Europacup – die Party geht weiter!

Dank eines 2:1-Sieges über Qarabag FK qualifizierte sich die Frankfurter Eintracht für die Gruppenphase der Europa League. Meier (10.), Reynaldo (58.) und Inui (75.) erzielten die Tore in der mit 48.000 Zuschauern gefüllten Commerzbank-Arena.



Im Vergleich zum Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig nahm Cheftrainer Armin Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für den in der Play-Off-Runde nicht spielberechtigten Neuzugang Kadlec rückte der auskurierte Kapitän Pirmin Schwegler wieder in die Startelf. Schwegler nahm seinen angestammten Platz im defensiven Mittelfeld ein, Rode rückte dafür mehr in die Offensive. Die einzige Sturmspitze bildete Meier.

Auch wenn die Gäste recht offensiv begannen (kein Wunder, mussten sie doch einen 0:2-Rückstand aufholen), gehörte die erste Chance der Partie der Eintracht. In der 4. Minute fing Inui einen Pass ab, spielte einen Doppelpass mit Rode und kam dann im Strafraum zum Abschluss. Der Schuss des Japaners ging jedoch links am Tor vorbei. Nur drei Minuten später erzielte die SGE ein Abseitstor – „Euro-Meier“ hatte zugeschlagen, doch seinem Treffer nach einer Aigner-Flanke wurde zu Recht die Anerkennung verweigert.

Die Eintracht geht in Führung

War nicht weiter schlimm, denn nur drei Minuten später traf „Alexander der Große“ wieder, und diesmal zählte der Treffer auch. Aigner hatte zwei Gegenspieler beschäftigt, kam zu Fall, Rode schnappte sich gedankenschnell das Leder und flankte von der Grundlinie in den Strafraum. Dort lauerte Meier (wer sonst?) am Ende des Fünfmeterraums und vollstreckte mit der Innenseite des linken Fußes ins lange Eck – 1:0 (10.).

Auch fortan blieben die Gastgeber am Drücker, Chancen durch Meier (12.) und Aigner (13.) brachten jedoch nichts Zählbares ein. Zweifellos, die Hessen hatten das Spiel im Griff. Eine gefühlt endlose Passstafette um die 20. Minute herum dokumentierte die Dominanz der SGE in dieser Phase eindrucksvoll. Qarabag blieb bis dato überwiegend harmlos. Dann jedoch hatten die Gäste zwei Chancen. Segelte ein Schuss aus der zweiten Reihe zunächst weit an Trapps Tor vorbei (25.), kam der auf der rechten Seite geschickt freigespielte Nadyrov zwei Minuten später dem Tor schon näher, verfehlte das SGE-Gehäuse jedoch auch.

Die Eintracht antwortete mit einem Fernschuss durch Rode, der links am Kasten von Varvodic vorbeistrich (28.). In der Folge machte die Eintracht nicht mehr, als nötig war, beruhigte das Spiel und ließ die Gäste kommen, was diese allerdings nur zögerlich taten. Die Folge war eine recht ereignislose Phase das Spiels, die sich prima dafür eignete, Getränke-Nachschub zu organisieren.

Die nächste Torchance gehörte dem Team aus Aserbaidschan. Der auffällige Nadyrov zog einfach mal von rechts ab, Trapp ließ den flatternden Ball abprallen, doch Zambrano klärte vor Gelashvili (37.). In der 41. Minute fing der Frankfurter Schlussmann einen Fernschuss von Richard. Fünf Minuten später wurde es auf der anderen Seite gefährlich. Rode leitete den Ball an der rechten Außenbahn schnell auf Aigner weiter. Der Ex-Münchener zog in den Strafraum, verfehlte beim Torabschluss den Kasten jedoch. Es klingt komisch, aber als Eintracht-Fan hätte man sich in der Szene gewünscht, dass Aigners Schuss noch etwas weiter am Tor vorbeigegangen wäre. Dann hätte ihn der herbeieilende Inui nämlich noch erreichen können. Egal – jetzt war erst mal Pause.

Zweite Halbzeit: Reynaldo gleicht aus

In der 51. Minute (bis dahin wir nichts Nennenswertes passiert) legte Meier für Aigner auf. Der zog aus abseitsverdächtiger Position sofort ab, Varvodic war jedoch zur Stelle. Zwei Minuten später kam Frankfurts Nr. 16 schon wieder zum Abschluss. Rode hatte Aigner mit einem tollen Flachpass in die Schnittstelle der Abwehr, der vielleicht einen Tick zu lang geriet, bedient. Aigner zog aus spitzem Winkel ab, Varvodic konnte allerdings erneut parieren.

Dann passierte etwas, das im Stadion so gut wie niemand sehen wollte: Qarabag gelang der Ausgleich. Der gerade erst für Nadyrov eingewechselte Reynaldo verarbeitete einen Pass von George hervorragend, war dadurch frei vor Trapp und vollstreckte eiskalt – nur noch 1:1 (58.). Es war Reynaldos fünftes Tor in dieser Europa League-Spielzeit.

Bei der Eintracht kamen dann Russ und Rosenthal für Schwegler und Rode (62.). Russ übernahm Schweglers Position, Rosenthal rückte ganz nach vorne, Meier agierte fortan etwas zurückgezogen als hängende Spitze. Nach einem Torschuss von Inui, den Varvodic halten konnte (66.), musste der Torschütze der Eintracht, Alexander Meier, ausgewechselt werden. Der Lange war die letzten Minuten nur noch über den Platz gehumpelt. Joselu kam für Alexander den Großen (70.). Gute Besserung an dieser Stelle!

Inui macht alles klar

Auf diesen Schock hin wäre fast der nächste gefolgt. Reynaldo dribbelte sich von der linken Seite durch die Eintracht-Abwehr in den Strafraum, verfehlte das Tor aus kurzer Distanz jedoch knapp (74.). Uiuiui, das war eng! Hatte sich die Eintracht von den Gästen einlullen lassen? Zum Glück nicht. Denn nur eine Minute später machte der kleine Japaner Inui – ausgerechnet per Kopf – alles klar. Nachdem Aigner Rosenthal mustergültig freigespielt hatte, flankte der Ex-Freiburger punktgenau über den herausstürzenden Varvodic auf den im Sechzehner lauernden Inui, der nur noch einnicken musste – 2:1 (75.).

Trotz weiterer Torchancen auf beiden Seiten – der Käse war damit gegessen. Die Eintracht-Fans, die bereits zu Beginn der Partie mit einer hervorragenden Europacup-Choreografie aufgefallen waren, ließen ihrer Freude freien Lauf und zeigten, was es heißt, wenn eine Stadt im Europapokal-Fieber ist.

Fazit

Eintracht Frankfurt zog verdient in die Gruppenphase der Europa League ein. Mit dem 2:0-Auswärtssieg im Rücken spielte die Eintracht nach dem frühen Tor durch Meier kontrolliert ihren Stiefel runter. Nach dem Ausgleichstreffer durch Reynaldo Mitte der zweiten Halbzeit zerschlug Inui mit dem abermaligen Führungstreffer alle Zweifel, dass die Partie noch zu einem Zitterspiel hätte werden können. Die Eintracht darf nun mindestens sechs weitere Europapokalspiele bestreiten. Herzlichen Glückwunsch! Die Auslosung der Gruppenphase findet am morgigen Freitag, 30. August, um 13.00 Uhr in Monaco statt.



Quelle: https://www.eintracht.de/aktuell/42645/