1. Etappe: Koblenz - Bonn (157 km)
D-Tour: Hodeg schlägt Ackermann zum Auftakt

Beim Comeback der Deutschland Tour stiehlt der Kolumbianer Alvaro Hodeg den deutschen Topsprintern die Show. Shootingstar Pascal Ackermann schaut trotz der verpassten Chance zuversichtlich auf den zweiten Tag.

Wenige Minuten nach der verpassten Chance konnte Pascal Ackermann schon wieder lachen und suchte keine Ausreden. "Alvaro hat es heute einfach richtig gemacht und kam mit der schnelleren Geschwindigkeit von hinten. Deswegen hat er auch verdient gewonnen - das muss man einfach so ehrlich zugeben", konstatierte der 24 Jahre alte Radprofi vom Bora-hansgrohe-Rennstall am Donnerstag nach der ersten Etappe der neu aufgelegten Deutschland Tour.

Nach 157 Kilometern vom Deutschen Eck in Koblenz nach Bonn musste sich Ackermann nach Zielfoto-Entscheid dem Kolumbianer Alvaro Hodeg vom Quick-Step-Team geschlagen geben. "Ich bin bei 250 Meter in den Wind und es war vielleicht ein wenig zu früh. Es ist halt eine Sekundenentscheidung und vielleicht habe ich heute auch etwas die Nerven verloren, weil ich es nach meinem Sturz in Hamburg allen zeigen wollte", sagte Ackermann. Am Sonntag war der deutsche Straßenmeister bei den Cyclassics in aussichtsreicher Position zwei Kilometer vor dem Ziel zu Fall gekommen und hatte in der Hansestadt womöglich den Sieg vergeben.

"Natürlich ist es ärgerlich. Aber er ist ein junger Kerl und es ist ja auch ein Lernprozess", sagte Bora-hansgrohes Sportlicher Leiter Jens Zemke und ergänzte: "Wir werden das jetzt in Ruhe analysieren und angucken." Auch Ackermann selber richtete den Blick bereits auf die zweite Etappe, die am Freitag über 196 Kilometer auf Klassikerterrain von Bonn nach Trier führt. "Ich bin trotz allem sehr selbstbewusst. Morgen geht es weiter und die nächsten Etappen werden sicherlich sehr interessant, weil es keine reinen Sprintankünfte sind", meinte der Blondschopf, der in dieser Saison bereits sechs Siege bei anspruchsvollen Rennen einfahren konnte.

Schwacher Kittel verschwindet wortlos

Von solchen Sorgen kann Marcel Kittel derzeit wohl nur träumen. Der Katusha-Alpecin-Profi rollte nach der Zieldurchfahrt zu seinen Begleitfahrzeugen und verschwand wortlos und sichtlich angefressen im Mannschaftsbus. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatte der 30-jährige Arnstädter seiner Teamleitung signalisiert, dass er sich nicht gut fühle. Daraufhin wurde kurzerhand Teamkollege Rick Zabel vom Sportlichen Leiter Torsten Schmidt als Kapitän für das Finale der Auftaktetappe festgelegt. Als Neunter sprintete der Sohn von Sprinterlegende Erik Zabel immerhin noch in die Top-10. Ebenfalls kommentarlos auf den Weg ins Hotel machte sich André Greipel, der sich mit dem sechsten Platz zufrieden geben musste.



Auch Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas sich immer wieder als Lokomotive vor seine Sky-Teamkollegen. Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel lancierte der Waliser eine Attacke für seinen Teamkollegen Luke Rowe, die allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Fast unerkannt und seelenruhig rollte Thomas anschließend entlang des Rheins Richtung Teamhotel.

1. Etappe Koblenz - Bonn (157,00 km):

1. Alvaro Hodeg Chagui (Kolumbien) - Quick-Step 3:35:08 Std.; 2. Pascal Ackermann (Kandel/Pfalz) - Bora-hansgrohe + 0 Sek.; 3. Niccolo Bonifazio (Italien) - Bahrain-Merida; 4. Reinardt Janse Van Rensburg (Südafrika) - Team Dimension Data; 5. Alexander Krieger (Stuttgart) - Leopard Pro Cycling; 6. André Greipel (Hürth) - Lotto-Soudal; 7. Aaron Großer (Hamm) - Team Sauerland NRW; 8. Colin Joyce (USA) - Rally Cycling; 9. Rick Zabel (Unna) - Katusha-Alpecin; 10. Kristian Sbaragli (Italien) - Israel Cycling Academy; ... 12. Christian Knees (Rheinbach) - Team Sky; 13. Nils Politt (Hürth) - Katusha-Alpecin; 18. John Mandrysch (Erfurt) - Team Dauner D&DQ Akkon; 21. Jasha Sütterlin (Freiburg im Breisgau) - Movistar Team; 30. Philipp Mamos (Köln) - Team Dauner D&DQ Akkon; 31. Joshua Huppertz (Aachen) - Team Lotto-Kern Haus; 39. Christopher Heider (Köln) - Team Dauner D&DQ Akkon; 40. Nico Denz (Waldshut-Tiengen) - AG2R La Mondiale; 42. Simon Laib (Köln) - Team Dauner D&DQ Akkon; 47. Lennard Kämna (Fischerhude) - Team Sunweb; 48. Maximilian Schachmann (Berlin) - Quick-Step; 62. Fabian Schormair (Aichach) - Team Lotto-Kern Haus; 63. Jan Hugger (Villingen-Schwenningen) - Team Lotto-Kern Haus; 74. Tobias Knaup (Langenhagen) - Team Lotto-Kern Haus; 76. Rüdiger Selig (Berlin) - Bora-hansgrohe; 78. Patrick Haller (Ingolstadt) - Team Heizomat; 90. Jan Brockhoff (Hildesheim) - Leopard Pro Cycling; 92. Louis Leinau (Arnsberg) - Team Sauerland NRW; 95. Frederik Dombrowski (Bad Honnef) - Team Dauner D&DQ Akkon; 97. Florian Nowak (Kirchheim unter Teck) - Team Lotto-Kern Haus; 98. Christoph Pfingsten (Stahnsdorf) - Bora-hansgrohe; 99. Felix Intra (Frankfurt/M.) - Team Sauerland NRW; 103. Juri Hollmann (Cottbus) - Team Heizomat; 107. Joann Leinau (Arnsberg) - Team Sauerland NRW; 109. Marcel Kittel (Erfurt) - Katusha-Alpecin; 112. Marcel Sieberg (Bocholt) - Lotto-Soudal + 29; 113. Andreas Schillinger (Amberg) - Bora-hansgrohe + 32; 115. Pascal Treubel (Sigmaringen) - Team Heizomat + 1:18 Min.; 117. Julian Braun (Kirchen) - Team Dauner D&DQ Akkon + 3:20; 118. Sven Reutter (Wendelsheim) - Team Heizomat; 121. Johannes Hodapp (Schloß Holte-Stukenbrock) - Team Sauerland NRW + 4:09; 122. Leon Rohde (Lübbenau) - Team Heizomat; 127. Per Christian Münstermann (Luckau) - Team Sauerland NRW + 5:54; 129. Dorian Lübbers (Paderborn) - Team Lotto-Kern Haus; 130. Tobias Nolde (Hartmannsdorf) - Team Heizomat + 15:42

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