QFK-SGE: 2:0-Auswärtssieg dank Doppelpack-Meier

Im mit 31.000 Zuschauern gefüllten Tofiq-Bahramov-Stadion in Baku gewann die Frankfurter Eintracht das Hinrunden-Spiel in der Play-Off-Runde zur Europa League mit 2:0 (1:0). „Fußballgott“ Alexander Meier erzielte beide Treffer (6., 75.)..



Nach über sechs Jahren war es soweit: Die Eintracht betrat wieder die europäische Fußballbühne. Der Cheftrainer der Eintracht, Armin Veh, setzte im Sturm auf den Kroaten Lakic. Für den verletzten Rechtsverteidiger Jung spielte nicht wie zuletzt gegen die Bayern Schröck, sondern der Deutschitaliener Celozzi. Auf der Sechser-Position ersetzte der Freiburger Neuzugang Flum den verletzten Kapitän Schwegler. Bei Qarabag fehlt der bislang in der Europa League erfolgreichste Torschütze Reynaldo. Der Brasilianer hatte in der Qualifikationsphase vier Treffer erzielt.

Traumstart für die Eintracht

Und es ging gleich mit einem Paukenschlag los. In der 6. Spielminute versenkte der Frankfurter (Ersatz-)Kapitän Meier den Ball nach Vorarbeit von Celozzi in den Maschen – 1:0 aus Eintracht-Sicht (6.). Der Lange hatte die Kugel aus halbrechter Position im Strafraum aus der Luft genommen – keine schlechte Idee bei dem äußerst holprigen Rasen im Tofiq-Bəhramov-Stadion in Baku.

Die Eintracht blieb fortan die spielbestimmende Mannschaft, ließ das Bällchen teilweise recht munter laufen, während sich der Gegner aus Aserbaidschan beim präzisen Passspiel häufig schwer tat. Freilich war dies auch der großteils umsichtigen Defensivleistung der Eintracht geschuldet.

Die nächste Großchance nach dem Führungstreffer sollte auch den Frankfurtern gehören. In der 22. Minute zog der Japaner Inui von der halblinken Position einen Sprint an, ließ seinen Gegenspieler stehen und legte den Ball mit dem Innenrist flach am Torwart von Qarabag vorbei – aber leider auch am Tor. Der Ball touchierte noch den rechten Außenpfosten.

Wenn es mal gefährlich wurde, dann durch die SGE

Die Hessen machten nach vorne nicht mehr als nötig war – mit dem beruhigenden Auswärtstor im Rücken handelten sie nach dem Prinzip „Sicherheit zuerst“. Der schlechte Zustand des Rasens – wie erwähnten ihn ja schon – trug sein Übriges dazu bei, dass das Spiel nicht übermäßig viele Torchancen aufwies. Wenn es mal gefährlich wurde, dann durch die Eintracht: Erst war es ein langer Ball auf Lakic, bei dem der Torhüter des Teams aus Agdam, Varvodic, nicht gut aussah (30.). Und nur eine Minute später wurschtelten sich Oczipka und Aigner in den Strafraum, doch Aigners Pass auf den rechts lauernden Lakic wurde wegen einer Abseitsstellung des Kroaten abgepfiffen.

Alles, was die Aserbaidschaner zustande brachten, waren bestenfalls Halbchancen. Entweder lief ein Eintracht-Akteur die Angreifer aus Qarabag routiniert ab, Trapp schnappte sich die Kugel oder man behalf sich zur Not mit einem taktischen Foul. So sollte sich auch die nächste Großchance vor dem Tor der Heimmannschaft abspielen. Nach einer Inui-Flanke in den Strafraum wurde Meiers Schuss geblockt – der zweite Ball landete bei Flum, der von der Strafraumgrenze wuchtig abzog. Leider sauste der Schuss des Ex-Freiburgers knapp am rechten Lattenkreuz vorbei (41.). Anschließend setzte Inui Lakic in Szene – der Kroate kam aus halbrechter Position zum Schuss, den Varvodic jedoch zur Ecke klären konnte (43.).

Der bis dato vielleicht beste Angriff der Gastgeber erfolgte kurz vor der Halbzeitpause. Nach zwei, drei guten Pässen unterband Zambrano die Offensivbemühungen der Aserbaidschaner jedoch mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze. Der Freistoß aus halblinker Position segelte am Kasten der SGE deutlich vorbei. Dann ging’s zum Pausentee.

Erwähnenswert ist sicher noch, dass auf Seiten der Eintracht Flum (taktisches Foul, 17.) und Inui (er ließ das Bein stehen, 35.) die gelbe Karte sahen. Trapp hingegen sah häufiger „Grün“ – er wurde von mindestens einem unsportlichen Scherzkeks mit einem Laserpointer geblendet.

Zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit begann mit einer weiteren guten Torgelegenheit der SGE. Meier legte im Strafraum auf Lakic ab, der aus halblinker Position aus etwa 16m flach abzog. Leider hatte Varvodic aufgepasst und konnte den Schuss halten (46.). Die Eintracht war weiterhin um kontrollierte Offensive bemüht. Rode eroberte in der 53. Minute gedankenschnell den Ball der verdutzten Heimmannschaft, doch seine gelupfte Flanke segelte ins Toraus.

Angesichts der deutlichen Überlegenheit der Frankfurter dachte man in dieser Phase: Ein zweiter Treffer wäre schön – nur zur Beruhigung. Leider fiel er noch nicht. In der 59. Minute hatte Celozzi zwar eine weitere nennenswerte Chance. Er konnte einen nach einem Zweikampf weggeprallten Ball noch erreichen und zog sofort ab. Doch sein Schuss von der Strafraumgrenze strich knapp über den Kasten von Qarabag.

Warum wir uns soeben einen zweiten Treffer wünschten, zeigte sich kurz danach. Die Eintracht verlor im Spielaufbau den Ball, und schon war Muarem nach einer Flanke von der rechten Seite an der Fünfmeterraum-Grenze frei vor Trapp. Zum Glück war der folgende Kopfball völlig unplatziert – Trapp blieb cool und konnte die Kugel sicher fangen (63.).

Wenig später schoss Meier einen schwierig zu nehmenden Ball übers Tor (69.). Noch in der gleichen Spielminute kam Lanig für Inui. Dann drohte der Eintracht das Spiel unnötigerweise zu entgleiten. Innerhalb kurzer Zeit kam Qarabag zu zwei dicken Chancen. Zunächst kam der Stürmer der Gastgeber, George, in der 71. Minute zum Abschluss von der linken Strafraumgrenze. Sein harter Schuss strich jedoch am rechten Lattenkreuz vorbei. Nur kurz später verpasste Chumbinho einen hohen Ball an der Fünfmeterraum-Grenze kläglich. Da hatte es der Fußballgott gut mit der Eintracht gemeint.

Dem Langen wird's zu blöd - 2:0

Der andere, einzig wahre "Fußballgott", Alex Meier, hatte überhaupt keine Lust darauf, dass sich das Spiel in der Schlussphase zu einer Zitterpartie entwickeln könnte. Der Lange stoppte den Ball nach einer Aigner-Flanke an der linken Strafraumgrenze, ließ Medvedev stehen und versenkte die Kugel aus spitzem Winkel mit links präzise im langen Eck – Innenpfosten, Tor, 2:0 (75.)! Da war die so sehr herbeigesehnte Beruhigungspille – danke, Alex!

Dass Lanig kurz darauf gelb sah – geschenkt. In der 80. Minute kam Russ für Flum, in der 84. Djakpa für Rode. Nur kurz vor Djakpas Einwechslung – man hoffte, dass den Gastgebern der Zahn nun gezogen sei – hatte der eingewechselte Nadyrov vom rechten Strafraumeck aus vollem Lauf den holpernden Ball an die Latte genagelt. Hoppala! Auf der anderen Seite konnte ein satter Aigner-Schuss aus kurzer Distanz und spitzem Winkel von Varvodic gehalten werden (87.). Nennenswertes sollte daraufhin nicht mehr passieren.

Fazit

Auf einem schwierig zu bespielenden Platz hat sich die Eintracht dank der Vollstreckerqualitäten von Alex Meier einen für das Rückspiel beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung erarbeitet. Die Eintracht war die spielbestimmende Mannschaft und hatte deutlich mehr Torchancen, wobei man auch sagen muss, dass es in mehr als nur einer Szene hochbrenzlig wurde vor Trapps Kasten. Hier war es teilweise dem Unvermögen der Aserbaidschaner zu verdanken, dass kein Tor fiel. Sei’s drum – ein Auswärts-2:0 ist ein Top-Ergebnis! Herzlich willkommen zurück auf der europäischen Bühne, Eintracht Frankfurt! Allen Spielern, Verantwortlichen und Fans einen guten Rückflug!




Quelle: https://www.eintracht.de/aktuell/42565/