Jeder muss sich eine einfache Frage stellen und was noch wichtiger ist, sie auch ehrlich beantworten.

Wie würde ich abstimmen, wenn ich ein Grieche wäre?

Als selnstverstädlich gehe ich davon aus, daß sich die Leute , die sich dieses Frage stellen auch mit der Thematik beschäftigen, sich informieren und nicht nur blind dem Mainstream folgen.

Es gibt einige Fakten, über die sich eigentlich eine Diskusion erübrigt und trotzdem geführt wird, aber über eines noch zu diskutieren ist unverstädlich:

Die Griechen werden die Schulden nie zurückzahlen. Egal ob sie nicht wollen oder nicht können , egal, ob sie zur Reformen, die teilweise notwendig sind, bereit sind oder nicht, das Geld ist weg. Mittlerweile sehen das auch Politiker ein, die es noch vor einem Monat geleugnet haben.

Eurozone wird noch Geld nachschiessen müssen, weil IWF wird sein Geld haben wollen und auch die Amis werden sich Ihre Schulden holen. In welche Form und auf welchem Wege auch immer: Die US-Regierung wird das nicht hinnehmen, daß die Hedgefonds ihre zig-Milliarden , die sie gerade in den letzten Monaten schon während des Regieren aktuellen Regierung dazugekauft haben, abschreiben müssen. Dafür wird Eurozone noch bezahlen müssen.

Die Frage ist auch, wer hier am längeren Hebel sitzt?

Eurozone, bzw. EU, oder Griechenland?

Natürlich passte dieses Referendum der EU-Kommission und den postdemokratischen europäischen Regierungen nicht. Ja, postdemokratischen, so traurig das auch ist. Denn unseres gesselschaftliches System kann man noch nicht als undemokratisch bezeichnen, es hat noch viele demokratische Züge, aber den Höhepunkt hat die Demokratie längst hinter sich. Für mich ist es eindeutig, viele werden damit sicher nicht einverstanden sein, aber darüber diskutieren wir hier eigentlich nicht. Im Zusammenhang mit der Krise ist es aber wichtig.

Griechisches Volk hat eine Regierung gewählt, die dem Volk etwas angeboten hat. Viele Partaien und Koalitionen verprechen vor der Wahl dem Volk etwas , das ist so üblich. Die wenigsten halten sich daran. Ich Rede hier nicht von Kleinigkeiten, denn man muss immer in den Koalitionen Abstriche von eigenen Programmen machan, aber beim Leitthema ist das unseriös.

Diese Regierung hat dann das getan, wüfür sie gewählt wurde. Man kann damit einverstanden sein, man muss damit nicht einverstanden sein, aber das ist für mich Demokratie. Die Mehrheit entscheidet und ob es einem gefällt oder nicht, der Einzelne muss das hinnehmen.

Diese Regierung hat sich dann im Referendun bestätigen lassen und ich war sehr überrascht, daß das die EU -Politik überrascht hat, diese Entscheidung der Griechen. Denn die ist logisch; sie können nicht verlieren. Und die griechische Regierung weiss es auch; deshalb dürften sie so hoch pokern.



Tsipras soll am Freitag neue Vorschläge machen, denn er hat den 3.Rettungspaket beantragt. EU-Politiker hoffen, daß er mit einem anständigen Reformvorschlag kommt, aber gleichzeitig sagen sie offen , daß er das nicht tun wird. Sie vergessen nicht dazusagen, daß sie sich sehr gerne täuschne würden, aber sie wissen, daß sie recht behalten.

Mich würde nicht überraschen, wenn der Tsipras kommen würde und sagt: Wir machen überhaupt nichts, aber die EU/Eurozone darf weiterzahlen.

Was will Eurozone/EU machen?

Man darf sich dann entscheiden zwischen Weiterzahlen ( in Form eines Rettungspaketsoder , einer Humanitären Hilfe oder irgendeinen anderen Form ... ein Name für diese Zahlung findet man immer) oder Nichtzahlen.

Nehmen wir an, Eurozone/EU zahlen weiter, obwohl der Tsipras ihnen überhaupt nicht engegenkommen wird. Warum soll er auch immer: Er hat ein Mandat dazu und scheint ihn ernstzunehmen und erfüllen.
Politich muss er sich nicht bewegen. Politisch ist er in seinem Land stärker, als jede andere europäische Politiker. Ekonomisch allerdings sind die Griechen eigentlich Pleite, also muss Geld her. Am besten von EU/Eurozone, aber nicht mal das ist sicher und je länger ich die Situation beobachte, desto wahrscheinlicher erscheint mir, das er glaubt die Grieche retten zu können, wenn sie die Eurozone verlassen. Oder sogar EU. Da bin ich mir noch nicht so sicher.

Ich glaube auch, wie die besten deutschen und europäischen Ekonommen ( die schon von 5 Jahren wussten , daß es so schlecht laufen wird es die 5 Jahre auch schlecht läuft) daß Griechenland nur dann auf Beine kommt, wenn sie eigene Währung haben.

Natürlich ist das für die europäische Politik ein GAU.

Abgesehen davon "wünscht" USA kein Grexit und sie "wünschen" auch keine Zahlungsausfälle der Griechen; und dabei wird es bleiben mindestens so lange, bis IWF und die US-Hedgefonds ihr Geld zurück haben. Da wird sich EU/Eurozone was einfallen müssen und sie wird auch zahlen, denn wenn die Amis etwas wünschen, dann sind sie gewöhnt es auch zu bekommen. Wehe, wenn nicht, wie uns die Geschichte lehrt.

Also wird EU/Eurozone auch weiter zahlen, obwohl es Problemme mit sich bringt, denn man muss es "zu Hause" auch den Wählern erklären. Oder einfach nur mitteilen, im Grunde ist es egal. Paar Leute werden sich sicher aufregen, aber die Aufregung wird sich wieder legen und es wird weiter bezahlt.

Das Geld ist weg und es wird weiterhin ein gutes Geld dem schlechtgewordenem Geld nachgeworfen. Und nicht , weil man den Griechen helfen möchte. Das hätte man billiger machen können und wenn man es richtig angegangen hätte, hätte es alles anders ausgesehen.

Ich persönlich glaube, die Tsipras-Regierung wird den Verhandlungspartnern noch weiniger bieten, als letzte Woche ( denn sie kommt seit Wochen mit immer schlechterem Angebot zu Verhandlungen ; aus Sicht der EU) oder fast nichts und man wird dann die Verhandlungen abbrechen/beendenu und man wird sich in der EU an einer Humanitären Hilfe einigen. Erstmals braucht die Griechenland und diese können die Politiker "zu Hause" auch gut bis halbwegsgut verkaufen. Für Leute in Deutschland, Österrreich und einigen anderen ländern ist das selbstverständlich, andere Länder werden murren, aber werden trotzdem mitmachen müssen, denn als unhumann möcht ekeine gelten. Nur die wenigsten stört es nicht.

Damit wird Griechenland in der EU gehalten und einige zeit auch noch in der Eurozone, bis IWF und die Amis ihr Geld haben; dann dürfen die Griechen die Eurozone ( EU ? ) verlassen. Vieleicht. Wer weiss.

Bis dahin sicher nicht, denn das ist alternativlos; koste es, was wolle.

Denn man kann auch mit dem Gedanken spielen, den Griechen kein Geld mehr zu geben. Gründe dafür gibt es ekonomisch genug, klar.... aber politisch?



Man kann abwarten und hoffen, daß es in Zukunft eine andersorientierte griechische Regierung gibt, die sich der EU beugt, aber das sehe ich als unlogisch. Denn die Griechen haben ihre Macht erkannt; wie das Volk ( oder seine grosse Mehreit) so die Regierung.

Und die Griechen haben Optionen, die für die herrschenden EU-Politiker schreklich sind.

Falls Europa nicht zahlt, sind da die Russen. Und die bieten Hilfe, Partnerschaft und wer weiss was noch. Was Mentalität betrifft, sind sie sich ähnlich und die russische Hilfe wäre grosszügig und dauerhaft... mindestens so lange, wie sie brauchen, um Ihre ziele zu errechen.

Wenn EUrozone/EU nicht weiter zahlt, erfüllen sie nicht die US-Vorgaben und verärgern damit die Amis, Griechenland triit aus der EU aus und wendet sich zur Russland. Ein NATO-Austritt würde dann irgendwann auch folgen. Die Flüchtlingsströme werden noch unkontrolierbarer. Und andere Länder könnten dann vieleicht Griechenland folgen... das sit eigentlich alles unvorstellbar.

Also wenn sich die Eurozone /EU entscheidet nicht weiter für die Griechen zu zahlen, egal wie unmoralisch und ekonomisch unsinnig es ist , wie will die se obenberschrieben Szenario verhindern?

Ein zweites Krieg in Europa anzetteln?

Unwahrscheinlich: Bei Ukraine kann man die Leute belügen, denn eigentlich interessiert das , was da passierte im Westen fast niemanden wirklich. Da steigt man erst mit dem Maidan an und mit der Krimbesetztung. Und es ist weit weg im Osten.

Die Griechen dagegen sind ein Teil der Westeuropa schon lange, aber was wichtig ist : in Griechenland haben alle mitgekrigt, was die Mehreit des Volkes möchte. Keine Reformen in EU-Still.
Da wird es schwer ein zweites Maidan organizieren.

Und weil die Griechen (Volk und regierung) sich dieser Position bewusst sind, fühlen sie sich stark, der Eurozone /EU nicht nur Stirn bieten, sondern vileicht sogar diktieren.

Und EU / Eurozone :

Obwohl ein Teil der Politiker noch vom Umschulden redet, ist die Mehrheit zur Kenntniss gekommen, daß das Geld weg ist. Noch haben sie Angst es uns offen mitzuteilen, aber die Leute fangen an es zu ahnen. Also ich werde jetzt einfach behaupten, daß die Offentlichkeit die Tatsache, das die cca 90 mrd. weg sind, ziemlich leicht akzeptiert oder akzeptieren wird.

Was wird aber in Zukunft.

Soll man den Griechen weiter Geld bezahlen, auch für nichts, oder lässt man sie gehen? Was dann passiert, liegt auf der Hand.
Nimmt man das hin, oder kann man das nicht verantworten?

Da habe ich mich eigentlich noch nicht ganz entschieden, aber eins weiss ich sicher:

Wenn ich ein Grieche wäre, hätte ich NEIN gewählt.

Denn ob es jemanden in Europa gefällt oder nicht ( mir gefällt es nicht) , ich hätte mich als Grieche (sie sehen das übrigens auch so) in diesen Verhandlungen gegen diese schwache, unentschiedene und im prinzim verlogene Eurozone / EU ziemlich stark gefüllt.

Wie hättet ihr als ein Grieche abgestimmt?
Und warum?