NACH KREUZBANDRISS

Olympia-Aus für Neureuther!

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Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang finden ohne Skirennfahrer Felix Neureuther statt. Für den 33-Jährigen zerschlugen sich nach einer Operation seines gerissenen Kreuzbandes auch die letzten Hoffnungen auf einen Start beim Saisonhöhepunkt.

Der Medaillenkandidat hatte sich im November bei einem Trainingssturz in den USA das Kreuzband im linken Knie gerissen. Trotzdem hatte er damit geliebäugelt, sich nicht operieren zu lassen und doch noch bei den Winterspielen zu starten. Nach dem Eingriff, der am Freitag bekannt wurde, muss Neureuther mehrere Monate pausieren.

„Solange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht, dass vielleicht sogar Olympia tatsächlich möglich sein sollte, werde ich jedes kleine Fünkchen probieren zu ergreifen“, hatte Neureuther überraschend nach seiner Rückkehr aus dem USA verkündet. „Das sind bei mir im Kopf Träumereien“, räumte der Routinier damals beim Thema Pyeongchang ein. „Aber träumen darf man.“ Dass die Chancen minimal waren, war klar.

Im Deutschen Skiverband ist man froh über die OP. „Am Schluss geht es um die Gesundheit, und da gab es für uns nie einen Zweifel, dass es vielleicht mehr Sinn macht, das Knie operieren zu lassen, als mit dem Risiko gerissenes Kreuzband an den Start zu gehen und Rennen zu fahren“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier. „So bitter das für uns ist, dass wir den Felix nicht dabei haben, aber dieses Knie muss repariert werden. Und er kann ja nächstes Jahr noch Weltmeister werden. Das ist dann genauso viel Wert, wie wenn er jetzt Olympia fährt.“

Mit Winterspielen hat der Garmisch-Partenkirchener kein Glück. 2006, 2010 und 2014 schied er in den Slaloms jeweils aus. Vor vier Jahren in Sotschi war er Goldkandidat. Doch wenige Tage vor dem Rennen erlitt er bei einem Autounfall auf dem Weg zum Flughafen ein Schleudertrauma.

Eine Medaille bei Olympia bleibt dem mit 13 Siegen besten deutschen Skirennfahrer der Weltcup-Geschichte jetzt wohl verwehrt - bei den Winterspielen 2022 in Peking wäre Neureuther fast 38 Jahre alt. Allerdings sagte er der Deutschen Presse-Agentur schon im Sommer über seine Pläne für nach dem Olympia-Winter: „Es kann sein, dass ich dann nur im Slalom weitermache und noch für zwei, drei, vier Jahre fahre.“

Erst einmal konzentriert sich Neureuther auf seine Genesung - und auf die Familie. „Ich kann jetzt sehr viel Zeit mit meiner kleinen Tochter verbringen“, hatte er schon kurz nach der Verletzung gesagt. Seine Freundin, die Biathletin Miriam Gössner, hatte im Oktober Töchterchen Matilda zur Welt gebracht.

Quelle: sportbild.de