sechs Metern in der Mitte, wo er sich gegen Carlos Zambrano durchsetzte – Trapp im Kasten war ohne jede Abwehrchance.

Der FC Bayern hatte zwar zunehmend mehr Spielanteile und kombinierte über die ganze Breite des Platzes gefällig, doch die SGE brach Mitte der ersten Halbzeit keinesfalls ein, sondern präsentierte sich gerade im Mittelfeld zweikampfstark und zeigte einige kluge Spieleröffnungen und schnelles Umschalten bei Ballgewinn. Meier (22.) und Ribéry auf Bayern-Seite (25.) verzeichneten die nächsten Abschlüsse, die Torhüter aber parierten jeweils sicher. Ein Versuch aus der Distanz von Toni Kroos strich deutlich am Gehäuse vorbei (27.).

Bayern immer überlegener, Gagelmann pfeift reguläres SGE-Tor ab

Je länger sich die Partie dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Peter Gagelmann näherte, desto überlegener wurden der Rekordmeister aus München, der im ersten Abschnitt 72 Prozent Ballbesitz verbuchte. Kevin Trapp musste in der 33. Minute mit einer Wahnsinnsparade aus kürzester Distanz gegen Dante nach einem Freistoß von Kroos das frühzeitige 0:2 verhindern. Auch gegen Shaqiris Fernschuss war Trapp auf dem Posten (40.).

Großes Pech hatten die Adlerträger dann ihrerseits kurz vor der Pause. Einen Eckball von Inui köpfte Flum mit einer Bogenlampe aufs Tor, der Ball segelte aufs lange Eck, wo ihn Alex Meier über die Linie drückte – das Problem: Der Schiedsrichter entschied auf Abseits, eine Fehlentscheidung. Besonders bitter war dabei, dass die Kugel wohl auch ohne den Einsatz von Meier ins Netz gegangen wäre (42.). Im Gegenzug konnte der aufmerksame Bastian Oczipka gerade so vor dem einschussbereiten Thomas Müller klären und verhinderte so das zweite Gegentor (44.).

Mit dem letztlich verdienten Ergebnis von 1:0 für die insgesamt klar überlegenen Gäste pfiff Gagelmann zur Halbzeit.

Der zweite Durchgang begann ohne personelle Wechsel auf beiden Seiten – und mit dem ersten Ausrufezeichen der jetzt aggressiver und früher störenden Eintracht. Schröck führte einen Freistoß schnell aus auf Aigner, dessen scharfe Hereingabe von rechts am Kasten von Neuer vorbeisegelte (49.). Die Bayern brauchten ein paar Minuten, fanden dann aber wieder zu ihrem dominanten Kombinationsspiel zurück, dass es der Eintracht über 90 Minuten unheimlich schwer machte, auch nur an den Ball zu kommen.

Champions League-Sieger dominiert im zweiten Abschnitt

Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe die SGE wieder mal in Strafraumnähe auftauchte: Meier bediente den starteten Inui, der aus spitzem Winkel gegen Boateng und Neuer aber nur einen Eckball herausholen konnte. Auf der Gegenseite zog Alaba vom linken Strafraumeck ab und verfehlte das Tor nur um Zentimenter (66.). In der 71. Minute musste Sebastian Rode angeschlagen vom Feld, für ihn kam Rosenthal in die Partie.

Getragen von den fulminanten und dauersingenden Fans auf den Rängen der Commerzbank Arena bot die SGE Mitte der zweiten Hälfte eine kämpferisch tadellose Leistung, setzte immer wieder kleine Nadelstiche, einzig die echten Torgelegenheiten wollten gegen diesen Gegner einfach nicht herausspringen. Mit der Hereinnahme von Celozzi und Lakic für Schwegler und Inui versuchte Armin Veh noch einmal, neue Offensivreize zu setzen.

Eintracht kämpft aufopferungsvoll – aber es soll nicht sein

Dem FCB bot sich sogleich einige Kontergelegenheiten, aber sowohl Robben per Freistoß (86.) als auch Ribéry gegen den aufmerksamen Zambrano (88.) konnten den Ball im Netz unterbringen. Schließlich scheiterte auch Schweinsteiger freistehend vor dem einmal mehr glänzend reagierenden Trapp (89.).

Zwei dicke Chancen gab es dann aber doch noch: Nach einem weiten Ball von Oczipka sind sich Neuer und Boateng außerhalb des Strafraums uneins, Nutznießer Lakic konnte den Ball aus gut 30 Metern und spitzem Winkel aber nicht mit Wucht aufs Tor bringen, Alaba bereinigste die Situation (89.). Am Ende konnte Alex Meier nach einem weiteren Faux-pas von Boateng sogar fast auf Neuer zulaufen, im letzten Moment wird er von Dante und Boateng jedoch am Abschluss gehindert, Neuer konnte zupacken.

Am Ende blieb es beim alles in allem verdienten Erfolg der Bayern, die viele Chancen liegenließen, um den Sack zuzumachen. Die SGE konnte sich mit einer leidenschaftlichen, willigen und aggressiven Leistung für das 1:6 in Berlin rehabilitieren, auch wenn am Ende leider kein Punkt dabei heraussprang.

Am nächsten Donnerstag dann kehrt die Eintracht nach sieben Jahren auf die europäische Fußballbühne zurück: Zum Hinspiel der Euro League-Playoffs geht es nach Aserbaidschan zu Qarabag Agdam, ehe am nächsten Sonntag das Bundesligagastspiel bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig auf dem Programm steht.



Quelle: https://www.eintracht.de/aktuell/42482/